Spielbericht: VfL Bochum - 1.FC Kaiserslautern 1:1

VfL Bochum - 1.FC Kaiserslautern 1:1

Mit dem 2:1-Zittersieg gegen Arminia Bielefeld verabschiedete sich der 1.FC Kaiserslautern vom Tabellenende, doch ob dieser Erfolg wirklich etwas wert war müssen die folgenden Spiele zeigen. Das erste fand heute in Bochum statt, in einem der schönsten deutschen Fussballstadien im Zeitalter von Kommerztempeln und Arenen: Das Ruhrstadion war wie so oft nur mäßig gefüllt, so dass die rund 2.000 mitgereisten FCK-Fans unter den 23.000 Zuschauern einen Hauch von Heimspielatmosphäre verbreiten konnten. Im zu Beginn hoffnungslos überfüllten Stehplatzbereich des Gästeblocks waren diesmal sogar Fahnen erlaubt, so dass erstmals seit Jahren nicht nur gute Stimmung, sondern auch ein paar optische Hilfsmittel auf Seiten der Lautrer waren. Hauptsächlich waren dies die neuen kleinen Schwenkfahnen der "Devil Corps".
Der FCK trat nur mit Ioannis Amanatidis in der Spitze an, der hin und wieder von Jochen Seitz unterstützt werden sollte, während der Bielefeld-Doppeltorschütze Selim Teber auf der Bank Platz nehmen musste. Dies sollte sich jedoch nach einer knappen halben Stunde ändern, als Seitz nach einem brutalen Einsteigen von VfL-Keeper van Duijnhoven mit einer Prellung im Knie das Spielfeld verlassen musste. Eine Bestrafung für den Bochumer blieb ebenso wie der dann fällige Elfmeter aus, Teber wurde eingewechselt. Bereits wenige Minuten zuvor konnten die Fans der Roten Teufel allerdings jubeln, als der in dieser Saison starke Herve Lembi nach einer Freistossflanke die erste Torchance zum 1:0 nutzen konnte - grosse Freude im Gästeblock und auf dem Spielfeld nach dem Kopfballtreffer des Kongolesen! Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause und man konnte tatsächlich Hoffnung auf einen Sieg beim direkten Tabellennachbarn haben.
Doch die gute Ausgangsposition konnte nicht gewahrt werden, und die "Boys in red" mussten sich nach 62 Minuten dem grösser werdenden Druck der Bochumer und den häufiger werdenden Unkonzentriertheiten in der Abwehr beugen: Ausgerechnet Vratislav Lokvenc, der den FCK mit seinen Toren in der vergangenen Rückrunde und im entscheidenden Spiel gegen Borussia Dortmund noch zum Klassenerhalt schoss, erzielte den Ausgleich. Dies war auch gleichzeitig der Endstand. Schade, aber immerhin einen Punkt geholt! Als FCK-Fan ist man nach den dürftigen Leistungen der letzten Jahre und den Gruselgeschichten aus der Vorstandsetage ja bescheiden geworden.
Was fehlt noch an einem typischen Spielbericht aus Bochum? Richtig, eine unnötige Aktion der örtlichen Polizei. Während des gesamten Spiels blieben die mitgereisten FCK-Fans vollkommen friedlich, lediglich einige Plastikbecher flogen nach einer klaren Fehlentscheidung des Schiedsrichters in Richtung Spielfeld. Dennoch blieb auch weiterhin alles kontrolliert und ruhig, es wurde niemand getroffen oder gar verletzt - ebenso wie auf der Gegenseite übrigens, als die heimischen Fans Gegenstände auf das Spielfeld warfen und dafür vom Stadionsprecher gerügt wurden. Im Gästeblock war dies jedoch Anlass genug, um mit sage und schreibe 15 behelmten und sehr unfreundlich auftretenden Polizisten einen einzelnen, sichtlich überraschten Fan zu verhaften. Es war lediglich der Besonnenheit der herumstehenden FCK-Fans zu verdanken, dass die Situation nicht wie bereits mehrfach in Bochum eskalierte, zum Glück blieb alles ruhig. Mit der viel zitierten Deeskalation hatte diese Taktik der nordrhein-westfälischen Polizei jedenfalls nicht im Geringsten zu tun!
Zurück zum Sportlichen: Der FCK spielt nun gegen Dortmund (Heim) und Bayern (Auswärts) - der Abstand zum Tabellen-15. Bochum ist zwar gleich geblieben, um den Anschluss an das Mittelfeld nicht zu verlieren müssen allerdings gegen den ärmsten und den reichsten deutschen Verein weitere Punkte her. Let's go Betze!!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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