Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Alemannia Aachen

Entfacht die Euphorie!

Noch herrscht trotz dem gelungenen Saisonstart keine großartige Euphorie rund um den Betzenberg. Die Pflichtspielsiege des 1. FC Kaiserslautern im DFB-Pokal und in der Liga lassen jedoch schon Lust auf mehr verspüren. Und nun kommt mit enttäuschend gestarteten Alemannia aus Aachen ein gefährlicher, weil gereizter Gegner. Ein echter Gradmesser also!

Die Ausgangslage

Alles war angerichtet, ein volles Stadion, mit dem FC St. Pauli ein interessanter Gegner, gute Stimmung - und dann verliert Aachen sein erstes Spiel am neuen Tivoli sensationell mit 0:5 und war damit auch noch gut bedient. Nach zwei Spielen stehen somit ein Punkt und 1:6 Tore auf dem Konto, den einzigen Treffer erzielte auch noch der Karlsruher Drpic per Eigentor. So war das sicher nicht geplant in der Kaiserstad. Trainer Seeberger und seine Mannschaft stehen jetzt schon unter gehörigem Druck, eine weitere Niederlage am Sonntag gegen den FCK und es wird ungemütlich. Und das wäre prima für die Roten Teufel, denn somit wäre ein gefährlicher Konkurrent um die oberen Plätze erstmal distanziert und verunsichert. Doch aufpassen, getroffene Hunde sind besonders gefährlich! Benjamin Auer und Co. wollen die Schmach vom Tivoli mit Sicherheit vergessen machen und etwas Zählbares aus Kaiserslautern mitnehmen.

Doch das wird nicht ganz einfach! Zwar ist der FCK auch nicht die Torfabrik der zweiten Liga, doch die vier bisher erzielten Treffer in den drei Pflichtspielen bedeuten drei Siege und sechs Punkte in der Liga. Das klingt effektiv, doch wenn man die liegen gelassenen Chancen sieht, die vor allem in Ahlen nicht genutzt wurden, wird diese Bilanz etwas geschmälert - doch immerhin werden diese Chancen herausgespielt. Die vor der Saison geäußerten Ängste, eine nur defensiv agierende Mannschaft zu sehen, wurden glücklicherweise noch nicht bestätigt. Im Gegenteil, vor allem in der Anfangsphase spielt die Mannschaft richtig guten Offensivfußball. Und so werden auch gegen Aachen einige Torgelegenheiten raus springen. Und diese müssen dann eben effektiv genutzt werden, dann stehen nach dem 3. Spieltag neun Punkte auf der Pfälzer Habenseite. Und DANN kommt auch bald die Euphorie zurück auf den Betze!

Die Personalsituation

Gleich zu Beginn der „Teamanalysen“: FCK-Trainer Marco Kurz kann und wird voraussichtlich wieder die gleiche Startaufstellung auf den Rasen schicken, wie in den beiden Partien zuvor. Die Viererkette vor Tobias Sippel wird wieder aus Florian Dick, Martin Amedick, Rodnei und Alexander Bugera bestehen, davor mit Georges Madjeck und Bastian Schulz die zentralen Mittelfeldspieler. Bastian Schulz sitzt allerdings Jiri Bilek im Nacken, der nach seiner Einwechslung in Ahlen einen sehr souveränen Eindruck hinterlassen konnte. Ebenso wie der für Erik Jendrisek gekommene Dragan Paljic, der zwar mehrere Chancen fast schon fahrlässig liegen ließ, ansonsten aber viel Wind machte und Torgefahr ausstrahlte. Gut zu wissen, dass die zweite Reihe engagiert in die Spiele geht und sich anscheinend aufdrängen möchte. So sieht lebendiger Konkurrenzkampf aus, und das spornt die elf Gesetzten hoffentlich zu noch besseren Leistungen an.
Weiterhin kann mit den Flügelspielern Ivo Ilicevic und Sidney Sam gerechnet werden, deren Flanken auf Adam Nemec und Erik Jendrisek hoffentlich für viel Gefahr im Aachener Strafraum sorgen.

Auf der Bank könnte dieses Mal theoretisch Mathias Abel Platz nehmen, wobei der Ex-Schalker wohl erst noch einige Zeit den durch die lange Verletzungspause entstandenen Rückstand aufholen muss. Dies ist ebenfalls bei Sascha Kotysch der Fall: Der Defensivallrounder befindet sich zwar schon wieder im Training, ein Einsatz käme allerdings noch viel zu früh. Nicht dabei sind weiterhin Srdjan Lakic und einige Spieler, die aufgrund des großen Kaders nicht berücksichtigt werden, darunter Stammspieler der letzten Saison wie Moussa Ouattara.

Alemannia Aachen hat dagegen weitaus größere Probleme, abgesehen vom Saisonstart fallen einige potenzielle Stammspieler aus. Einer davon ist Aimen Demai, der letzte Saison noch für den FCK auflief und dann an den Tivoli wechselte. Wie anscheinend „immer“ steht auch Reiner Plaßhenrich nicht zur Verfügung. Der eigentliche Kapitän der Alemannia befindet sich wieder einmal - oder immer noch? - in der Reha, zusammen mit Abwehrspieler Stehle. Da auch Szukala nicht einsatzbereit ist und Polenz noch Rehabilitationsmaßnahmen über sich ergehen lassen muss, fehlen einige Stützen in der Hintermannschaft von Aachen, was am Montag gegen St. Pauli deutlich zu sehen war. Deswegen wird Neuzugang Nico Herzig auf dem Betzenberg in der Startaufstellung erwartet, er soll der Hintermannschaft Sicherheit geben.

Vorne wird wieder Ex-Lautrer Benjamin Auer herumschleichen und das ganze Spiel nicht zu sehen sein, es sei denn er trifft - was tunlichst vermieden werden sollte. Doch ganz auszuschalten scheint Auer nie zu sein, auch wenn er in den ersten zwei Spielen noch nicht einnetzen konnte. Und bei der Bewachung des früheren Lautrers darf auf keinen Fall Nemeth vernachlässigt werden, denn auch er kann sich durchaus gefährlich in Szene setzen. Dessen Einsatz ist jedoch noch nicht sicher, er laboriert an einer Knieverletzung. Da auch Stürmer Özgen ausfällt würde der Eratz aus Gueye oder Ouassale bestehen.

Also, unsere Jungs sollten sich nicht von dem Debakel der Aachener beim Tivoli-Debüt blenden lassen, sondern gezielt die beobachteten Schwächen ausnutzen und den Gegner nicht unterschätzen. Denn die Alemannia ist trotz dieses Spiels kein Gegner, den man so einfach mal über den Haufen rennen kann.

Die Statistik

Bislang gab es bei dieser Paarung, egal ob in der ersten oder zweiten Liga sowie im Pokal, noch keinen Auswärtserfolg. Einmal, letzte Saison, holte Aachen einen Punkt auf dem Betze. Diesem Unentschieden stehen vier Ligasiege und ein Triumph über Aachen im Pokal in Kaiserslautern gegenüber.

Fan-Infos

Nach einer eher enttäuschenden Zuschauerzahl gegen Fürth werden diesmal mehr Fans auf dem Betzenberg erwartet. Zwar verlief der Verkauf der Eintrittskarten eher schleppend, aber um die 30.000 Zuschauer sollten es schon werden. Gegen Aachen, ein eigentlich attraktiver Gegner, ist eigentlich mehr drin, aber es soll wohl nicht sein. Aus der Kaiserstadt werden bis zu 1.000 Schlachtenbummler erwartet, 600 Karten wurden im Vorverkauf abgesetzt.

O-Töne

FCK Trainer Marco Kurz: „Das Ziel ist, mit einem verdienten Sieg vom Platz zu gehen. Es wird ein hartes Stück Arbeit gegen einen guten Gegner.“

Lauterns Abwehrspieler Florian Dick: „Wir sind auf einem sehr guten Weg, die ersten 20 Minuten in Ahlen haben gezeigt, wo wir hin möchten. Wir hatten mit zwei Siegen einen guten Start, jetzt wollen wir natürlich nachlegen und das Punktekonto ausbauen.“

Alemannen-Trainer Jürgen Seeberger: „Zwar gibt es sicherlich leichtere Aufgaben als eine Begegnung im Fritz-Walter Stadion, doch genau darauf freue ich mich. So können wir am Sonntag gleich in der Höhle des Löwen zeigen, dass wir mit solchen Situationen umgehen können.“

Schiedsrichter ist der junge Michael Kempter, der in der letzten Saison den FCK-Sieg gegen Koblenz leitete. Er wird um 13:30 Uhr das Spiel auf dem Betzenberg anpfeifen.

Nun denn Jungs, nutzt die Chance für einen perfekten Saisonstart, entfacht die Euphorie, steckt uns an und lasst euch anstecken!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Kempter (Sauldorf)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Rodnei, Amedick, Bugera - Ilicevic, Schulz, Madjeck, Sam - Nemec, Jendrisek

Ersatz: Robles, Damjanovic, Pavlovic, Bilek, Paljic, Hesse

Es fehlen: Abel, Kotysch (beide Trainingsrückstand), Lakic (Reha)

Alemannia Aachen: Stuckmann - Casper, Herzig, Olajengbesi, Achenbach - Fiel, Junglas, Burkhardt, Müller - Nemeth (Gueye), Auer

Ersatz: Unger, Adlung, Kratz, Lasnik, Milchraum, Daun, Gueye, Ouassale

Es fehlen: Polenz, Stehle, Demai, Plaßhenrich (alle Reha), Szukala (Darmentzündung), Özgen (Außenminiskusverletzung)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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