Vorbericht: Hamburger SV - 1. FC Kaiserslautern

Die englische Woche krönen

Puh, was sind das gerade anstrengende Wochen mit unserem 1. FC Kaiserslautern. Erfolgreich, ja, aber dennoch geht es an die Substanz: Ein siegreicher Krimi auf Schalke, ein geduldsamer, knapper Sieg gegen Freiburg und als Knüller der Showdown in Frankfurt mit einem spektakulären Finale. Und jetzt geht es zum Vorletzten, dem Hamburger SV. Kann die Mannschaft den letzten zwei Wochen die Krone aufsetzen?

Die Ausgangslage

Fünf Punkte nach acht Spielen, nun alleine sechs in den letzten beiden Spielen, dazu der Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals - der Oktober ist wahrlich golden für die Roten Teufel. Der Abstand zu einem direkten Abstiegsplatz beträgt mittlerweile drei Punkte, nach dem Spiel gegen den VfB Stuttgart konnte damit wahrlich nicht gerechnet werden. Und auf dem Platz steht der kommende Gegner, der Abstand könnte also durch einen Sieg ausgebaut werden - warum eigentlich nicht?

Das Personal

Wir gehen einfach mal davon aus, dass die Startelf vom Mittwoch auch am Sonntag auflaufen könnte. Also auch mit Rodnei, der zwar wieder durch einen bösen Schnitzer auffiel, dafür aber in der 120. Minute mit seiner Rettungstat das endgültige Weiterkommen sicherte. Verletzte gibt es nach dem Pokalfight glücklicherweise auch nicht zu beklagen, so dass Marco Kurz mal wieder die „Qual der Wahl“ hat. Und wenn er, wie bei der Einwechslung von den „belebenden Elementen“ Kostas Fortounis und Richie Sukuta-Pasu, auch in Hamburg ein glückliches Händchen beweist und die Elf prima einstellt, dann ist ein einfacher oder gar dreifacher Punktgewinn beim HSV auch keine Utopie.

Der Gegner

Auch der Hamburger SV hat die Runde der letzten 16 erreicht und musste dabei ebenfalls über die Verlängerung gehen. Der knappe und im Grunde auch unverdiente 2:1-Erfolg wurde dabei allerdings nicht bei einem nahezu gleichwertigen Gegner errungen, sondern beim Regionalligisten Eintracht Trier, die sogar mit 1:0 in Führung gingen. Man schrammte also hauchdünn an einer geschmeidigen Blamage vorbei, die erleichterten Gesichter nach dem Spielschluss sprachen Bände - der neue Trainer Thorsten Fink schien auch wenig begeistert zu sein. Dessen großmäulige Worte als Trainer des FC Ingolstadt vor der Partie gegen den FCK 2008 sind sicherlich einigen im Gedächtnis geblieben und auch diesmal macht der Ex-Bayer dicke Backen. Geht ihm schon der Kackstift? Mit der Leistung von Trier - wenngleich dort viele Stammspieler geschont wurden - muss den Roten Teufeln jedenfalls nicht bange sein.

Der Saisonstart ging beim Bundesliga-Dino vom allerfeinsten in die Hose. Zwar wurde mit Sicherheit eine eher erfolglose Saison in Kauf genommen, aber den knallharten Abstiegskampf hatten die Verantwortlichen wohl kaum nicht auf dem Zettel. Nun stehen die „Rothosen“ mit acht Zählern punktgleich mit Aufsteiger Augsburg auf Rang 17 und kommen einfach nicht da unten raus.

Die Mannschaft, die am Sonntag auf den FCK trifft, hat so gar nichts mehr mit der aus der letzten Saison zu tun. Bruma? Rajkovic? Töre? Mancienne? Sala? Skjelbred? Da sind einige Namen darunter, die auch Fachleuten wenig sagen, ein großer Teil davon stammt aus der zweiten Elf vom FC Chelsea. Nicht dabei sein wird neben Torjäger Mladen Petric auch Neuzugang Ivo Ilicevic, der verletzungsbedingt ausfällt. Man munkelt, es handelt sich dabei um eine nicht ausreichend auskurierte Bauchmuskelzerrung, aber das sind sicher nur Gerüchte.

Das letzte Spiel

Beide Spiele der letzten Saison liefen nicht nach Plan - im Hinspiel verlor der FCK kurz vor Schluss das Spiel mit 2:1, obwohl es zur Pause durchaus hätte 3:0 stehen können. Das Rückspiel auf dem Betze endete 1:1, danach kam es zu unschönen Szenen vor der Westkurve, als einigen Fans ob der Leistung von Srdjan Lakic und seinem Wechsel zu Wolfsburg der Kragen platzte und auch der Kroate selbst fleißig mitmischte.

Fan-Infos

600 Kilometer an einem Sonntagabend, danke DFL! Mal wieder wurde den FCK-Fans ein ungünstiger Spieltermin zugemutet, aber viele machen aus der Not eine Tugend und verbringen ein verlängertes Wochenende in Hamburg. Insgesamt werden um die 50.000 Zuschauer im Volksparkstadion erwartet, darunter knapp 3.000 Schlachtenbummler aus der Pfalz.

Während es früher eher weniger Kontakt untereinander gab, hat sich in Zeiten von Hoffenheim, Wolfsburg und Co. ligaweit ein hoher gegenseitiger Respekt zwischen Traditionsvereinen wie beispielsweise dem HSV und Lautern entwickelt. Zum Spiel am Sonntag äußert sich dies in einer extra für die FCK-Fans eingerichteten Führung durch das sehenswerte HSV-Museum sowie einer gemeinsamen Aktion beider Fangruppen im Stadion - Thema Anstoßzeiten.

O-Töne

Einer der Besten war am Mittwoch Torwart Kevin Trapp, der zuversichtlich nach vorne schaut: „Wir haben aus den letzten Siegen in der Bundesliga und dem Sieg in Frankfurt viel Selbstvertrauen getankt und fahren nach Hamburg, um auch dort etwas Zählbares mitzunehmen.“ Da sollte immer die Parole sein!

Wie bereits erwähnt, meint der neue HSV-Coach Thorsten Fink wie zu Ingolstädter Zeiten, den FCK einfach so aus dem Weg räumen zu können: „Wir kennen die Stärken und Schwächen der Lautrer und wissen, was zu tun ist. Wir müssen Kaiserslautern einfach schlagen.“ Das damalige Spiel endete übrigens mit 3:1 für den FCK, Fink wurde einige Monate später entlassen. Wiederholung erwünscht.

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart)

Voraussichtliche Aufstellungen

Hamburger SV: Drobny - Westermann, Bruma, Rajkovic, Aogo - Rincon, Kacar - Töre, Jansen - Son Guerrero

Ersatz: Mickel, Diekmeier, Mancienne, Jarolim, Skjelbred, Berg

Es fehlen: Stepanek (Trainingsrückstand), Arslan (Sprunggelenksverletzung), Castelen (Kniereizung), Ilicevic, Petric (beide Muskelfaserriss)

1. FC Kaiserslautern: Trapp – Dick, Amedick, Rodnei, Bugera – Sahan, de Wit, Kirch, Tiffert - Kouemaha, Shechter

Ersatz: Sippel, Abel, Jessen, Petsos, Fortounis, Vermouth, Sukuta-Pasu

Es fehlen: Simunek (Trainingsrückstand)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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