Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - FC St. Pauli

Den guten Weg weiter gehen

Nach der ersten Niederlage unter dem neuen Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz steht der 1. FC Kaiserslautern noch immer zwei Punkte hinter dem rettenden Ufer. Und doch sehen viele große Chancen auf den Klassenerhalt. Grund: Den Offenbacher Kickers als direkter Konkurrent scheint beim Endspurt die Luft auszugehen. Drei Niederlagen in Folge, am Sonntag gab es gar eine 1:7-Klatsche gegen Mönchengladbach, dazu der Verlust zweier wichtiger Spieler, die diese Saison eventuell überhaupt nicht mehr auflaufen werden. Und nicht zu vergessen das Restprogramm der Hessen: In Freiburg, gegen Hoffenheim und in Osnabrück. Letztere kämpfen ebenso wie FCK und OFC noch um den Klassenerhalt, hinzu kommt die TuS Koblenz, deren Verantwortliche mittlerweile Einspruch gegen den Punktabzug eingelegt haben.

Der FCK befindet sich trotz der Derbyniederlage auf einem guten Weg. Ein Sieg gegen die seit Freitag geretteten St. Paulianer, und Offenbach steht zumindest für 24 Stunden auf einem Abstiegsplatz. Die Jungs von Trainer Milan Sasic sollten jedoch nicht den Fehler machen, die Hamburger aus diesem Grund auf die leichte Schulter zu nehmen - natürlich kann es so sein, dass die Kiezkicker aufgrund der vorzeitigen Rettung nicht mehr mit gebotenem Ernst an die Sache herangehen, doch vielleicht bekommen sie auch Rückenwind durch die erfolgreiche Saison. Also sollten die Roten Teufel mit dem Elan des Aachen-Heimspiels auflaufen und St. Pauli direkt zeigen, wer die drei Punkte unbedingt haben will.

Nicht mithelfen kann bei diesem Unterfangen Kapitän Axel Bellinghausen. Die „Kampfsau“ fällt aufgrund der fünften gelben Karte aus, dafür ist Marcel Ziemer, der zweite Torschütze vom Heimsieg gegen Aachen, wieder dabei und wird im Sturmzentrum auflaufen. Unterstützung wird er von den offensiven Mittelfeldspielern Steffen Bohl, Stefan Lexa und Josh Simpson erhalten, die seit ihrem Zusammenwirken die Offensive der Lauterer richtig bereichern. Für „Bello“ könnte mit Sebastian Reinert der Torschütze von Mainz spielen, der neben Sascha Kotysch die Angriffe der Hamburger frühzeitig abfangen soll. In der Abwehr und im Tor wird es keine Veränderung geben. Hierfür gibt es auch keinen Grund, schließlich hat nur das Spitzenduo aus Gladbach und Mainz weniger Tore kassiert als der FCK.

Die Gäste aus dem hohen Norden müssen auf drei Spieler verzichten, darunter die Stammspieler Meggle und Gunesch. Seit vier Spielen steht außerdem der vorherige Ersatzkeeper Pliquett im Kasten, da Patrik Borger in der bisherigen Saison nicht unbedingt durch großartige Leistungen auffallen konnte. Unter anderem sah er im Hinspiel gegen den FCK bei Bellinghausens Siegtreffer nicht wirklich gut aus. Ansonsten kann Coach Andre Trulsen auf seine beste Elf setzen.

Viel mehr Worte sollten über die Aufstellungen nicht verloren werden. Entscheidend wird sein, St. Pauli sofort den Schneid abzukaufen und möglichst früh in Führung zu gehen. Ein Schönheitspreis soll nicht gewonnen werden, die Leidenschaft aus den letzten Spielen bringt viel mehr als wunderschön anzusehende Ballstafetten. So kann es auch mit dem Klassenerhalt klappen, und das wissen die Jungs auf dem Rasen. Schade um den verlorenen Punkt in Mainz, der hoffentlich nicht entscheidend sein wird.

Leidenschaft war auch im Hinspiel nötig, um den ersten Auswärtssieg der Saison zu holen: Der 4:3-Sieg am Millerntor nach frühem 0:2-Rückstand war sicherlich das Highlight der Hinrunde aus Lauterer Sicht und wäre ohne Engagement auch nicht möglich gewesen. So spannend muss es jedoch im Rückspiel nicht laufen, ein trockener und von mir aus auch unspannender 2:0-Erfolg reicht vollkommen aus! Hauptsache gewinnen, und am liebsten nicht bis zur 93. Minute zittern!

Bei Auswärtsspielen bringt St. Pauli meist eine illustre Schar an Fans mit ins Stadion, da der Club aufgrund seines Kultstatus' in allen Teilen der Republik Anhänger hat. Daher werden wohl trotz des Anstoßzeitpunktes von 17:30 Uhr mehr Fans im Gästeblock stehen als dies bei der Partie gegen Augsburg der Fall war. Doch natürlich ist dieser Zeitpunkt wieder mal - mit Verlaub - zum Kotzen, denn es werden wieder viele FCK-Fans nicht dabei sein können, da es einfach zu früh ist. Die Anwesenden werden jedoch sicher alles geben und die Mannschaft nach vorne peitschen, eine Stimmung wie gegen Aachen sollte selbstverständlich sein und den Jungs auf dem Rasen Power geben. Zusammen sind wir stark und zusammen werden wir den Klassenerhalt erreichen - ein Sieg gegen St. Pauli und Offenbach steht richtig unter Druck!

Anpfiff ist um 17:30 auf dem Betze, Schiedsrichter ist Mark Seemann aus Essen, der den FCK in dieser Saison beim Gastspiel in Köln gepfiffen hat und dabei nicht unbedingt zum Freund der FCK Fans wurde (Kicker-Note 5).

Also, auf ins Stadion, jetzt gilts!

Statistik: Das Hinspiel endete 4:3 für den FCK, St. Pauli konnte noch nie am Betze gewinnen. Das letzte Heimspiel gewann der FCK 2001 mit 5:1.

Schiedsrichter: Seemann (Essen)

Voraussichtliche Aufstellungen:

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Müller, Ouattara, Schönheim, Lamprecht - Reinert, Kotysch - Lexa, Bohl, Simpson - Ziemer

Reserve: Robles, Opara, Demai, Jendrisek, Runström, Broniszewski, Beda, Bernier, Weigelt

Es fehlen: Fromlowitz (Aufbautraining), Bugera (Achillessehnenverletzung), Iacob (Meniskusschaden), Bellinghausen (Gelbsperre)

FC St. Pauli: Pliquett - Rothenbach, Morena, Eger, Biermann - Boll, Schultz - Takyi, Ludwig, Trojan - Schnitzler

Reserve: Borger, Petersen, Kalla, Sall, Yanchuk, Braun, Brunnemann, Bruns, Kuru, Sako, Sismanoglu

Es fehlen: Lechner (Reha), Meggle (Kreuzbandriss), Gunesch (Wadenverletzung)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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