Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - FC Augsburg

Erneuter Start einer grandiosen Aufholjagd?

Neuer Trainer, neue Trikots, neue Mannschaft, altes Ziel: Der 1. FC Kaiserslautern möchte trotz des Rückschlags von Rostock weiter mitmischen im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga. Unabdingbare Voraussetzung hierfür ist ein Heimsieg gegen den FC Augsburg, der wie schon im Vorjahr den Weg zur großen Aufholjagd ebnen könnte. Dies soll nach der Trennung von Milan Sasic mit Interimstrainer Alois Schwartz an der Seitenlinie sowie einer komplett neu zusammen gewürfelten Mannschaft gelingen.

Die Ausgangslage

Der FCK ist auf Platz 6 abgerutscht und hat vier Spieltage vor Saisonende nun einen doch nennenswerten Rückstand auf die Aufstiegsplätze. Nürnberg auf Relegationsplatz 3 ist drei Punkte entfernt, der Tabellen-2. Mainz bereits um fünf Punkte enteilt. Unter dem neuen Trainer Alois Schwartz kann es deshalb nur eine Devise geben: Siegen, siegen, siegen! Da die Konkurrenz schwere Auswärtsspiele absolvieren muss bzw. beim Frankenderby Fürth gegen Nürnberg direkt aufeinander trifft, könnten die Roten Teufel mit einem Heimsieg wieder Boden gut machen.

Der FC Augsburg indes steht zurzeit auf dem 9. Platz, hat jedoch nur sechs Punkte Vorsprung auf die Relegation. Absteigen werden die bayrischen Schwaben wohl nicht mehr, allerdings kann man für das morgige Spiel wohl auch nicht von einer halbherzig auftretenden Luhukay-Elf ausgehen.

Die Personalsituation

Ein völlig neues Gesicht wird die Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern bekommen. Interimstrainer Schwartz will allen unter Sasic nicht berücksichtigten Spielern eine faire Chance geben und lässt einige Ausgemusterte bereits wieder in der ersten Mannschaft mit trainieren. Da Aimen Demai mit einer Grippe ausfällt, können sich die Fans beispielsweise auf das Debüt von Jiri Bilek freuen. Der teuerste Einkauf aus der Winterpause wird die Position vor der Abwehr spielen und damit eine wichtige Rolle im Spiel der Roten Teufel einnehmen.

Im Tor fällt Tobias Sippel mit einem Muskelfaserriss aus und wird von Luis Robles ersetzt. In der Innenverteidigung werden Martin Amedick und Dario Damjanovic, der nach überstandener Verletzung für Moussa Ouattara ins Team rücken dürfte, erwartet. Auf den Außen ist weiterhin Alexander Bugera gesetzt, auf der gegenüberliegenden Seite kommen für den gelbgesperrten Florian Dick Fabian Müller oder der zuletzt chancenlose Christopher Lamprecht in Frage.

Das Mittelfeld wird von Bilek angeführt, der gemeinsam mit Anel Dzaka die Schaltzentrale des FCK-Spiels bilden soll. Ebenfalls vor seinem Comeback steht Axel Bellinghausen, der somit ausgerechnet im Spiel gegen seinen neuen Verein endlich wieder die linke Seite beackern könnte. Alternativ stünde Sidney Sam bereit, während auf der rechten Seite der bisher ebenfalls recht chancenlose Danny Fuchs als Favorit gegenüber Josh Simpson und Dragan Paljic gilt. Im Sturm bekommt Kai Hesse eine erneute Gelegenheit als Vertreter des verletzten Srdjan Lakic und nutzt seine Torchancen hoffentlich besser als zuletzt. Unterstützt wird er von Topscorer Erik Jendrisek, dem nach bisher vier gelben Karten eine Sperre in einem der letzten drei Saisonspiele droht. Abzuwarten bleibt, ob eventuell vom FCK II noch ein Stürmer auf die Ersatzbank der Profis rückt, etwa Sebastian Stachnik oder Alper Akcam - ansonsten hätte Trainer Schwartz keinen echten Stürmer mehr zur Einwechslung zur Verfügung.

Durch den Ausfall Lakics und den Trainerwechsel wird möglicherweise sogar das System geändert - die unansehnliche aber durchaus erfolgreiche „Hoher Ball auf Lakic“-Taktik könnte durch das schnelle Spiel über Außen ersetzt werden, mit dem die Roten Teufel schon zu Saisonbeginn für Furore gesorgt hatten.

Beim FC Augsburg fallen die gelbgesperrten Mittelfeldspieler Tobias Werner und Patrick Mölzl aus, mit einer Hüftverletzung muss zudem Benjamin Kern passen. Durch den Ausfall der Stammspieler Werner und Kern ist daher mit einigen Umstellungen im Augsburger Mittelfeld zu rechnen. Außerdem steht Stürmer Sandor Torghelle, der im letzten Jahr auch in Kaiserslautern im Gespräch war, nach einer Knie-OP nicht zur Verfügung.

Nur auf der Bank Platz nehmen wird voraussichtlich der Ex-Lautrer Ingo Hertzsch. Dafür können sich die FCK-Fans auf den Ex-Mainzer Michael Thurk freuen, der einst die Westkurve provozierte und dafür im legendären Rückspiel an Fastnachtssamstag 2006 in Mainz ausgiebig verspottet wurde („Thurk hat keine Zähne mehr“). Die Zähne sind mittlerweile wieder gerichtet und Thurk hat mit neuer Frisur seinen Torriecher wieder gefunden, was zuletzt die Münchner Löwen zu spüren bekamen.

Die Statistik

... sieht schlecht aus für den FCK. In bisher fünf Zweitligaspielen gab es drei Niederlagen, ein Unentschieden und nur einen Sieg: Letzte Saison leiteten die Roten Teufel durch Tore von Steffen Bohl und Marcel Ziemer die grandiose Aufholjagd zum Klassenerhalt ein (2:0 am 15. April 2008). Zeit also für eine Wiederholung und Verbesserung der Bilanz!

Fan-Infos

Die Trikot-Liebhaber unter den FCK-Fans können sich auf eine Besonderheit freuen: Anlässlich der Vertragsverlängerung mit Hauptsponsor Deutsche Vermögensberatung werden die Lautrer einmalig mit einem speziellen Dress auflaufen, auf dem die nunmehr 13-jährige Partnerschaft besonders hervor gehoben wird.

Aus Augsburg werden nicht mehr als ein paar hundert Fans erwartet. In der Westkurve plant indes der Fanclub „Boys Diabolo“ in Block 8.2 eine kleine Choreographie anlässlich seines fünfjährigen Bestehens. Ansonsten darf man gespannt sein auf die Stimmung, in der neben der bedingungslosen Unterstützung der Mannschaft sicherlich auch vereinzelte Anmerkungen zur Trainerentlassung zu erwarten sind.

Verkauft waren bis Mittwoch 26.500 Eintrittskarten.

O-Töne

FCK-Interimstrainer Alois Schwartz: „Wenn wir die typischen Betze-Tugenden an den Tag legen, Kampf und Laufbereitschaft zeigen, dann haben wir eine gute Chance, die drei Punkte hier zu behalten.“

Augsburgs Trainer Jos Luhukay: „Der Trainerwechsel in Kaiserslautern macht diese ohnehin schon schwierige Aufgabe noch um einiges schwerer.“

Schiedsrichter der Partie ist Thomas Metzen, deutschlandweit bekannt geworden als jener „Django“, der vor einigen Monaten bei der Partie Mainz gegen St. Pauli zwei Spieler gleichzeitig mit zwei gelben Karten verwarnte. Mit einer ähnlichen Aktion ist diesmal nicht zu rechnen, da Metzen vom DFB aufgrund dieses Vorfalls seinerzeit für drei Monate aus dem Verkehr gezogen wurde.

Also... packen wir's an, starten wir mit einem Sieg gegen den FC Augsburg wie schon im Vorjahr die Jagd auf das fast Unmögliche!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Metzen (Mechernich)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Robles - Bugera, Amedick, Damjanovic, F. Müller (Lamprecht) - Bilek, Bellinghausen (Sam), D. Fuchs (Simpson), Dzaka - Hesse, Jendrisek

Ersatz: Trapp, Hornig, Lamprecht, Ouattara, Sam, Simpson, Paljic, Pinheiro, evtl. Stachnik, evtl. Akcam

Es fehlen: Sippel (Muskelfaserriss), Dick (Gelbsperre), Demai (Grippe), Abel (Kreuzbandriss), Kotysch (Wadenbeinbruch), Reghecampf (Virus-Infektion), Lakic (Leisten-OP)

FC Augsburg: Neuhaus - Hegeler, Möhrle, Sinkala, L. Müller - C. Müller, Hdiouad, da Costa, Baier - Thurk, Szabics

Ersatz: Kruse, Lehner, Hertzsch, Khizaneishvili, Kläsener, Prettenthaler, Hain, Kioyo

Es fehlen: Werner, Mölzl (beide Gelbsperre), Torghelle (Knie-OP), Kern (Hüftverletzung)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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