1.FC Kaiserslautern - Hamburger SV 2:1
Zum 81. mal in der Bundesliga spielte der 1.FC Kaiserslautern gegen den Hamburger SV - Rekord. Doch bei beiden Vereinen rankten sich vor diesem Spiel die Sorgen der Fans darum, ob das Rückspiel im Jahr 2005 nicht der vorerst letzte Vergleich der beiden Bundesliga-Dinos sein könnte. Der Verlierer dieser Partie würde mit nur drei Punkten aus fünf Bundesligaspielen einen klassischen Fehlstart in die Saison hinlegen und vorläufig auf den Abstiegsplätzen stranden. Demzufolge standen auch die beiden Trainer im Blickpunkt, der Österreicher Kurt Jara auf FCK-Seite und der Lautrer Klaus Toppmöller bei den Gästen.
Aus Hamburg waren rund 2.000 Anhänger mitgereist, die den Gästeblock zum Einlaufen der Mannschaften in ein ansehnliches Bild mit Schwenkfahnen und Doppelhaltern hüllten. Von der Westkurve blieb neben dem ebenfalls stolzen Fahnenmeer besonders im Gedächtnis haften, dass offensichtlich mehr Leute den Text vom "Holzmichel" kennen als vom Betze-Lied und diesen wohl auch lieber mitsingen - peinlich!! Auf dem Rasen entwickelte sich dann erwartungsgemäss ein eher schwaches Spiel des Tabellen-14. gegen den -15., wo sich zunächst die Hamburger ein leichtes Übergewicht erspielen konnten. Da sie dieses jedoch nicht in Tore ummünzen konnten schlug in der 17.Minute die grosse Stunde von Ferydoon Zandi: Nach einem "Foul" an Schwalbenkönig Carsten Jancker zeigte der Schiedsrichter unter grossem Protest der HSV-Spieler auf den Elfmeterpunkt und der Neuzugang vom VfB Lübeck hatte keine Mühe zum 1:0 einzuschieben! Auswärtssieg bei Hansa Rostock und nun auch noch die Führung gegen den HSV, sollten die Roten Teufel etwa auf dem Weg zur Wende der bislang erfolglosen Saison sein? Die Zuschauer sahen es jedenfalls so und unterstützten ihre Mannschaft nach anfänglich nur mittelmässiger Stimmung nun immer besser und lauter. Nach ein paar halben Chancen auf beiden Seiten ging das Spiel schliesslich auch mit der knappen Führung in die Halbzeitpause.
Nach zehn Minuten der 2.Halbzeit war es dann Marco Engelhardt, der mit seinem Kopfballtor zum 2:0 den Betzenberg zum Kochen brachte. Zwar waren die Hamburger an diesem Tag ein schwacher Gegner, doch ging die Führung nun durchaus in Ordnung und die Zuschauer wurden langsam euphorisch - so schnell kann das gehen in Lautern. Auch der Anschlusstreffer durch einen Wicky-Sonntagsschuss in der 64.Minute stoppte nicht den Optimismus, sorgte aber in der Folgezeit dennoch für weiche Knie bei manchem FCK-Fan. Zwar konnten sich die Nordlichter keine wirkliche Torchance mehr erarbeiten, bestimmten aber fortan das Spiel und drängten auf den Ausgleich. Doch in den letzten Minuten wurden nochmal alte Betze-Tugenden ausgegraben und der Sieg von den stark kämpfenden Lembi, Drescher, Riedl, Engelhardt und Co. verteidigt. Und zwar mit starker Unterstützung der nur 32.500 Fans, die in der Schlussphase - angeheizt durch Gerry Ehrmann vor der Westkurve - für eine sehr gute Stimmung sorgten. Nicht nur die komplette Westkurve schrie die Mannschaft zum Sieg, sondern auch auf den übrigen Tribünen standen zahlreiche Fans auf ihren Sitzen und stimmten in die Fangesänge ein. "Der FCK ist wieder da" hallte durch das altehrwürdige Fritz-Walter-Stadion.
Ob der FCK wirklich wieder da ist wird sich erst in den nächsten Spielen zeigen, da der HSV an diesem Tag kein wirklicher Maßstab war. Vor dem Spiel beim Auswärts-Angstgegner VfL Wolfsburg steht am kommenden Mittwoch noch die zweite Pokalrunde gegen Schalke 04 und somit die Rückkehr von Lincoln auf den Betzenberg an. Zeit, den Aufwärtstrend der letzten beiden Spiele zu bestätigen! Heja heja FCK!!
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas