Spielbericht: 1. FC Kaiserslautern - FC Augsburg 2:0

Erster Heimsieg nach knapp sechs Monaten

Erster Heimsieg nach knapp sechs Monaten


Der 1. FC Kaiserslautern schlägt den FC Augsburg im Fritz-Walter-Stadion mit 2:0. Was eigentlich Normalität sein sollte, bedeutete nicht nur den ersten „Dreier“ im vierten Zweitliga-Duell gegen die Schwaben, sondern auch den ersten Heimsieg der Roten Teufel seit dem 28. Oktober 2007. Fast ein halbes Jahr mussten die treuen FCK-Fans also auf ein Erfolgserlebnis warten - dementsprechend fielen auch die Feierlichkeiten aus...

20.067 Zuschauer verirrten sich zur unchristlichen Anstosszeit von Dienstag, 17:30 Uhr auf den Betzenberg, darunter etwa 150 Augsburger, die weder optisch noch akustisch Akzente setzen konnten. Ganz und gar nicht unchristlich zeigte sich indes der Bischof von Speyer, der erstmals auf dem Betzenberg vorstellig wurde und dem FCK gleich Glück bringen sollte.

Trainer Milan Sasic veränderte die Mannschaft gegenüber dem müden Auftritt in Aue auf mehreren Positionen, was schnell Wirkung zeigte. Bereits in der Anfangsphase spielte der FCK, trotz acht Punkten Rückstand auf Platz 15 lautstark unterstützt, druckvoll nach vorne und erarbeitete sich mehrere Torchancen. In der 19. Minute war es schließlich dem erstmals seit Monaten in der Startelf stehenden Steffen Bohl vorbehalten, einen Pass von Sascha Kotysch zum verdienten 1:0 einzunetzen. Großer Jubel in der Westkurve, die Fans stehen zum FCK - egal auf welchem Tabellenplatz, egal in welcher Liga, egal zu welcher Uhrzeit!

Die schon fast geretteten Augsburger waren allerdings auch ein dankbarer Gegner, der kaum Gegenwehr zeigte und im gesamten Spiel nur zu einer einzigen Torchance kam. Noch vor der Halbzeit sorgte Josh Simpson, der einen von Marcel Ziemer im Strafraum eroberten Ball nur noch einschieben musste, für die Vorentscheidung (39.). Na also, es geht doch!

Neben dem endlich einmal wieder positiven Spielverlauf brachte natürlich auch die Heimkehr des „verlorenen Sohns“ Stefan Kuntz etwas Euphorie zurück auf die Tribünen. Der neue Vorstandsvorsitzende wurde vor dem Spiel und zur Halbzeitpause ausgiebig mit „Du bist der beste Mann“-Gesängen gefeiert.

Weniger schön waren die Szenen, die sich später vor der Westkurve abspielten: Der Ordnungsdienst versuchte mit vereinten Kräften, eine gerade mal einen Quadratmeter kleine Fahne mit der Aufschrift „Scheiss DSF“ zu entfernen und die Meinungsfreiheit der Westkurve einzuschränken (siehe separate Meldung auf „Der Betze brennt“). Dank der Unterstützung von Fanbetreuung und Fanprojekt sowie der Kreativität der Fans gelang dies jedoch nicht und der Unmut über die ungeliebte Anstosszeit konnte weiter geäußert werden.

In der 2. Halbzeit verflachte das Spiel dann etwas, beide Mannschaften schienen sich bereits frühzeitig mit dem 2:0-Heimsieg abgefunden zu haben. Die größte Chance hatte Augsburgs Müller mit einem Lattenschuss kurz vor Spielende, auf FCK-Seite sorgte die gelb-rote Karte für Verteidiger Kotysch kurzzeitig für Aufregung. Alles in allem feierten die Roten Teufel aber einen ungefährdeten Arbeitssieg, der vor allem im ersten Abschnitt ansehnlich war und ihnen in der Schlussphase sogar Standing Ovations einbrachte.

Für noch mehr gute Laune sorgte die Niederlage des neuen Tabellennachbarn VfL Osnabrück, die nun viele Fans wieder rechnen lässt: Der Abstand auf die Nichtabstiegsplätze wurde auf fünf Punkte verkürzt und am nächsten Spieltag (Freitag, 25. April) kommt mit Alemannia Aachen eine Mannschaft aus dem Niemandsland der Tabelle auf den Betzenberg. Doch bleiben wir realistisch: Die Lautrer Chancen auf den Klassenerhalt haben sich mit mit dem Sieg gegen Augsburg nur minimal verbessert. Alles andere wäre Träumerei. Wobei träumen ja nach wie vor erlaubt ist...

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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