Der FCK mal wieder unter Druck
Mit 13 Punkten aus 14 Spielen steht der 1. FC Kaiserslautern zurzeit auf dem Relegationsplatz und sorgt für erste Panikattacken bei seinen treuen Fans. Können die Roten Teufel überhaupt noch gewinnen? Das solche Unkenrufe nach zwei Niederlagen zu früh kommen, will das Team um Kapitän Christian Tiffert am Samstag im Fritz-Walter-Stadion beweisen. Zu Gast ist die „alte Dame“ Hertha BSC aus Berlin.
Die Ausgangslage
Beim 0:1 in Nürnberg zeigten die Roten Teufel einen schweren Rückfall in überwunden geglaubte Nicht-Leistungen vom Saisonbeginn - wie Tiffert später zu Protokoll gab, hat dem jungen Team die vorige Heimpleite gegen Leverkusen wohl doch mehr Selbstvertrauen genommen als zuvor geglaubt. Die positive Serie aus den Spielen gegen Schalke, Hoffenheim und Co. wurde jedenfalls zunichte gemacht und der FCK hat sich somit mal wieder selbst unter Druck gesetzt. Immerhin: Zuletzt folgten aus solchen Situationen oft die besten Ergebnisse!
Ganz anders die Hertha, die zuletzt zwar drei Spiele ohne Sieg blieb, aber als Aufsteiger mit 18 Punkten im gesicherten Mittelfeld steht. Letzte Woche gab es ein begeisterndes 3:3 gegen Bayer Leverkusen, aus dem man allerdings keine Prognose für das Spiel am Betzenberg herauslesen sollte.
Das Personal
Beim Finden der bestmöglichen Startaufstellung wird FCK-Trainer Marco Kurz wohl einige Änderungen vornehmen. Zum einen wird die erfolglose Zwei-Stürmer-Taktik von Nürnberg voraussichtlich mit der Rückkehr zum 4-2-3-1-System beantwortet, bei dem in vorderster Front weiterhin Dorge Kouemaha die Nase vor Itay Shechter haben dürfte. Shechter könnte allerdings trotzdem in der Startelf verbleiben und im offensiven Mittelfeld den noch nicht überzeugenden Olcay Sahan ersetzen. Personelle Wechsel sind außerdem in der Abwehr im Gespräch, wo Leon Jessen und Rodnei auf die Plätze von Alexander Bugera und Mathias Abel drängen.
Der Gegner
Ebenso wie beim FCK sind auch bei den Herthanern alle Stammspieler fit, Trainer Markus Babbel kann also aus dem Vollen schöpfen. Mit Thomas Kraft, Christian Lell und Andreas Ottl werden drei ehemalige Bayern-Spieler auflaufen, in der Offensive sollte das Augenmerk besonders auf Pierre-Michel Lasogga und dem Brasilianer Raffael liegen.
Das letzte Spiel
Na, wer erinnert sich spontan an das letzte Pflichtspiel gegen die Hertha? Richtig, am 29. Spieltag der Saison 2005/06 verlor der FCK im Fritz-Walter-Stadion mit 0:2. Marko Pantelic und Gilberto erzielten damals die Tore, Boubacar Sanogo, Halil Altintop, Ervin Skela und Co. konnten die Partie nicht mehr drehen. Nachdem auch Berlin sich eine Zweitligapause genommen hat, treffen die beiden Altmeister nun erstmals seit fünfeinhalb Jahren wieder aufeinander.
Fan-Infos
Aus Berlin werden knapp 1.500 Fans im Fritz-Walter-Stadion erwartet. Insgesamt wurden bis Donnerstag erst 36.000 Karten verkauft, was erstmals in dieser Saison weniger als 40.000 Zuschauer bedeuten könnte. An den Tageskassen sind dementsprechend noch Karten in fast allen Preislagen verfügbar.
Nachdem es beim letzten Heimspiel zu Unstimmigkeiten innerhalb der Westkurve kam, kann die Devise vor dieser wichtigen Partie eigentlich nur lauten: Gemeinsam Vollgas geben für den FCK! Persönliche Differenzen müssen an anderer Stelle geklärt werden und nicht während dem Spiel, wenn die Mannschaft dringend die Unterstützung aller Fans braucht.
O-Töne
Nachdem FCK-Trainer Marco Kurz sich letzte Woche noch für die schwache Leistung seiner Truppe entschuldigen musste, gibt er sich vor dem vorletzten Heimspiel des Jahres kämpferisch: „Das Nürnberg-Spiel hat uns wütend gemacht, diese Wut müssen wir nun auf dem Platz in Leistung umsetzen.“
Ähnlich beschreibt es Kevin Trapp, der endlich mal wieder „zu Null“ spielen möchte: „Die Reaktion, die wir die letzten Tage im Training gezeigt haben, müssen wir jetzt auch im Stadion vor unseren Fans zeigen.“
In der Bundeshauptstadt sorgen derzeit hingegen die Vertragsverhandlungen mit Markus Babbel für Wirbel, dennoch liegt der Fokus des Trainers voll auf dem Spiel am Samstag: „Wichtig ist, dass wir den Fight annehmen.“
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Weiner (Giesen)
Voraussichtliche Aufstellungen
1. FC Kaiserslautern: Trapp - Dick, Amedick, Abel, Jessen (Bugera) - Kirch, De Wit – Shechter (Sahan), Tiffert, Fortounis - Kouemaha
Ersatz: Sippel, Bugera, Rodnei, Petsos, Sahan, Sukuta-Pasu, Nemec
Es fehlen: Micanski, Vermouth (beide Sprunggelenksverletzung), Simunek (Aufbautraining)
Hertha BSC: Kraft - Lell, Hubnik, Mijatovic, Kobiashvili - Ottl, Niemeyer - Ebert, Raffael, Ramos - Lasogga
Ersatz: Aerts, Franz, Janker, Ben-Hatira, Lustenberger, Torun, Rukavytsya
Es fehlen: keine Ausfälle
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas