Gerade haben wir uns daran gewöhnt, dass der Ball endlich wieder mit Beteiligung des 1. FC Kaiserslautern rollt, gerade wurden wir warm - schon wurde der Stecker gezogen und die erste Länderspielpause ärgerte uns. Ziemlich nervig, aber vielleicht hatte sie aus FCK-Sicht etwas Gutes und wurde genutzt, um die erkannten Mängel auszumerzen. Schauen wir also mal, ob die Arbeit der letzten zwei Wochen gegen den MSV Duisburg Früchte trägt.
Die Ausgangslage
Egal wie die Zwischenbilanz der bisherigen Spiele lautet, der erste Heimsieg der Saison ist fällig. Die Roten Teufel sind noch immer unbesiegt und haben auswärts noch gar nichts abgegeben, zuhause fällt es ihnen allerdings noch schwer, drei Punkte zu holen. Diese sind aber wichtig, denn die „Frühstarter“ aus Braunschweig sind mit einer blütenweißen Weste schon vier Zähler voraus. Gelingt der erste Heimsieg seit Menschengedenken, bleibt der FCK auf jeden Fall oben dabei und könnte sogar bis auf den zweiten Tabellenplatz vorrücken, sofern die Münchner Löwen nicht gewinnen und selbst ein hoher Sieg gelingt.
Das Personal
Ein paar spannende Fragen gilt es zu beantworten: Ist Neuzugang Marc Torrejón im Kader oder gar in der Startelf? Sind Kostas Fortounis und Ariel Borysiuk nach ihren Blutergüssen in den Länderspielen wieder fit? Und explodiert Alexander Baumjohann bei seinem dritten Einsatz für die Roten Teufel? Die Antworten in Kurzform: Torrejón wird mit Trainingsrückstand noch auf der Bank sitzen, Borysiuk spielt, für Fortounis könnten im Zweifelsfall Hendrick Zuck oder auch Julian Derstroff beginnen und Baumjohann wird einen Zahn zulegen im Vergleich zu seinen ersten beiden Einsätzen. Das Ergebnis sind dann ein Heimsieg und zufriedene Gesichter allenthalben.
Der Gegner
Der MSV Duisburg ist nicht schlecht aus den Startlöchern gekommen, nein, die Meidericher stecken noch komplett drin und haben den Startschuss wohl irgendwie nicht mitbekommen. Vier Spiele und vier teilweise krachende Niederlagen (z.B. 1:4 gegen Aufsteiger Aalen) bedeuten Rang 18 im Klassement und einen neuen Trainer an der Seitenlinie. Kosta Runjaic wurde von Darmstadt 98 losgeeist und soll die bislang vorne harmlose und hinten löchrige Truppe vom Tabellenende führen. Dies wird nicht leicht, fallen doch mit dem Ex-Lautrer Jurgen Gjasula sowie Julian Koch und Antonio da Silva drei eminent wichtige Spieler aus. Der MSV wird also vermutlich erst einmal „bunkern“ und hoffen, möglichst keinen Gegentreffer zu kassieren, auch wenn der ehemalige Co-Trainer der „kleinen“ Teufel etwas anderes verspricht. Aber ob das gegen die geballte Power von Mo Idrissou, Albert Bunjaku und Co. lange gut geht? Wollen wir es mal nicht hoffen!
Das letzte Spiel
In der zweiten Liga ist die Bilanz der Roten Teufel gar nicht mal so gut, ein Sieg in sechs Partien sind nicht das Gelbe vom Ei. Immerhin konnte das letzte Aufeinandertreffen auf dem Betzenberg 2009 souverän mit 4:1 gewonnen werden (Torschützen: Sam, Jendrisek, Amedick und Nemec). Das wirklich letzte Spiel fand allerdings im Januar 2011 im DFB-Pokal statt - nach einer grausigen Vorstellung unserer Elf zog der damals noch klassentiefere MSV verdient mit 2:0 ins Halbfinale ein.
Fan-Infos
Der MSV ist auf keinen Fall der Gegner, dessen Strahlkraft so groß ist, um das Fritz-Walter-Stadion an einem „Sonntagvormittag“ knackig zu füllen. Dafür ist der Verein trotz seiner Tradition einfach zu unattraktiv, was leider auch für den mit maximal 1.000 Fans spärlich gefüllten Gästeblock gelten wird. Die Zuschauerzahl wird sicher unter dem geplanten Schnitt von 36.000 liegen, bisher sind gut 27.000 Karten verkauft. Wer noch etwas für den Kleiderschrank braucht: Neben dem Stand des Fanprojekts Kaiserslautern sind für 12,- Euro die letzten Exemplare der „Let's go Betze“-Mottoshirts vom Spiel in Dresden erhältlich.
O-Töne
Bereits am Freitag reiste der MSV in Richtung Pfalz, in Bad Kreuznach wurde ein Kurztrainingslager bezogen, um laut Kosta Runjaic in Kaiserslautern „das maximal Erdenkbare rauszuholen“. Dieser ganze Aufwand für null Punkte?
Einen Dreier fordert FCK-Übungsleiter Franco Foda von seiner Mannschaft: „Uns erwartet am Sonntag eine schwierige Aufgabe, die wir mit einem Heimsieg meistern wollen.“ So und nicht anders. Mal sehen, wie sich das anfühlt, so ein Heimsieg...
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Christian Leicher (Landshut)
Voraussichtliche Aufstellungen
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Heintz, Abel, Jessen - Borysiuk, Alushi - Fortounis (Zuck), Baumjohann, Bunjaku - Idrissou
Ersatz: Hohs, Bugera, Torrejón, Zuck, Derstroff, Nsor, Micanski
Es fehlen: Simunek (Rückenbeschwerden), Amri (Wadenbeinbruch), De Wit (Meniskus-OP), evtl. Fortounis (Knieverletzung)
- Ca. 30-45 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.
MSV Duisburg: Wiedwald - Berberovic, Bajic, Hoffmann, Kern - Pamic, Sukalo - Exslager, Öztürk, Brandy - Jovanovic
Ersatz: Lenz, Hennen, Lachheb, Brosinski, Wolze, Baljak, Domovchiskyi
Es fehlen: Bollmann, da Silva, Koch, Perthel, Gjasula
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian