Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - SC Freiburg

Endspiel zum Auftakt

Endspiel zum Auftakt


Es ist das Spiel eins nach der Ära Marco Kurz und der Spielplan hat für den neuen Bändiger der Teufel, Krassimir Balakov, eine Reise in den Breisgau vorgesehen. Im Dreisamstadion empfängt der SC Freiburg als derzeitiger Inhaber des Relegationsplatzes den Tabellenletzten aus der Pfalz zum Tanz am Abgrund. Für den neuen Trainer gleich zum Auftakt ein echtes Endspiel.

Die Ausgangslage

Im Oktober war es, als der 1. FC Kaiserslautern seinen letzten Bundesligasieg erringen konnte. Der damalige Gegner ist auch der kommende - wenn wieder kein Dreier eingefahren wird, hat der FCK das Kunststück vollbracht, die Hälfte der Saison am Stück sieglos zu bleiben. Das muss man auch erstmal schaffen. Die Ausgangslage ist dabei eindeutig: Eine Niederlage, und der rettende 15. Rang ist mindestens sieben Zähler entfernt, der Relegationsplatz mindestens sechs Punkte. Man muss kein Prophet sein um zu merken, dass es in Freiburg schon fast um alles oder nichts geht, um die letzte Chance - die letzte Patrone eben.

Das Personal

Die letzte Patrone hat auch Stefan Kuntz mit dem - für einige unverständlichen, für andere viel zu späten - Trainerwechsel in den Lauf geschoben. Krassimir Balakov wird ab sofort verantwortlich für die Mannschaft sein. Doch die wenigen Trainingseindrücke, die Balakov sammeln konnte, werden wohl nicht alleine ausschlaggebend für die Aufstellung sein, auch Gerald Ehrmann, Oliver Schäfer und nicht zuletzt Kuntz selbst werden wohl ihre Meinung zum Kader und der Startelf einfließen lassen. Es darf also spekuliert werden - der „Kicker“ beispielsweise rechnet mit einer völlig kuriosen Aufstellung mit Andrew Wooten als einziger Spitze und den zuletzt fast chancenlosen Oliver Kirch und Kostas Fortounis auf den Außenbahnen. Realistischer wird wohl eine ähnliche Aufstellung wie in den letzten Spielen sein, da auch Balakov schon eingestehen musste, in der kurzen Zeit nicht alles komplett umkrempeln zu können. Lassen wir uns überraschen. Nicht helfen können Jan Simunek, Dorge Kouhemaha, Sandro Wagner und Nicolai Jörgensen, die allesamt verletzt ausfallen, auf der Kippe steht außerdem Mathias Abel.

Der Gegner

Beim SC Freiburg hat der Trainerwechsel wohl gefruchtet, Christian Streich hat die Mannschaft in der Winterpause deutlich verjüngt und sie so nach und nach wieder in den Abstiegskampf hochgearbeitet. Der verdiente Lohn ist Platz 16 mit einer klaren Aufwärtstendenz. Spieler wie Matthias Ginter, Jonathan Schmid oder Oliver Sorg war vor Monaten wohl höchstens Kennern der unteren Ligen ein Begriff, heute spielen sie solide in der ersten Bundesliga. Dafür sitzen arrivierte Kräfte wie der Ex-Nationalspieler Andreas Hinkel oder Stefan Reisinger nur auf der Bank. Ein solcher Aufschwung nach dem Trainerwechsel wäre auch in der Pfalz bitter nötig - dass es auch anders geht, zeigte letzte Saison unter anderem Eintracht Frankfurt oder derzeit Hertha BSC. Lieber nicht dran denken und an den Positivbeispielen dranbleiben!

Das letzte Spiel

Am 22. Oktober 2011 konnte noch niemand ahnen, dass der 1:0-Erfolg gegen den SCF der letzte Sieg bis heute sein wird. Damals traf Itay Shechter zum umjubelten Siegtreffer, Christian Tiffert verschoss kurz darauf einen Elfmeter.

Fan-Infos

Die Enttäuschung am Sonntagnachmittag war gigantisch. Man sah Müdigkeit, Tränen, Fassungslosigkeit. Viele, wenn nicht gar der Großteil der FCK-Fanszene war sich sicher, einem sportlichen Begräbnis beigewohnt zu haben. Jetzt ist Freitag, morgen geht’s wieder auf den Platz, ein neuer Trainer steht an der Seitenlinie - und plötzlich macht sich Hoffnung breit. Ob im Stadion, vor dem Fernseher oder am Radio, um 15:30 Uhr denkt niemand an Schalke. Jeder ist geil auf einen Sieg in Freiburg, auf den ersten Dreier seit Oktober 2011, den jeder Lautrer herbeisehnt wie ein Verdurstender die frische Quelle.

Wieder fahren tausende FCK-Fans mit dem Sonderzug, mit Bussen, per Auto zu einem Spiel ihres geliebten Fußballclubs, mehr als 2.000 Schlachtenbummler werden an der Dreisam erwartet, die Hoffnung im Gepäck - und ein Lunchpaket, das der Verein den Auswärtsfahrern als Dank für ihre Treue sponsort (siehe ältere Meldungen auf „Der Betze brennt“). Im Dreisamstadion selbst geht es dann im wohl schlechtesten Gästeblock der Bundesliga auch für die Fans darum, nächste Saison weiterhin die großen Stadien bereisen zu dürfen und nicht nach Ingolstadt und Co. zu müssen.

O-Töne

Es wäre auch merkwürdig, wenn er etwas anderes sagen würde - Krassimir Balakov gibt sich überzeugt, den Klassenerhalt noch zu packen: „Ich habe das Angebot des FCK angenommen, weil ich glaube, dass wir uns rausreißen und den Abstieg vermeiden können“. Glaube kann Berge versetzen - und für die „Unzerstörbar“ müssen jetzt gewaltige Eisberge versetzt werden, um mit Schrammen, aber wohlbehalten im rettenden Hafen anzukommen. Lasst uns gemeinsam glauben!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)

Voraussichtliche Aufstellungen

SC Freiburg: Baumann - Mujdza, Diagne, Ginter, Sorg - Schuster, Makiadi - Schmid, Caligiuri - Rosenthal - Freis

Ersatz: Batz, Hinkel, Krmas, Guede, Dembele, Jendrisek, Reisinger

Es fehlen: Barth (Meniskus), Höhn (Oberschenkelzerrung), Flum (Muskelfaserriss), Putsila (Fersenverletzung), Brandstetter (Leisten-OP)

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Rodnei, Abel (Yahia), Jessen - Borysiuk, de Wit, Tiffert, Fortounis (Sahan) - Shechter, Wooten

Ersatz: Trapp, Yahia, Kirch, Sahan, Derstroff, Sukuta-Pasu, Swierczok

Es fehlen: Wagner, Simunek (beide Achillessehnenprobleme), Kouhemaha (Achillessehnenriss), Jörgensen (Schambeinentzündung), evtl. Abel (Muskelzerrung)

- Gegen Abend auf unserer Facebook-Seite: Weitere Infos zum FCK-Kader in Freiburg.
- Ca. 30-45 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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