Die schwarze Serie geht weiter
Am 19.August 1994 war es, als der 1.FC Kaiserslautern zum letzten Mal in Leverkusen gewinnen konnte. Das Siegtor im Ulrich-Haberland-Stadion schoss Stefan Kuntz, unterstützt wurde er von alten FCK-Recken wie Miro Kadlec, Wolfgang Funkel, Ciriaco Sforza oder Pavel Kuka. Sforza spielt immer noch (wieder) in Lautern, aber ansonsten hat sich seitdem fast alles geändert: Das Stadion heisst nun BayArena, Fußballfans müssen sich mit sinnlosen Verboten zahlreicher Fanutensilien herumschlagen und der FCK hat seit 1994 keinen Sieg mehr in Leverkusen erringen können. Leider sollte es auch heute dabei bleiben...
Aufgrund der Verletzung von Ioannis Amanatidis traten die Roten Teufel mit nur einem echten Stürmer gegen die abwehrgeschwächte Werkself an, kamen aber dennoch zu einigen Chancen: Die beste hatte der starke aber vor dem Tor unglückliche Halil Altintop, der frei vor Bayer-Torwart Butt vergab. Zudem hätte der FCK nach einem Foulspiel an dem 22jährigen Türken einen Elfmeter bekommen müssen. Zuvor hatte es jedoch schon im Tor von Thomas Ernst geklingelt, der einen Kopfball des ungestörten Callsen-Bracker nicht abwehren konnte - 1:0 für Leverkusen (13.). Die Entscheidung fiel dann wenige Sekunden nach Anpfiff der 2.Halbzeit, als die Lautrer mit Gedanken scheinbar noch in der Kabine waren und Voronin das 2:0 erzielte (46.). Nach diesem Tor wehrten sich die bis zu diesem Zeitpunkt gut mitspielenden Roten Teufel nicht mehr energisch gegen die Niederlage, so dass es auch im neunten Spiel in Folge keinen FCK-Sieg unterm Bayer-Kreuz gab.
Ein Lob muss man aber noch den mitgereisten Fans des FCK zollen, die trotz der Niederlage das Stadion fest im Griff hatten. Optisch gab es aufgrund der Verbote nur wenige Fahnen und Doppelhalter zu sehen (die Leverkusener zeigten ein gutes "Pro Fans"-Spruchband "Fan-Emotion trotz Repression"), doch akustisch zeigte der Gästeblock einen guten, lautstarken Support. Geholfen hatte es leider nichts, dennoch wurde noch bis über eine halbe Stunde nach Abpfiff im Gästeblock weiter gefeiert, während im restlichen Stadion bereits lange gähnende Leere herrschte. Nachdem mehrere Spieler der unüberhörbaren Forderung "Wir woll'n die Mannschaft seh'n" nachkamen und erstmals auch Trainer Kurt Jara von der Mehrheit mit Sprechchören bedacht wurde leerte sich dann auch der Gästeblock, worüber die Leverkusener Ordner und Polizisten wohl recht froh waren.
Fazit: Gute Stimmung, aber leider keine Punkte. Der FCK befindet sich somit nach wie vor in einem "Loch" in der Tabelle und hat weder mit dem Abstieg noch mit den internationalen Plätzen etwas zu tun. Nach den aufregenden letzten Jahren dürfte es diesmal also etwas ruhiger ausgehen, wobei das Saisonziel UI-Cup noch in greifbarer Nähe ist. Und in der nächsten Saison gibt es dann vielleicht sogar mal wieder einen FCK-Sieg in Leverkusen - doch der nächste Gegner heißt erstmal Hannover 96, in zwei Wochen auf dem Betzenberg!
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas