Vorbericht: 1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern

Ein echtes Abstiegsduell

Am Samstag muss der 1. FC Kaiserslautern beim „Club“ antreten. Das Gastspiel beim 1. FC Nürnberg ist ein Duell zweier Traditionsvereine, die sich derzeit im Abstiegskampf befinden. Dennoch gehen beide Teams mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die Partie.

Die Ausgangslage

Die Nürnberger befinden sich nach gutem Saisonstart im freien Fall, sind seit acht Spielen ohne Sieg, während die Lautrer nach einer kleinen Serie von fünf Pflichtspielen ohne Niederlage gegen Leverkusen erstmals wieder verloren. Kein Grund also zu übertriebenem Pessimismus bei den Gästen, dennoch ein wichtiges Spiel, um zu punkten und nicht gleich wieder Richtung Abstiegsplätze abzurutschen. Besonders offensivstark sind beide Teams nicht gerade. Die Roten Teufel bilden mit nur zehn erzielten Treffern zusammen mit dem Aufsteiger aus Augsburg sogar das Schlusslicht in dieser Wertung, der Club steht mit bisher 13 erzielten Toren unmittelbar davor - wobei der FCN auch sieben Gegentore mehr kassierte als Lauterns Kevin Trapp. Der am häufigsten gehörte Tipp in diesen Tagen: 0:1, Auswärtssieg für den FCK. Hier hätte wohl niemand etwas dagegen.

Das Personal

Beim FCK konnten Anfang der Woche Pierre de Wit, Tobias Sippel und Oliver Kirch nach eher kurzen Pausen wieder ins Mannschaftstraining eingreifen und sollten wieder im Kader stehen. Ilian Micanski trainiert nach seinem Muskelfaserriss ebenfalls wieder, wird aber eher nicht im Kader stehen, nachdem im Sturm seit der Rückkehr von Adam Nemec ohnehin ein Überangebot besteht. Ersetzen muss FCK-Trainer Marco Kurz lediglich den gesperrten Florian Dick, für den Thanos Petsos in die Viererkette rücken wird. In Mittelfeld und Angriff wird unterdessen dieselbe Aufstellung wie zuletzt erwartet - oder erhält doch Itay Shechter mal wieder eine Chance von Beginn?

Der Gegner

Bei den Clubberern fallen mehrere Spieler aus. Neben Javier Pinola beispielsweise noch die ebenfalls erfahrenen Per Nilsson und Albert Bunjaku. Die Jungen sollen oder müssen es in der momentan schwierigen Situation also richten, wobei der Einsatz von Mike Frantz noch auf der Kippe steht. Zwei interessante Spieler aus FCK-Sicht könnten von Beginn an auflaufen: Der Saarländer Philipp Wollscheid, der nächste Saison für fünf Millionen nach Leverkusen wechselt und bei dem man sich fragt, warum er nie ins Visier des FCK geraten ist. Und Alexander Esswein, der in Lautern als größtes Nachwuchstalent galt und nach seiner Deutschlandreise über Wolfsburg und Dresden erstmals wieder auf seinen Ex-Verein trifft. Noch nicht dabei ist der im Sommer aus der FCK-Jugend gewechselte Philipp Klement.

Das letzte Spiel

Vor auf den Tag genau fast einem Jahr legte der FCK einen glänzenden Auftritt in Nürnberg hin und siegte absolut verdient mit 3:1 an der Noris. Die drei Torschützen werden ihr Kunststück diesmal aber nicht wiederholen, denn es war der Tag der Kroaten: Stiven Rivic, Ivo Ilicevic und Srdjan Lakic trafen damals. Im Rückspiel drehten die Franken den Spieß wieder um und gewannen mit 2:0 am Betze, wobei insbesondere die Einlage von Dramaqueen Mehmet Ekici in Erinnerung blieb.

Fan-Infos

Es werden rund 38.000 Besucher im Frankenstadion erwartet, darunter annähernd 4.000 Lautrer. Viele davon werden einmal mehr mit dem von der Fanvertretung organisierten Sonderzug anreisen, dessen Abfahrtszeit auf 8:20 Uhr verschoben wurde (komplette Fahrzeiten siehe Meldung auf „Der Betze brennt“).

Im achteckigen Rund des von den Fans so getauften „Max-Morlock-Stadions“ sind einige Aktionen geplant, unter anderem eine von der „Frenetic Youth“ organisierte Choreographie im Gästeblock. Der Club weist unterdessen darauf hin, dass in Nürnberg stichprobenartige Alkoholkontrollen vorgenommen werden und allzu betrunkene Fans draußen bleiben müssen.

Einen besonderen Service bietet die „Rot Schwarze Hilfe“ aus Nürnberg: Heim- und Gästefans, die vor, während oder nach dem Spiel Probleme mit der Polizei bzw. dem USK haben, können sich am Samstag rund um die Uhr unter der Hotline 0163-1345085 melden. „Wir werden den betroffenen Gästefans Hilfestellung geben, Anwälte zur Verfügung stellen und sie mit Rat und Tat unterstützen, damit der Eindruck von Nürnberg ein guter ist und bleibt“, so die RSH-Verantwortlichen.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Kurz: „Nürnberg besticht durch eine gute Wucht und viel Qualität. Wir brauchen Tore, um das Spiel positiv gestalten zu können.“

Martin Amedick: „ In Nürnberg werden wir auf einen verärgerten und aggressiven Gegner treffen, dem wir aber mit einem leidenschaftlichen Auftritt Paroli bieten wollen. Ich finde es immer wieder unglaublich, wie viele von unseren Fans uns auch auswärts begleiten und unterstützen.“

FCN-Coach Dieter Hecking: „Es ist ein wichtiges Spiel. Mit einem Sieg können wir uns Luft verschaffen, uns an die hinteren Plätze des Mittelfelds heran spielen und können eine andere Mannschaft vor Probleme stellen. Das muss das Ziel sein.“

Club-Kapitän Raphael Schäfer: „Es wird schwer, die Wende zu schaffen, aber andere Mannschaften haben das auch hinbekommen.“

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Nürnberg: Schäfer - Chandler, Wollscheid, Klose, Plattenhardt - Simons, Hegeler, Didavi, Eigler - Pekhart, Esswein

Ersatz: Stephan, Maroh, Feulner, Cohen, Mak, Frantz

Es fehlen: Pinola, Bunjaku, Nilsson, Mendler

1. FC Kaiserslautern: Trapp - Petsos, Amedick, Abel, Bugera - de Wit, Tiffert, Kirch, Sahan, Fortounis - Kouemaha

Ersatz: Sippel, Rodnei, Orban, Vermouth, Sukuta-Pasu, Shechter, Nemec

Es fehlen: Simunek (Aufbautraining), Dick (Gelbsperre), evtl. Sukuta-Pasu (Erkältung)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Altmeister

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