Vorbericht: Karlsruher SC - 1. FC Kaiserslautern

Heißes Derby im Wildparkstadion

FCK-Fans wie auch Anhänger des Karlsruher SC denken noch immer an die Bundesligasaison 1997/98 zurück. Jedoch mit unterschiedlichen Gefühlen: Während der 1.FC Kaiserslautern die Sensation perfekt machte und als erster Aufsteiger den Meistertitel holte, war besagte Spielzeit die letzte im Fußball-Oberhaus für die Karlsruher. Pikant: Damals wie heute standen die Badenser nach dem ersten Spieltag auf dem ersten Tabellenplatz!

Dass dies nach dem zweiten Spieltag nicht mehr so sein wird, dafür will die Elf von Wolfgang Wolf am Montagabend sorgen. Und die Fans scheinen guter Hoffnung: Schon seit Wochen sind alle Karten für die Gäste restlos vergriffen! Doch auch die Karlsruher fiebern dem Klassiker entgegen, das Spiel wird vor ausverkauftem Haus stattfinden. Beide Fanlager sind nach acht Jahren ohne dieses Aufeinandertreffen heiß auf das Spiel, was sich mit Sicherheit auch auf die Spieler übertragen wird. Axel Bellinghausen, der nach guter Leistung gegen Essen wieder in der ersten Elf auflaufen wird, ist sich der Bedeutung dieses Spieles durchaus bewusst: „Das Derby ist etwas Besonderes für alle“. So wie es dieses Derby schon in den 1990er Jahren war. Allen Lautrern sind sicher noch Partien wie in der Meistersaison 1997/98 in Erinnerung, als Marco Reich in der 90. Minute mit einem Solo den ersten FCK-Sieg in Karlsruhe seit 1975 klar machte - oder der Sieg im Pokalfinale 1996 in Berlin, den Martin Wagner mit einem Freistoß gegen den Ex-Lautrer Claus Reitmaier besiegelte. Doch insgesamt ist die Statistik aus FCK Sicht in Karlsruhe eher schlecht, wurden dort bislang erst zwei Siege eingefahren.

Doch die neu formierte FCK-Mannschaft macht durchaus Hoffnung, einen oder sogar drei Punkte aus Karlsruhe zu entführen. Zwar überzeugte die junge Mannschaft noch nicht restlos, wie auch der umjubelte Torschütze des ersten Sieges, Tamàs Hajnal, im „Kicker“ bestätigte - teilweise blitzte jedoch auf, welches Potential in der Elf schlummert. Auch Trainer Wolfgang Wolf ist sich bewusst, dass gegen die hervorragend gestarteten Badenser eine Leistungssteigerung unbedingt nötig sein wird. Mit dem Wissen, das die Fans nach den letzten enttäuschenden Jahren wieder wie eine Eins hinter der Mannschaft stehen und Fehler verzeihen, können die Jungs jedoch befreiter aufspielen als in den vergangenen Spielzeiten, was Mut macht, schon im Derby eine verbesserte FCK Mannschaft spielen zu sehen.

Dabei kann Wolf nicht auf die gleiche Mannschaft wie gegen Rot-Weiß Essen setzen. Stürmer Nicolas Pavlovich (Zerrung) fällt aus, was besonders bitter ist, da sein Ersatz Daniel Halfar diese Woche operiert werden musste. Ebenfalls nicht mit von der Partie ist weiterhin Balàzs Borbély, der sich zurzeit im Aufbautraining befindet. Hinter der Nominierung von Florian Fromlowitz, der im Regionalliga-Spiel gegen Wehen mit einer Finger-Verletzung ausgewechselt werden musste, steht ein Fragezeichen, für ihn stünde Tobias Sippel als Ersatzmann bereit. Erstmals mit dabei ist dafür Neuzugang Stefan Lexa, der gegen Essen noch passen musste. Ob er von Beginn an zum Einsatz kommt ist noch ungewiss. Auf jeden Fall wird der FCK nicht mit einer Mauertaktik antreten, dazu Trainer Wolf: „Wir dürfen nicht nur hinten drin stehen. So können wir nichts gewinnen“. Klingt nach „kontrollierter Offensive“, gegen die gut eingespielten Karlsruher wahrscheinlich kein schlechtes Konzept.

Der KSC ist derzeit vom Verletzungspech geplagt, doch Trainer Becker hofft, auf seine angeschlagenen Spieler zurückgreifen zu können.

Aus Fan-Sicht dürfte das Derby beim Karlsruher SC eines der absoluten Saisonhighlights werden, die Anhänger beider Vereine sind besonders heiß auf dieses Spiel. Interessant wird auch sein, wie die beim letzten Pflichtspiel 1998 noch nicht wahrnehmbaren Ultras beider Vereine das Spiel zelebrieren werden - einen kleinen Vorgeschmack hierfür gab es schon bei einem Testspiel auf dem Sportplatz von Edenkoben im Jahr 2001 und bei den Regionalliga-Derbies in der vergangenen Saison. Gehandicapt wird der direkte Vergleich allerdings durch die Charakteristik des Wildparkstadions, wo aufgrund der Lage des Heim- und des Gästeblockes - beide an den jeweiligen Enden der Gegengerade - nur wenig Sichtkontakt besteht.

Für Fans der Roten Teufel, die mit dem Zug anreisen wollen, wird folgende Verbindung empfohlen: Abfahrt ist in Kaiserslautern um 16:28, der Zug erreicht Karlsruhe um 17:54 (die Bahn empfiehlt aufgrund des erwarteten Andrangs als Alternative den gleichen Zug, allerdings mit Umstieg in Mannheim statt Neustadt, Ankunft in Karlsruhe wäre in diesem Fall um 18:32 Uhr). Die Rückfahrt startet um 23:08, Kaiserslautern wird um 1:23 erreicht. Die einzelnen Zustiegsmöglichkeiten bitte dem Forum entnehmen.

Bilanz: Dieses Spiel fand bislang nur in der Bundesliga statt, ist also der erste Aufeinandertreffen in der zweiten Liga. Im Wildparkstadion kam der FCK bislang auf zwei Siege, zwölf Unentschieden und sieben Niederlagen. Das bislang letzte Spiel in Karlsruhe konnte der FCK mit 4:2 für sich entscheiden.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Karlsruher SC: Miller - Kies, Eggimann, Franz, Eichner - Aduobe - Federico, Carnell - Porcello - Freis, Kapllani

Es fehlen: Mutzel (Achillessehnenverletzung), Dick (Meniskusreizung), evtl. Orahovac (Meniskusreizung), Kaufman (Wirbelsäulenprobleme)

1. FC Kaiserslautern: Macho - Müller, Béda, Schönheim, Bellingshausen - Demai, Riihilahti, Hajnal, Reinert - Daham, Ziemer

Es fehlen: Borbély (Achillessehne), Henn (Kreuzbandriss), Halfar (Meniskus OP), Pavlovich (Zerrung), evtl. Villar (Pass- und Visa-Formalitäten), evtl. Fromlowitz (Finger-Verletzung) Sippel, Lehmann, Kosowski

Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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