Spielbericht: Schalke 04 - 1.FC Kaiserslautern 2:1

Schalke 04 - 1.FC Kaiserslautern 2:1

Das nennt man wohl einen Arbeitssieg. Mit 2:1 hat der FC Schalke 04 den 1.FC Kaiserslautern besiegt ohne dabei ein überzeugendes Spiel zu bieten.
Unter den gut 61.500 Zuschauern in der Schalker Arena befanden sich diesmal weniger Lautrer als in den letzten Jahren, insgesamt dürften es gut 4.000 gewesen sein. Der Arena-Boom flacht also zumindest im Bezug auf Schalke langsam ab - es gibt ja noch Gladbach und ab nächster Saison das neue Münchner Stadion - und die FCK-Fans reisten zum grossen Teil nicht wegen dem gegnerischen Stadion zum Auswärtsspiel, sondern wegen dem Wesentlichen: Ihrem Verein! Da an Fanartikeln mal wieder so gut wie alles verboten war konnten zum Einlaufen der Mannschaften lediglich ein paar wenige Fähnchen präsentiert werden, während die Schalker es nach ihrer riesigen Choreo beim letzten Spiel diesmal ebenfalls bei zahlreichen Doppelhaltern und Schwenkfahnen beliessen. Überhaupt wurde heute einmal mehr deutlich, dass andere Vereine bessere Fankurven haben mögen, was allerdings den Enthusiasmus des gesamten Stadions angeht in Deutschland kaum jemand mit Schalke mithalten kann - dies wurde u.a. bei den Schal- und Fahnenparaden zum Spielbeginn sichtbar und häufig auch hörbar, hier seien nur die lautstarken "Schalke - Null Vier"-Wechselgesänge genannt. Zwar waren die Schalker auch diesmal je nach Spielverlauf wieder eher leise, aber insbesondere die optische und akustische Mitarbeit der Sitzplatzbesucher ist bemerkenswert.
Auf dem Spielfeld hatten sich die meisten Lautrer Anhänger nach der derben Enttäuschung zum Saisonauftakt bereits auf das nächste Debakel eingestellt, doch es sollte anders kommen. Gegen schwache Schalker konnten die Roten Teufel zu Beginn mithalten und durch Jochen Seitz gar in Führung gehen (18.), was natürlich grossen Jubel im Gästeblock zur Folge hatte. Dieser Jubel und die zunächst gute Stimmung hielt allerdings nur bis zur 25.Minute, als die Lautrer Abwehr sich mal wieder ein sogenanntes "dummes Tor" einfing. Asamoah war es, der Tim Wiese im FCK-Tor letztendlich überwinden konnte. Mit diesem unerwarteten 1:1 ging es dann auch in die Pause.
In der 2.Halbzeit spielten die Schalker ähnlich "mittelmässig" wie zuvor, doch die Lautrer wurden nach zwei Wechseln (Altintop für Seitz und Drescher für Tchato, beide verletzt) sogar noch "mittelmässiger". Torgefahr entstand meist nur durch Standardsituationen. Aus einem Eckball resultierte dann auch die Führung für Schalke, die zumindest in zwei Punkten mit dem Ausgleich übereinstimmte: Erneut war es ein ärgerliches, vermeidbares Tor und erneut hiess der Torschütze Asamoah (65.). Auch danach ging bei den Roten Teufeln nicht mehr viel nach vorne, nur eine kleine Torchance durch Halil Altintop war das Ergebnis der gesamten 2.Halbzeit - schwach! Der einzige Lautrer, der sich nach dem Siegtreffer der Gastgeber noch einmal in Szene setzen konnte war Dimitrios Grammozis, der nach einem unnötigen, brutalen Foul an der Mittellinie zurecht vom Platz flog. Monatelang verletzt und dann gleich im ersten Bundesligaspiel eine rote Karte! Auf Seiten der Schalker sorgte kurz zuvor nochmal Hamit Altintop für Aufsehen, der einen Fernschuss an die Latte des FCK-Tores drosch. Das war es dann auch schon von einem eher schwachen Bundesligaspiel. Erwähnenswert noch der Verräter Lincoln im Schalke-Trikot, der vor, während und nach dem Spiel zahlreiche "Nettigkeiten" aus dem Gästeblock zu hören bekam.
Eine verdiente Niederlage der Lautrer, die insbesondere im zweiten Abschnitt den nötigen Kampfgeist vermissen liessen. Zu Beginn des Spiels waren zwar einige positive Ansätze im Vergleich zur Nürnberg-Blamage zu erkennen, doch konnte hieraus kein Kapital geschlagen werden. Somit steht der 1.FC Kaiserslautern nach der zweiten Niederlage im zweiten Spiel wieder da, wo er eigentlich nicht mehr hin wollte - auf einem Abstiegsplatz...
Als nächstes stehen zwei Pflichtsiege an, zunächst im DFB-Pokal beim Oberligisten FC Schönberg und in 14 Tagen beim Bundesliga-Heimspiel gegen den VfB Stuttgart. Ansonsten dürfte der Stuhl von Kurt Jara endgültig zu wackeln beginnen, da es unter dem Österreicher seit März nur wenige überzeugende Spiele gab.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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