Vorbericht: Greuther Fürth - 1. FC Kaiserslautern

Montagsspiel in Fürth - „Ohne Urlaub wär'n wir heut nicht hier“

Nach dem mehr als gelungenen Saisonstart steht dem 1. FC Kaiserslautern mit der Partie bei der SpVgg Greuther Fürth am Montag (20:15 Uhr) eine schwere Aufgabe bevor. Leider kommen einige schlechte Vorzeichen vor der Begegnung zusammen - mehrere verletzte FCK Spieler, ein Montag-Auswärtsspiel und eine bislang bärenstarke Offensive der Franken. Ein richtiger Härtetest also, der zeigen kann, wozu diese Mannschaft noch fähig ist.

Die Ausgangslage

Vor dem fünften Spieltag der letzten Saison fragte ich im Vorbericht: „Endet die schwarze Serie endlich nach knapp fünf Monaten?“ So lange war der FCK zu jener Zeit ohne Sieg. Ein Jahr ist es nun her und wir schweben auf Wolke 7, zehn Punkte nach vier Spielen sind einfach phänomenal. Wir fahren als Tabellenführer nach Fürth - na klar, die Platzierung nach vier Spieltagen hat keine große Aussagekraft, die Ergebnisse und wie sie zustande kamen allerdings schon. Und da müssen wir uns vor Fürth sicher nicht verstecken.

Die SpVgg aus Franken ist ebenfalls ordentlich in die Saison gestartet. Zu Hause konnten bislang beide Partien bei insgesamt neun eigenen Toren gewonnen werden. Die Gegner Koblenz und St. Pauli sind zwar kein absoluter Gradmesser, müssen aber auch erstmal geschlagen werden. Die einzige Niederlage fing sich Fürth übrigens in Ingolstadt, wo der FCK bekanntlich mit 3:1 triumphierte. Die dritte Partie gegen einen Club aus Bayern darf also auch enden wie die Spiele gegen Nürnberg und Ingolstadt - mit einem Sieg für die Roten Teufel!

Die Personalsituation

Was haben wir vor ein, zwei Wochen noch gejubelt über unseren Kader und die Möglichkeiten, mal den einen oder anderen Ausfall verkraften zu können. Nun sind es aber mehr als zwei zum Stamm zählende Spieler, die ausfallen! Anel Dzaka fällt verletzt und gesperrt aus, Sascha Kotysch und Sebastian Reinert laborieren an Muskelfaserrissen, Laurentiu Reghecampf liegt mit Grippe flach, Josh Simpson kämpft weiterhin mit seinem Mittelfußbruch und Alexander Bugera sowie Matthias Abel werden über die Regionalligamannschaft langsam wieder an den Wettkampf herangeführt - zumindest einer der beiden könnte aber in Fürth auf der Bank sitzen, wie FCK-Trainer Milan Sasic im Pressegespräch verkündete. Spannend wird sein, ob Sasic auf eine offensive Ausrichtung wie gegen St. Pauli setzen wird oder ob er aufgrund der Offensivstärke des Gegners eine Absicherung mehr im Mittelfeld einbaut. Da wir alle wissen, dass Angriff die beste Verteidigung ist und die Defensive bei Ballbesitz des Gegners vorne beginnt ist es gut möglich, dass die Mannschaft weiterhin offensiv aufgestellt wird.

Die Viererkette in der Abwehr wird wohl so auflaufen, wie sie nach der Verletzung von Sascha Kotysch aussah: Mit Florian Dick auf der rechten Abwehrseite. Möglicherweise wird vor ihm wieder Sidney Sam eine Chance erhalten, der für mächtig Wind sorgte und gegen St. Pauli mehr als einmal andeutete, dass er eine Menge Potenzial besitzt. Dick und Sam harmonierten sehr anständig miteinander, daher ist diese Option für Fürth sicher nicht unwahrscheinlich. Doch die Hauptfrage lautet: Wer ersetzt Anel Dzaka? Für Sasic ist Dzaka als Spieler nicht komplett ersetzbar, dies müsse über die Mannschaft geschehen. Jeder muss einen Tick mehr geben, um seinen Ausfall zu kompensieren. Einen offensiven, zentralen Mittelfeldspieler gibt es leider im Kader nicht, Reinert, der dies schon spielte, ist ja verletzt. Die Frage ist also, wie wird das Mittelfeld aussehen? Links wird Dragan Paljic erwartet, in der Defensive der bislang solide Aimen Demai. Im Sturm könnte es wieder mit Topstürmer Erik Jendrisek und Kai Hesse losgehen. Bleibt also noch die besagte Position im Mittelfeld - vielleicht eine Doppelsechs, die sich auch um den Spielaufbau kümmert und gleichzeitig Fürths Takyi im Auge behält? Dann könnte Axel Bellinghausen wieder in die Mitte rücken und Christopher Lamprecht würde hinten links beginnen. Oder es kommt ganz anders... wie gesagt, eine spannende Frage, die es hier zu lösen gilt.

Die SpVgg Greuther Fürth wird zu Hause sicher weiterhin offensiv zu Werke gehen und versuchen, dass Spiel zu gewinnen. In der „Abteilung Attacke“ ist auch mächtig Torgefahr vorhanden, Allagui führt mit fünf Toren die Torschützenliste an, Charles Takyi erzielte eins selbst und bereitete vier weitere vor und Stefan Reisinger traf einmal selbst und legte zweimal auf. Das ist schon eine ordentliche Ausbeute der drei - und daher ist es absolut tödlich, auch nur einen für ein paar Augenblicke aus den Augen zu lassen. Dies ist eigentlich ein klarer Grund, mit einer verstärkten Defensive ins Spiel zu gehen - außerdem wird es gegen Fürth mit Sicherheit zu Konterchancen kommen und da sind die schnellen Außen Sam und Paljic goldrichtig - der Treffer zum 3:1 in Ingolstadt zeigte die Konterstärke über Außen ja schon. Gut für den FCK könnte sein, dass Takyi diese Woche aufgrund einer Grippe kaum trainieren konnte und geschwächt ins Spiel geht. Außerdem gibt es Diskussionen um Torhüter Kirschstein, der bislang eine eher schwache Saison spielt und nur 40% der Torschüsse, die auf seinen Kasten kamen, parieren konnte.

Also, Respekt vor dem Gegner ist angebracht, aber mit Konzentration und Aggressivität kann man deren Offensivstärke Herr werden - und die Abwehr ist weitaus schwächer besetzt als der Rest des Teams. Da liegt unsere Chance und durch die geballte Betzepower im Sturm ist ein Punkt mehr als nur möglich.

Statistik zum Spiel

Letzte Saison gewann der FCK in Fürth mit 1:0. Torschütze war Axel Bellinghausen und auf der Bank saß erstmals Milan Sasic. Insgesamt ist Fürth in Liga-Heimspielen bislang nicht über Unentschieden gegen Lautern hinausgekommen - nur im Pokal, damals noch Drittligist, konnte man den FCK bezwingen. 1996 war das, die Roten Teufel waren gerade abgestiegen und als Titelverteidiger in der ersten Runde an den Franken gescheitert. Ansonsten stehen mehrere Unentschieden und der Auswärtssieg der letzten Saison zu Buche. Das darf gerne so bleiben!

Fan-Infos

Die Kartensituation scheint etwas undurchsichtig zu sein - laut Nachfragen beim FCK sind nur zwei Stehplatztickets nach Fürth zurückgegangen, nach Angaben der SpVgg (Online Kartenshop) gibt es für Block 5 (Stehplatz Gäste) noch mehr als 400 Tickets. So oder so - wer noch keine Karte hat, kann unbesorgt nach Fürth fahren. Der Ronhof ist bei weitem nicht ausverkauft und auch Sitzplatztickets gibt es für Gästefans noch genügend. Aufgrund des dämlichen Spieltermins werden trotz Tabellenführung wohl leider nicht so viele FCK-Fans in Fürth zugegen sein. Die Schlachtenbummler, die nach Fürth fahren, sollten sich dann möglichst der Aktion „Kein Kick vor Zwei!“ anschließen und dem Motto „Ohne Urlaub wär´n wir heut nicht hier“ folgen, also in Arbeitskleidung den FCK unterstützen. Ob im Blaumann, im Anzug oder irgendeiner Uniform - over- oder underdressed gibt es nicht. Lautstark den FCK supporten und gleichzeitig optisch Akzente gegen die DFL-Planung setzen, das ist am Montagabend gefragt.

Weitere Informationen zu der Mottofahrt sind im Pressespiegel auf „Der Betze brennt“ zu finden, Infos zur Anreise und zum Stadion gibt es bei den Auswärtsinfos und auf der Homepage von Greuther Fürth.

O-Töne

FCK-Trainer Milan Sasic: „Alles was wir bisher gemacht haben, müssen wir versuchen jetzt zu steigern. In schwierigen Situationen gibt es nur eine Regel: Noch mehr zusammenrücken. Das war bisher sehr positiv, aber das ist jetzt noch mehr gefragt. Noch mehr fighten, noch mehr laufen!“

Dragan Paljic: „Fürth wird ein schweres Spiel. Wir wollen jedes Spiel gewinnen, aber wenn wir in Fürth punkten sind wir zufrieden.“

Fürths Trainer Benno Möhlmann: „Der FCK ist tabellarisch sicher Favorit, aber ich sehe uns absolut auf Augenhöhe. Unser Ziel muss sein, das Spiel zu dominieren und unsere Stärken auszuspielen. Das traue ich uns auch zu. Wir freuen uns auf das Spitzenspiel.“

Wir können also gespannt sein - auf die Aufstellung, die Einstellung, den Gegner und den geplanten Protest gegen die Anstoßzeiten. Vor allem natürlich auch auf das Ergebnis - vielleicht zeigen die Roten Teufel der Konkurrenz weiterhin, wer das Sagen hat:

„Hier regiert der FCK!“

Anstoß ist Montag Abend um 20:15. Entweder in Lösung A) „Playmobil Stadion“ oder Lösung B) „Lego Technik Stadion“. Schiedsrichter ist Markus Schmidt.

Daten und Fakten


Schiedsrichter:
Schmidt (Stuttgart)

Die voraussichtlichen Aufstellungen:


SpVgg Greuther Fürth:
Kirschstein - Schröck, Biliskov, Mauersberger, Felgenhauer - Burkhardt, Takyi, Ilicevic, Haas - Allagui, Reisinger

Reserve:
Loboue, Bertram, Karaslavov, Langen, Brückner, Wörle, Cidimar, Nehrig, Kotuljac

1. FC Kaiserslautern:
Sippel - Lamprecht, Amedick, Ouattara, Dick - Paljic, Demai, Bellinghausen, Sam - Jendrisek, Hesse

Reserve: Robles, Klinger, Schönheim, Lakic, Ziemer, Ricky Perinho, Manuel Hornig

Es fehlen: Bugera, Abel (noch nicht berücksichtigt), Simpson (Fußbruch), Reinert, Kotysch (Muskelfaserriss), Reghecampf (Grippe), Dzaka (gesperrt)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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