Erklimmt den Bieberer Berg!
Freitags abends, Flutlicht, tolle Atmosphäre auf dem Bieberer Berg in Offenbach. Ein Kontrastprogramm zum fanmäßig eher mittelmäßig interessanten Spiel in Fürth am vergangenen Montag. Und dabei soll der „gute Teil“ der Spielansetzungen diese Saison beibehalten werden: Bislang ist der FCK von Dienstag bis Sonntag in der Liga ungeschlagen, die einzigen Niederlagen gab es bei Montagsspielen, bei denen bislang nur ein Punkt heraussprang.
Die nun wieder seit drei Spieltagen ungeschlagenen Pfälzer sollten dann jedoch etwas wacher ins Spiel gehen als in Fürth, wo es nach 15 Minuten gut und gerne 4:0 für die Gastgeber hätte stehen können. „Wir haben von Anfang an schlafmützig gespielt und sind nie richtig in die Zweikämpfe gekommen“, so Trainer Wolfgang Wolf zu dem eher glücklichen Punktgewinn. Auch wenn die Offenbacher nach schlechtem Saisonstart mit zehn Punkten nur auf Platz 16 platziert sind, ist hellwaches Auftreten angesagt, um sofort zu zeigen, dass alle drei Punkte mit nach Kaiserslautern geholt werden sollen.
Die Gastgeber, die nach kurzem Zwischenhoch seitdrei Spielen ohne Sieg sind und als Tiefpunkt am Sonntag in Burghausen mit 1:4 untergingen, stehen mit dem Rücken zur Wand. Alles andere als ein Heimsieg würde die Lage für die Hessen noch verschlechtern. Dazu müssten die Offenbacher jedoch ihre taktischen Fehler einstellen und ihre wohl zu brave Spielweise überdenken. So sieht es zumindest Kapitän Markus Happe: “Dann leisteten wir uns taktische Fehler oder trafen das Tor nicht. Wir haben Treffer kassiert, in deren Entstehen wir den Gegner hätten stoppen können. Durch ein taktisches Foul zum Beispiel. Wenn Sie wollen, waren wir in diesen Szenen zu brav“.
Nur auf der Bank sitzen wird bei dabei der Sohn von Lauterns Rekordtorjäger Klaus Toppmöller, Dino. Dessen Vater in alter Topform wäre sicher auch ein Gewinn für die Lautrer Offensive, obwohl Noureddine Dahams Knoten nach seinem Tor in Fürth vielleicht geplatzt ist und er ab sofort so effektiv spielt wie am Montag. Ansonsten wird FCK-Trainer Wolfgang Wolf wohl nur den zuletzt sehr schwachen Moussa Ouattara aus der Startaufstellung nehmen und dafür auf Izmael Bouzid setzen. Damit bliebe auch Daniel Halfar weiter im Team, ebenso wie Stefan Lexa, der in den letzten Spielen Eigengewächs Sebastian Reinert verdrängen konnte.
Gegen den OFC gab es aus Lautrer Sicht schon einige interessante Duelle, so fielen bei Erstligaspielen zwischen den Kickers und dem FCK in Offenbach nie weniger als drei Tore pro Spiel. Dort ist die Bilanz beider Gegner ausgeglichen, drei Unentschieden und zwei Siege pro Team bei 16:16 Toren. Das letzte Punktspiel gegeneinander endete 1983 mit 3:2 für Offenbach, seitdem konnten sich die Hessen nicht mehr für die erste Liga qualifizieren. Das letzte Pflichtspiel fand vor über sechs Jahren auf dem Bieberer Berg statt, damals konnten sich die Roten Teufel mit 4:0 durchsetzen. Ebenfalls im Gedächtnis sein dürfte vielen älteren Fans noch das Pokalspiel von 1990, als sich der FCK durch ein Tor von Tom Dooley für das Finale in Berlin qualifizieren konnte und der komplette Abend von schweren Auseinandersetzungen beider Fangruppen überschattet war.
So gefährlich wie damals wird es an diesem Freitag nicht werden - der FCK wird voraussichtlich von mehreren tausend Fans begleitet, die vielleicht auch das Spiel vom derzeit ärgsten Rivalen aus Duisburg in Braunschweig auf einem Ohr mitverfolgen werden. Ebenso wie in Offenbach heißt es: Abstiegskandidat gegen Aufstiegsanwärter. Eine Überraschung in Niedersachsen wäre also eine schöne Sache. Jedoch nicht in Offenbach. Dort gilt die Parole: Auswärtssieg! Auswärtssieg!
Bilanz: In Offenbach je zwei Siege für jede Mannschaft und drei Unentschieden in der ersten Liga. Insgesamt sechs Lautern Siege, fünf Unentschieden, drei Niederlagen.
Schiedsrichter: Rafati (Hannover)
Vorrausichtliche Aufstellungen:
Offenbacher Kickers: Thier - Weißenfeldt, Mijatovic, Happe, Rehm - Mokhtari, Wörle, Kreuz, Judt - Türker, Dorn
Reserve: Kresic, Schumann, Bungert, Yildirim, Müller, Toppmöller, Backhaus, Sieger, Mintzel, Dundee
Es fehlen: Pinske (Reha), Pospischil (Grippe)
1.FC Kaiserslautern: Macho - Müller, Beda, Bouzid, Bellinghausen - Borbely, Demai - Lexa, Hajnal, Halfar - Daham
Reserve: Fromlowitz, Ouattara, Schönheim, Villar, Simpson, Bohl, Reinert, Pavlovich, Karadas
Es fehlen: evtl. Schönheim (Muskelfaserriss), Riihilahti (Waden OP), Henn (Aufbautraining)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian