Zuschauer-Statistik 2012/13

Wirklich zufriedenstellende Zahlen sehen anders aus

Wirklich zufriedenstellende Zahlen sehen anders aus


Was darf zum redaktionellen Abschuss einer Saison nicht fehlen? Richtig, die Zuschauer-Statistik auf „Der Betze brennt“! Wir haben uns die Besucherzahlen der Spielzeit 2012/13 angeschaut und einige Quervergleiche angestellt.

- Fotogalerie: Gegnerische Fankurven bei FCK-Auswärtsspielen 2012/13
- Fotogalerie: Gästefans im Fritz-Walter-Stadion 2012/13

Die Zuschauerzahlen des 1. FC Kaiserslautern sind zum zweiten Mal in Folge rückläufig, was angesichts des Abstiegs in die 2. Bundesliga auch wenig verwunderlich ist. Aber trotzdem: Mit einem Heimspiel-Durchschnitt von 31.761 liegt der FCK satte 9.000 Besucher hinter den Topvereinen Hertha BSC und 1. FC Köln. Und auch der eigene kalkulierte Schnitt wurde 2012/13 um gut 4.000 Zuschauer pro Spiel verpasst. Wirklich zufriedenstellende Zahlen sehen anders aus.

539.945 Zuschauer kamen zu den 17 Ligaspielen ins Fritz-Walter-Stadion. Der Schnitt lag damit um knapp 11.000 unter dem der Vorsaison, als die Roten Teufel noch eine Liga höher aufliefen. Ausverkauft mit 49.780 Besuchern war der Betze im Ligabetrieb nur im vorentscheidenden „Spiel um Platz 3“ gegen den 1. FC Köln (Vorjahr: 3x ausverkauft), dahinter folgen mit 46.640 Zuschauern gegen den FC St. Pauli und 38.792 gegen den FSV Frankfurt zwei weitere Partien aus dem Endspurt. Die meisten Zuschauer ohne Freikarten aus der Aktion „Gemeinsam bis zur letzten Minute“ kamen im zweiten Heimspiel der Saison, als 37.571 Fans ein 0:0 gegen 1860 München sahen. Dem gegenüber stehen die Spiele gegen den Erzgebirge Aue und den VfR Aalen, in denen mit 23.372 bzw. 23.006 Zuschauern die Minusrekorde der Saison (und der letzten fünf Jahre) aufgestellt wurden.

Der größte sichtbare Unterschied zur Bundesliga fiel beim Blick in den Gästeblock ins Auge: Über die Hälfte der Gegner brachte weniger als tausend eigene Fans mit ins Fritz-Walter-Stadion, mit nur 100 Unterstützern bilden der FC Ingolstadt und - an einem Dienstag um 17:30 Uhr - Jahn Regensburg das Schlusslicht dieser Tabelle. Den Gästeblock am besten füllen konnte der 1. FC Köln, den 8.000 Schlachtenbummler begleiteten, gefolgt von Dynamo Dresden mit 4.000 lautstarken Fans. Diese Bestwerte können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Durchschnitt nur 1.544 Gästefans den Betzenberg bevölkerten, weniger als die Hälfte der Vorsaison in der Bundesliga (3.512). Zuhause wie auswärts beruhen die Gästezahlen wie immer auf Schätzwerten, da die Vereine hierüber keine offiziellen Statistiken führen.

Auch auswärts fielen die Zuschauerzahlen im Vergleich zur ersten Liga fast ins Bodenlose, was vor allem durch die kleineren Stadien und die unattraktiveren Gegner bedingt war. Insgesamt 292.166 oder durchschnittlich 17.186 Personen (Vorjahr: 45.011) wollten die Auswärtsspiele der Roten Teufel sehen, die meisten davon im Müngersdorfer Stadion in Köln mit 44.601 und im trotzdem halb leeren Olympiastadion in Berlin mit 37.347. Die wenigsten Zuschauer, nämlich 7.011, sahen den FCK in Ingolstadt, wo 2.000 Lautrer Fans die Zahl sogar noch nach oben trieben.

Dem zahlenmäßigen Rückgang bei den Auswärtsspielen trotzen konnten hingegen die FCK-Fans, die sich reisefreudig wie eh und je präsentierten. Trotz der indiskutablen Anstoßzeiten und alleine fünf Montagsspielen mit 400 oder mehr Kilometern Entfernung begleiteten durchschnittlich 2.682 Auswärtsfahrer die Elf von Franco Foda (im Vorjahr ohne Montagsspiele: 3.512). Der Bestwert wurde beim „18. Heimspiel“ in Sandhausen gesetzt, als 8.000 FCK-Fans das Hardtwaldstadion zu zwei Dritteln in rot-weiß hüllten. 6.000 fuhren mit nach Frankfurt, je 4.000 nach Köln und Regensburg. Tribut zollen mussten dagegen selbst manche Allesfahrer den Montagsspielen in Aue und Cottbus, wo nur je 700 Unentwegte den Weg in die Gästeblöcke fanden.

Abgerundet wurde die Saison 2012/13 durch zwei Spiele im DFB-Pokal und zwei Partien in der Relegation, die auch einige Bestwerte setzten. Beim Pokalauftakt in Rostock waren nur 400 FCK-Fans unter den insgesamt 7.700 Zuschauern, in München dafür 8.000 von 71.000. Die Relegation, für die es laut FCK-Angaben 300.000 Kartenanfragen gab, sahen 30.150 Zuschauer in Sinsheim (6.000 FCK-Fans) und 49.780 in Kaiserslautern (4.000 Hoffenheimer) - beide Spiele waren offiziell ausverkauft, auch wenn in den Bereichen des Hopp-Klubs einige Plätze leer blieben.

Zum besseren Vergleich an dieser Stelle auch noch einmal die Zahlen aus der letzten Zweitliga (Aufstiegs-)Saison 2009/10: Damals kamen durchschnittlich 35.389 Zuschauer ins Fritz-Walter-Stadion, davon 1.070 Gästefans, außerdem fuhren im Schnitt 3.171 FCK-Anhänger zu den Auswärtsspielen.

Zuschauerzahlen der Saison 2012/13 auf einen Blick

Heimspiele
Zuschauerschnitt: 31.761
Meiste Zuschauer: 49.780 (gegen 1. FC Köln und TSG Hoffenheim)
Wenigste Zuschauer: 23.006 (gegen VfR Aalen)
Durchschnitt Gästefans: 1.544
Meiste Gästefans: 8.000 (1. FC Köln)
Wenigste Gästefans: 100 (FC Ingolstadt und VfR Aalen)

Auswärtsspiele
Zuschauerschnitt: 17.186
Meiste Zuschauer: 44.601 (beim 1. FC Köln), 71.000 (bei Bayern München im Pokal)
Wenigste Zuschauer: 7.011 (beim FC Ingolstadt)
Durchschnitt FCK-Fans: 2.682
Meiste mitgereiste FCK-Fans: 8.000 (beim SV Sandhausen und Bayern München)
Wenigste mitgereiste FCK-Fans: 700 (beim Erzgebirge Aue und Energie Cottbus)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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