Mit Wut im Bauch zur Trotzreaktion
Das hat gesessen! Am Mittwoch gab es drei Punkte für Borussia Dortmund und Futter für die Pessimisten beim 1. FC Kaiserslautern. Jetzt liegt es an den Roten Teufeln zu zeigen, dass die Leistung beim 0:5 im Westfalenstadion nur ein einmaliger Ausrutscher war. Mit entsprechender Wut im Bauch geht es am Sonntag zum Abschluss der englischen Woche gegen Hannover 96 - eines der vielen Überraschungsteams der noch jungen Saison.
Die Ausgangslage
Das Spiel in Dortmund hat den tollen Saisonstart des FCK zwar etwas relativiert, dennoch sind sieben Punkte nach fünf Spielen eine gute Bilanz, vor allem angesichts der bisherigen Gegner. Wenn nun gegen die stark gestarteten Hannoveraner die Punkte acht, neun und zehn geholt werden, dann sieht die Lage mehr als ordentlich aus. Doch unterschätzen sollten Marco Kurz' Jungs die Elf vom „netten Herrn Slomka“ nicht eine Sekunde, das wissen mittlerweile sowohl Schalke 04 als auch Werder Bremen. Zehn Punkte und Rang vier sprechen für sich.
Die Personalsituation
Trotz der Klatsche in Dortmund werden große personelle Wechsel ausbleiben. Die Mannschaft hat nicht nur bei den Fans, sondern auch beim Trainerteam Kredit, auch nach einem Spiel mit elf Totalausfällen. Das die Kurz-Elf einen klasse Ball spielen kann, hat sie beispielsweise gegen Hoffenheim bewiesen, ebenso, dass sie durchaus selbst das Spiel machen kann. Und das ist nicht unwichtig, denn gegen Hannover wird dies von Nöten sein! Jan Simunek und Chadli Amri fallen hierfür definitiv verletzt aus, hinter Stiven Rivic steht noch ein Fragezeichen.
Ein Wiedersehen gibt es für Torwarttrainer Gerry Ehrmann, der nach Roman Weidenfeller in Dortmund nun mit Florian Fromlowitz einen weiteren Zögling begrüßen darf. Hoffentlich mit einem besseren Ende als vergangenen Mittwoch. Damit dies geschieht, sollte das Stürmerpaar Didier Ya Konan und Mohammed Abdellaoue besser im Auge behalten werden als die Dortmunder Offensive. Beide haben immerhin schon je drei Saisontore auf dem Konto.
Die Statistik
In der ersten Bundesliga konnte Hannover 96 bislang zweimal alle Punkte vom Betzenberg mitnehmen, elfmal siegten die Roten Teufel bei fünf Unentschieden. Die beiden Heimniederlagen stammen dabei aus der jüngeren Vergangenheit, 2002 und 2005. Die bitterste Niederlage ist allerdings schon Jahrzehnte her - das 1:5 im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft 1954 konnte allerdings durch die „Weltmeisterschaft des FCK“ in der Schweiz korrigiert werden.
Fan-Infos
Der bislang unattraktivste Gegner der Saison - das wird sich auch auf die Zuschauerzahlen auswirken. Um die 40.000 Zuschauer dürften es werden, was bei einem Gegner wie 96 durchaus in Ordnung ist. Bislang konnten 37.000 Karten abgesetzt werden, darunter nur 550 an Fans von Hannover. An den Tageskassen wird es also noch genug Tickets geben, kommt und macht die Bude voll!
Rund um das Fritz-Walter-Stadion wird es einige Infostände zur großen Fandemo am 9. Oktober in Berlin geben, auch Anmeldungen zur gemeinsamen Busfahrt sind hier möglich (weitere Informationen im großen Interview auf „Der Betze brennt“). Außerdem noch ein Hinweis für die Autofahrer: Die Autobahn A6 ist am Sonntag zwischen Wattenheim und Enkenbach-Alsenborn voll gesperrt, für die Umleitung sollte entsprechend Zeit mitgebracht werden.
O-Töne
FCK-Trainer Marco Kurz: „Hannover hat gute und schnelle Stürmer. In einem Heimspiel muss unser eigenes Selbstvertrauen aber so groß sein, dass wir besser sein wollen als der Gegner. Wir wollen vor eigener Kulisse die Partie erfolgreich gestalten.“
Torhüter Tobias Sippel: „Wir müssen mit einer hohen Aggressivität zu Werke gehen, mit breiter Brust auftreten und an die eigene Stärke glauben, wie gegen Bayern und Hoffenheim. Hannover spielt im Moment guten Fußball, aber wir müssen unsere Heimspiele gewinnen.“
96-Coach Mirko Slomka: „Dass Lautern die letzte Partie mir 0:5 verloren hat, ist für uns unerheblich, weil das Team dennoch eine starke Systematik und Physis besitzt. Für uns ist entscheidend, dass wir auf dem Platz und auch gegen die Fans des FCK dagegen halten und uns Respekt verschaffen.“
Torhüter Florian Fromlowitz: „Insbesondere durch die Fans in der Westkurve herrscht eine aufgeheizte Stimmung. Die Anhänger können deshalb ohne weiteres zum zwölften Mann werden.“
Beweisen wir es ihm!
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden)
Voraussichtliche Aufstellungen
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Ilicevic, Bilek, Tiffert, Moravek - Lakic, Hoffer
Ersatz: Trapp, Jessen, Schulz, Kirch, Nemec, Micanski
Es fehlt: Simunek (Bauchmuskelzerrung), Amri (Sprunggelenksverletzung), evtl. Rivic (Grippe)
Hannover 96: Fromlowitz - Cherundolo, Haggui, Pogatetz, Schulz - Schmiedebach, Pinto - Stoppelkamp, Rausch - Ya Konan, Abdellaoue
Ersatz: Miller, Djakpa, Beasley, Forssell, Chahed, Avevor, Stindl
Es fehlen: Eggimann, Andreasen, Carlitos, Lala
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian