Spielbericht: 1. FC Kaiserslautern - Borussia Mönchengladbach 3:2

Spielbericht: 1. FC Kaiserslautern - Borussia Mönchengladbach 3:2

Wahnsinn!!! Aber der Reihe nach:
Früh machten wir uns heute zu dritt auf in Richtung Betzenberg, zu dem Ort, dessen Atmosphäre wohl zehntausende von Menchen seit über zwei Monaten vermisst hatten. Gegen 15 Uhr in Lautern angekommen begaben wir uns nach diversen Erledigungen relativ zeitig in Block 8. Denn dort wollten wir heute unser "Wir stehen zum FCK"-Spruchband präsentieren, welches wir ein paar Tage zuvor gepinselt hatten. Ein kleiner Schönheitsfehler, nämlich ein spiegel- verkehrtes "N", war uns dabei natürlich entgangen, aber egal! Ansonsten klappte alles hervorragend und auch dank der schon vor dem Spiel recht guten Stimmung in der Westkurve wussten die Spieler nun, dass wir hinter ihnen stehen, wie der vielzitierte "zwölfte Mann" eben.
Zum Spielbeginn wurde die Westkurve dann noch etwas eingenebelt, während die Gladbacher optisch fast garnichts boten. Dann der Anstoss, nun dürfte auch der letzte Zuschauer im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion endlich wieder von dieser unheilbaren Krankheit namens Betze-Fieber befallen gewesen sein. Es folgte allerdings in der ersten Halbzeit ein Spiel ohne viele Chancen und ohne grosse Stimmung, mit einem gerechten 0:0 gings in die Pause. Doch es sollte eine zweite Halbzeit folgen, die es in sich hatte, bis hierher konnte noch niemand ahnen, dass wir heute endlich mal wieder Zeuge eines dieser legendären "Betze-Spiele" werden würden.
Aber erstmal war grosse Ernüchterung angesagt, wie aus dem Nichts gelangen den Fohlen zwei Kontertreffer durch ihren neuen Helden Arie van Lent, 0:2 nach 61 Minuten. Sollte etwa wieder alles so weitergehen, gleich das erste Heimspiel verloren gehen, nachdem in den letzten zwei Jahren die ehemals uneinnehmbare Festung Betzenberg 16 (!) Heim-Niederlagen hinnehmen musste? Nein!! In der 67.Minute gelang Mario Basler per abgefälschtem Fernschuss mit etwas Glück der Anschlusstreffer, der die 40.000 im Stadion und die 11 auf dem Rasen nochmal alle Kräfte bündeln liess. Von nun an stürmt der FCK mit den zwischenzeitlich eingewechselten Klose, Ratinho und Marschall auf das Tor der Gladbacher, die nur noch durch unfaire Schauspielereien und Zeitspiel auffallen. Kurz vor Schluss fast das 3:1, aber Teufelskerl Georg Koch hat doch noch eine Hand am Ball. Hoffen!! Dann die 89.Minute, Olaf Marschall wird im Strafraum von Asanin von den Beinen geholt, Elfmeter. "Harry, Harry" schallt es aus der Westkurve, und Harry Koch lässt sich nicht zweimal bitten und hämmert den Ball in die Maschen, 2:2. Nur noch ein paar Sekunden zu spielen, doch der Betzenberg wäre nicht der Betzenberg, wenn die Heimmannschaft und die Fans sich jetzt mit dem absolut verdienten Punktgewinn zufrieden geben würden. Letzter Angriff, Mario Basler schlägt den Ball weit nach vorne, doch die Gladbacher wehren per Kopfball ab. Aber genau vor die Füsse von Hany Ramzy! Der zieht aus 16 Metern volley ab, das Leder rutscht Gladbachs Torwart Stiel durch die Finger und ins Tor, grenzenloser Jubel, der Betze bebt!! Direkt danach ist das Spiel aus, der Schlusspfiff geht noch im Torjubel unter. Das war mal wieder eines dieser Spiele, die den "Mythos Betzenberg" begründen, gerade für diese Spiele gehen wir doch alle 14 Tage ins Stadion, oder? Wahnsinn!! (siehe ganz oben) "Spitzenreiter, Spitzenreiter" und zig andere Freudengesänge hallen noch Minuten nach Spielende durchs Stadion, wir habens mal wieder geschafft!
Nüchtern betrachtet (sprich: ohne die vielen Sätze mit den Ausrufezeichen am Ende ;-)) geht dieser Sieg meiner Meinung nach absolut in Ordnung, sowohl wenn man die Chancen betrachtet als auch die Spielweise betrachtet. Wer sich nur hinten reinstellt und sich nach der Führung bei jedem kleinen Foul ewig lange auf dem Boden wälzt, wenn die Sanitäter mit der Trage kommen aber wie durch ein Wunder wieder aufsteht und weiterspielt, der hat einfach keinen Sieg verdient. Abgesehen davon vergaben die Roten Teufel in der zweiten Halbzeit gute Chancen in Serie, weshalb ein Gladbacher Sieg mehr als unverdient gewesen wäre. Wobei der FCK aufgrund der zwei Treffer in den Schlussminuten natürlich schon viel Glück gehabt hat, das wird niemand bestreiten. Nicht verschweigen sollte man hier allerdings, dass auch die Fohlen Glück hatten, denn ein Handspiel vor dem 2:0 blieb vom Schiedsrichter unerkannt.
Aber egal, die Devise vor dem Spiel lautete "Hauptsache ein Sieg, egal wie", und wir bekamen unseren Wunsch auf spektakuläre Weise erfüllt. Nächsten Samstag müssen sich nun die Kölner Geissböcke beim Immer-Noch- Spitzenreiter aus der Pfalz vorstellen. Dann wird man sehen, ob der Betzenberg auf einem guten Wege ist, endlich wieder eine Festung zu werden.
Forza FCK!!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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