Spielbericht: Bayern München - 1. FC Kaiserslautern 5:1

Zu hoch ausgefallene Niederlage

Zu hoch ausgefallene Niederlage


Ohne große Erwartungen gingen die meisten Fans des 1. FC Kaiserslautern in die Partie beim noch amtierenden Meister Bayern München. Sie sollten recht behalten, denn am Ende stand eine 1:5-Klatsche für die Roten Teufel - und doch war nicht alles negativ, auch wenn das Ergebnis dies zunächst vermuten lässt.

Gut 7.000 Schlachtenbummler begleiteten ihren FCK in die ausverkaufte WM-Arena und zeigten im Gästeblock einige kleine Fahnen und Doppelhalter. Die Stimmung war zumindest im oberen Bereich der Nordkurve durchgehend gut, die gesamte Masse an Fans konnte jedoch nur ab und zu mitgerissen werden. Wie gewohnt sehr schlecht präsentierte sich dagegen der Bayern-Anhang, von dem außer Fahnengeschwenke und ein paar Spruchbändern nur wenig zu vernehmen war. Die ersten Pfiffe gegen das eigene Team gab es nach exakt 13 Minuten beim Stand von 0:0.

Zu diesem Zeitpunkt war der FCK gut ins Spiel gekommen und hatte sogar mehr Offensivaktionen als die mit Topstars gespickte Mannschaft um den nach langer Verletzungspause zurückgekehrten Arjen Robben. Adam Nemec ersetzte den gesperrten Torjäger Srdjan Lakic und machte seine Sache gut, auch Oliver Kirch, Christian Tiffert und Ivo Ilicevic konnten immer wieder offensive Nadelstiche setzen. Bayern-Kapitän Mark van Bommel musste einmal auf der Linie klären, ehe kurz vor dem Halbzeitpfiff beinahe die durchaus mögliche Führung für den FCK gefallen wäre:

Einen gefährlichen Schuss von Ilicevic konnte Bayern-Keeper Thomas Kraft nur zum Eckball abwehren, der jedoch nichts einbrachte. Nach der Balleroberung kamen die Bayern dann durch einen Konter im eigenen Stadion (!) zur nicht gerade verdienten Führung. Robben erlief einen Diagonalpass von Thomas Müller, ließ Alexander Bugera und Tobias Sippel aussteigen und verwandelte zum 1:0 für die Gastgeber (45.). Das fällige Pfeifkonzert der eigenen Fans zur Halbzeitpause wurde so abgewendet und auch im weiteren Verlauf der Partie sollte der bayrische Anhang nichts gravierendes mehr zu meckern bekommen.

Die zweite Halbzeit begann zu allem Überfluss so, wie die erste geendet hatte, und die wackeren Pfälzer waren nach einem schnellen Tor von Mario Gomez (46.) endgültig auf der Verliererstraße. Doch den FCK in dieser Saison zeichnet besonders aus, dass er immer an seine Chance glaubt. Diese griff plötzlich Jan Moravek beim Schopfe, der einen Abwehrfehler der Bayern ausnutzte und eine halbe Stunde vor Abpfiff den Anschlusstreffer zum 1:2 markierte (62.). Auch dank der Einwechslungen von Chadli Amri und Jimmy Hoffer kam der FCK nun zu weiteren Offensivaktionen und zwang die Bayern sogar vereinzelt zum Zeitspiel, konnte jedoch keine zwingende Gefahr erzeugen und somit auch nicht den Ausgleich markieren.

Die Entscheidung fiel dann durch ein Gaukel-Tor von Gomez, dem ein abgefälschter Ball vor die Füße kullerte und schließlich zum 1:3 im Netz landete (80.). Erneut Gomez (85.) sowie Müller (90.) erzielten noch zwei weitere Tore zum letztendlich viel zu hoch ausgefallenen Heimsieg der Bayern.

Endgültig der Lächerlichkeit preis gaben sich die Bayernfans mit einem ihrer wenigen hörbaren Gesänge, nämlich „Deutscher Meister wird nur der FCB“ nach dem durchgegebenen Ausgleichstreffer gegen Tabellenführer Dortmund. Der Lautrer Anhang indes spendete seinem Team bis zum Abpfiff und darüber hinaus Anerkennung, Unterstützung und aufmunternden Applaus. Da war sie also, die von vielen erwartete Niederlage in München. Aber wer als Aufsteiger mit der Millionentruppe von der Isar immerhin 45 Minuten lang mithält und den entscheidenden Rückschlag dann ausgerechnet durch einen Konter kassiert, der hat zumindest nicht alles falsch gemacht. Lasst den Kopf nicht hängen, Jungs!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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