Maiausflug an die Ostsee
Am 1. Mai geht es für den 1. FC Kaiserslautern an die Ostsee, um genau zu sein zum FC Hansa Rostock. Dieses Spiel kann für beide Mannschaften richtungweisend sein und demnach dürfte es für beide Fanlager und Vereine zu einem spannenden „Tag der Arbeit“ kommen. Die Hanseaten befinden sich mitten im Abstiegskampf zwischen Liga 2 und 3, und der FCK hat den Wiederaufstieg vor Augen - endlich wurde der Aufstieg auch als das Ziel genannt, mit dem man diese bereits jetzt erfolgreiche Saison krönen möchte.
Die Ausgangslage
Mit dem Last-Minute Sieg gegen Wehen hat der FCK sein Mitspracherecht im Kampf um die ersten drei Plätze gewahrt. Allerdings muss man in Rostock sowohl mit einer komplett anderen Einstellung als auch mit einer veränderten spielerischen Leistung auftreten. Zwar war gegen Wehen das Glück auf unserer Seite, aber spielerisch war es keine Glanzleistung und muss dringend gesteigert werden. Denn für beide Mannschaften geht es um einiges, der FCK spielt um den Aufstieg und die Hanseaten werden alles dran setzen, den Puffer auf die Abstiegsplätze zu erweitern. Beim ärgsten Konkurrenten VfL Osnabrück gab es am Montag ein 0:0-Unentschieden und auch längerfristig betrachtet befinden sich die Rostocker seit dem Trainerwechsel von Dieter Eilts zu Andreas Zachhuber im Aufwärtstrend - keine Niederlage in den letzten sechs Spielen.
Die Personalsituation
Der FC Hansa beklagt zurzeit keine größeren Ausfälle und kann auf sein komplettes „Bollwerk“ zurückgreifen, während bei den Roten Teufeln ebenfalls kaum Neuerungen im Vergleich zum Wehen-Spiel zu vermelden sind. Es fehlen weiterhin unsere Langzeitverletzten, ansonsten kann Trainer Milan Sasic auf alle Spieler vom Wehen-Spiel, egal ob von der Bank oder dem Platz zurück greifen. Voraussichtlich werden auch Manuel Hornig und Axel Bellinghausen wieder fit sein, wobei für „Bello“ wohl höchstens ein Einsatz beim FCK II in Frage kommt.
Im Tor wird weiterhin Tobias Sippel spielen, der durch die Verletzung von Luis Robles seinen Stammplatz zurückerobern konnte. Bisher zeigte er ein paar Unsicherheiten, hat diese aber auch durch die ein oder andere Parade gut ausgeglichen.
In der Abwehr ersetzt Dario Damjanovic wohl weiterhin Moussa Ouattara und auch Alexander Bugera dürfte seinen Platz sicher haben. Der Ex-Duisburger blüht im Moment auf und seine Flanken kommen immer besser. Die vierte Position in der Verteidigung - neben Abwehrchef Martin Amedick - könnte Manuel Hornig besetzen, der für den verletzten Sascha Kotysch ins Team rücken würde.
Im Mittelfeld wird man sehen, ob Josh Simpson immer noch gesetzt ist oder doch durch Danny Fuchs ersetzt wird, der nach seiner Einwechslung gegen Wehen eine solide Partie gespielt und mehr Akzente gesetzt hat als Simpson. Das Sidney Sam von Anfang an spielen wird, ist durchaus möglich - meiner Meinung wurde nach seiner Einwechslung das Spiel komplett anders aufgezogen und der vom HSV ausgeliehene Offensivmann wurde so in gewisser Weise zum Matchwinner. Der FCK spielte wieder flach und durch seine technischen Fähigkeiten konnte sich Sam auch gut alleine auf der Außenbahn durchsetzen.
Im Sturm werden wohl wie gewohnt die Torjäger Erik Jendrisek und Srdjan Lakic stürmen, wobei Lakic erneut von Problemen an der Ferse geplagt wird, die er bereits seit dem Winterpausen-Testspiel gegen Bayern München mit sich rumschleppt. Der Kroate soll fitgespritzt wohl spielen, als Alternative kommt wie schon beim Auswärtsspiel in München Kai Hesse in Frage.
Die Statistik
Statistisch gesehen sieht es eher mäßig aus für die Lautrer. Die Roten Teufel verloren sieben von den bereits elf bestrittenen Spielen im Ostseestadion, zwei Unentschieden und demnach zwei Auswärtssiege stehen bisher zu Buche. Das einzige Gastspiel in der zweiten Liga verloren die Lautrer trotz gutem Spiel im August 2007 mit 0:2. In die weitere Vergangenheit zurückblickend ist das Last-Minute-Tor des heutigen Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz, welches damals zum 1:0-Sieg führte und die Hanseaten auf einen Abstiegsplatz brachte, unvergessen. Ebenso der zweite Auswärtssieg aus dem Jahr 2004, als der FCK eine frühe 3:0-Führung gerade noch so mit 3:2 ins Ziel rettete.
Fan-Infos
In Rostock werden über 500 Lautrer Schlachtenbummler erwartet - Saison-Minusrekord, aber dank des günstigen Termins zu Beginn eines langen Wochenendes immerhin mehr, als sonst an der Ostsee. Doch nicht nur aufgrund des mäßig gefüllten Gästeblocks wird das Stadion wohl nicht ganz ausverkauft sein, die Gastgeber rechnen mit 25.000 Zuschauern.
Vor der Abreise nach Rostock besuchten rund 60 FCK-Fans noch das Abschlusstraining, um der Mannschaft das Motto für die letzten fünf Saisonspiele vorzugeben: „Feuer frei für den Endspurt!“
O-Töne
FCK-Trainer Milan Sasic: „Natürlich setzen sich beide Mannschaften zum Ziel zu gewinnen, keiner wird dem anderen etwas schenken. Das wird ein packendes Spiel.“
Abwehrchef Martin Amedick: „Für beide Mannschaften geht es am Freitag um ganz wichtige Punkte. Unser Fokus liegt ganz klar auf dem Rostock-Spiel, es zählen die 90 Minuten, nicht, was davor war oder was danach kommt.“
Hansa-Trainer Andreas Zachhuber: „Die Mannschaft wird sich reinhängen. Egal wer kommt. Uns fehlen noch drei Siege zum Klassenerhalt. Freitag muss der nächste folgen.“
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Grudzinski (Hamburg)
Voraussichtliche Aufstellungen
Hansa Rostock: Hähnel - Schöneberg, Bülow, Orestes, Oczipka - Retov, Fillinger - Schindler, Bartels - Kern, Kroos
Ersatz: Kern, Buschke, Langen, Albert, Lisztes, Tüting, Dorn, Kroos, Myntti
Es fehlen: Wächter (Kreuzbandriss), Gledson (Trainingsrückstand), Rathgeb (Reha), Morais (Kreuzbandriss)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Hornig, Amedick, Damjanovic, Bugera - Demai, Dick, Dzaka, Sam - Lakic, Jendrisek
Ersatz: Robles, Ouattara, Pinheiro, Fuchs, Paljic, Simpson, Hesse
Es fehlen: Abel (Kreuzbandriss), Bellinghausen (Trainingsrückstand), Kotysch (Wadenbeinbruch), Reghecampf (Virus)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Tim