Vorbericht: Dynamo Dresden - 1. FC Kaiserslautern

Mit Kampfgeist zum nächsten Auswärtssieg

Mit Kampfgeist zum nächsten Auswärtssieg

Hintergrundfoto: Kay Körner / Creative Commons

Nicht Fisch, nicht Fleisch. Fünf Punkte aus den ersten drei Partien sind zwar nicht das Gelbe vom Ei, schlecht ist es aber aufgrund der abgelieferten Leistungen und des gezeigten Engagements auf keinen Fall. Gut ist, dass der 1. FC Kaiserslautern noch keine Partie verloren hat und noch massig Luft nach oben da zu sein scheint. Ein weiterer Leistungssprung ist bereits am Freitag nötig, um das Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden siegreich gestalten zu können.

Die Ausgangslage

So langsam formiert sich die Liga, auch wenn potenzielle Abstiegskandidaten wie der FSV Frankfurt und die Aufsteiger VfRAalen und SV Sandhausen nach ihren gelungenen Auftaktspielen unter den Top 5 stehen. Dahinter lauern allerdings schon mit dem FCK, 1860 München und dem SC Paderborn Teams, die oben mitspielen dürften und sich langsam nach vorne schieben sollten. Daher wäre der zweite Auswärtssieg der Saison enorm wichtig, eine Duftmarke und ein Zeichen für die Mitkonkurrenten um die ersten drei Plätze.

Das Personal

Kurz vor Ende der Transferperiode ist die Kaderzusammenstellung so gut wie abgeschlossen. Rechtsverteidiger Florian Riedel vom VfL Osnabrück wird voraussichtlich noch kommen, ansonsten sind höchstens noch Abgänge zu erwarten. Somit steht die Mannschaft für die Hinrunde, inklusive des am Sonntag verpflichteten Marc Torrejón Moya. Der Spanier wird allerdings wohl erst einmal auf der Bank Platz nehmen und der Innenverteidigung aus der zweiten Halbzeit gegen die Löwen, Mathias Abel und Dominique Heintz, den Vortritt lassen müssen. Heintz hat seine Sache gegen Benny Lauth und Co. so souverän gemacht, dass er im Kampf gegen Rodnei, Abel, den angeschlagenen Jan Simunek und Torrejon sicherlich nicht chancenlos sein wird - dies trifft dann wohl eher auf Anthar Yahia und Enis Hajri zu.

Fraglich ist, wie Franco Foda das Mittelfeld besetzen wird. Sammelt Alexander Baumjohann weiter Spielpraxis oder wird er dann doch erstmal langsam an die Mannschaft herangeführt? Sinnvoll wäre es möglicherweise, ihn noch draußen zu lassen und auf das Mittelfeld der ersten beiden Spiele mit Hendrick Zuck und Gil Vermouth zu setzen. Aber auch der gegen 1860 starke Kostas Fortounis wird da noch ein Wörtchen mitreden. Schön, dass der Trainer mittlerweile zwischen solchen Spielern wählen muss, der Blick auf die Aufstellung in der letzten Saison war ja teilweise Körperverletzung...

Der Gegner

Die SG Dynamo hat diese Woche noch einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen, der Stürmer Lynel Kitambala wurde vom AS St. Etienne losgeeist und wird wohl schon gegen den FCK sein Startelfdebüt geben. Verzichten muss Trainer Ralf Loose auf seinen Kapitän Robert Koch, der an einer Bänderdehnung laboriert. Besonders aufpassen muss unsere bislang etwas holprig agierende Abwehr neben Kitambala auf den aktuellen Torjäger der Sachsen, Mickael Poté. Der wuchtige Beniner soll auch auf verschiedenen Wunschzetteln gestanden haben, musste aber in Dresden bleiben und es ist davon auszugehen, dass er sich mit vielen Toren weiter bei anderen Clubs bewerben will. Am letzten Spieltag traf Poté beim ersten Saisonsieg der Dresdner zum zwischenzeitlichen 3:0 in Duisburg. Also aufpassen! Nur auf der Bank sitzt derzeit Ex-FCK-Keeper Florian Fromlowitz, der nicht an Ulf Kirstens Sohn Benjamin vorbeikommt.

Das letzte Spiel

Lang, lang ist´s her. 1994 war es, als der FCK zuletzt im - damals noch nicht umgebauten - Rudolf-Harbig-Stadion beim achtmaligen DDR-Meister angetreten ist. 1:0 siegte damals die Heimelf, das Rückspiel entschieden die Roten Teufel mit 3:1 für sich. Die Torschützen seinerzeit: Stefan Kuntz (2) und Andy Brehme für den FCK sowie für Dresden jeweils Johnny Ekström. Danach ging es abwärts mit Dynamo, so dass es satte 17 Jahre dauern musste, bis beide Vereine wieder die Klingen kreuzen.

Fan-Infos

Rund 1.500 Fans werden die Roten Teufel nach Dresden begleiten, wo die Gastgeber quasi ihren Heimauftakt in die Saison 2012/13 nachholen: Aufgrund einer DFB-Strafe und anschließendem Fanprotest kamen zum ersten Heimspiel gegen 1860 München nur 9.772 Zuschauer - gegen den FCK werden die Heimtribünen ausverkauft sein, 29.000 stimmgewaltige Zuschauer werden im Rudolf-Harbig-Stadion erwartet.

Dass der Gästeblock nicht voll wird, liegt neben der unglücklichen Terminierung auch daran, dass Dynamo Dresden in Zusammenarbeit mit der Polizei die „Zehn-Prozent-Regelung“ unterlaufen und dem FCK keine Sitzplatzkarten zur Verfügung gestellt hat. Der eigentlich für Gästefans vorgesehene Sitzbereich wird als Pufferblock leer gelassen, was auch von Seiten der FCK-Verantwortlichen offenbar nicht auf besonders großen Widerspruch stieß...

Ein großer Teil der FCK-Fans wird mit Bussen und Autos im gemeinsamen Konvoi anreisen (siehe ältere Meldungen auf „Der Betze brennt“). Im Stadion ist dann eine kleine Choreographie geplant, zu der auch die T-Shirts gehören, die im Bus bzw. am Gästeeingang zum Preis von 10,- Euro erhältlich sind (bei der Busfahrt ist das Mottoshirt bereits im Fahrpreis inbegriffen). Damit im Gästeblock das gewünschte Bild entstehen kann, wird beim Verkauf die Eintrittskarte markiert, jeder FCK-Fan erhält also nur ein T-Shirt. Sollte es Restexemplare geben, werden diese beim nächsten Heimspiel im Fritz-Walter-Stadion verkauft.

Leider darf auch bei diesem Spiel ein Hinweis auf die Sicherheit nicht fehlen: Dresden ist ähnlich wie Rostock ein heißes Pflaster, also achtet auf Euch, Eure Mitfans und Eure Fanartikel! Anzumerken ist allerdings auch, dass bei fast 30.000 Zuschauern längst nicht alle auf Stress aus sind, sondern viele Dresdner auch gastfreundlich sind. So hat beispielsweise die „Fangemeinschaft Dynamo“ einen lesenswerten Flyer mit allen wichtigen Informationen für die anreisenden FCK-Fans herausgegeben: Fangemeinschaft Dynamo - SG Dynamo Dresden - 1. FC Kaiserslautern (PDF-Dokument).

O-Töne

Freitag um 18:00 Uhr geht es los, der Hexenkessel in Dresden wird ausverkauft sein und die Lautrer Elf hoffentlich heiß auf eine dreifache Beute in Form von Punkten. Die Fans auf den Rängen werden Gas geben und auch Kapitän Albert Bunjaku weiß, dass es genau darauf ankommen wird: „Wir fahren nach Dresden, um drei Punkte zu erkämpfen.“ Mit dieser Einstellung ins Spiel zu gehen, sollte genau richtig sein - selbstbewusst, siegeshungrig, kampfbereit. Wenn Ihr genau so spielt, dann sind drei Punkte auch drin - und wenn es dann doch nicht klappt, habt Ihr wenigstens alles versucht. Aber so wird es nicht kommen - Auswärtssieg in Dresden!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)

Voraussichtliche Aufstellungen

Dynamo Dresden: Kirsten - Gueye, Bregerie, Savic, Schuppan - Losilla, Solga - Trojan, Pepic - Poté, Kitambala

Ersatz: Fromlowitz, Thoelke, Jungwirth, Papadopoulos, Sliskovic, Subasic, Fort

Es fehlt: Köz (Sprunggelenkprobleme), Koch (Bänderdehnung), Ouali (Oberschenkelverletzung)

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Heintz, Abel, Jessen - Borysiuk, Alushi -
Fortounis, Vermouth (Baumjohann), Bunjaku - Idrissou

Ersatz: Hohs, Yahia, Torrejón, Zuck, Baumjohann, Azaouagh, Micanski

Es fehlen: Rodnei (Adduktorenverletzung), Amri (Wadenbeinbruch), Simunek (Rückenprobleme), De Wit, Nsor (beide Aufbautraining)

- Ca. 30-45 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

Kommentare 259 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken