Spielbericht: 1. FC Kaiserslautern - Hannover 96 1:0

Sieg gegen Hannover wahrt Chancen auf Klassenerhalt

„Lautrer geben niemals auf, sie kämpfen!“ - Dieses Motto gaben die FCK-Fans und ihr Verein vor dem überlebenswichtigen Heimspiel gegen Hannover 96 per Fangesängen, Transparenten und sogar auf einer Werbebande aus. Und eben dieser Kampf war auch bitter nötig, um die Chancen im Kampf um den Klassenerhalt zu wahren.

35.325 Zuschauer kamen bei angenehmem Frühlingswetter ins Fritz-Walter-Stadion, darunter nur etwa 300 Hannoveraner. Diese zeigten zu Spielbeginn einige Schwenkfahnen, waren aufgrund der fehlenden Masse aber kein einziges Mal auf der gegenüberliegenden Seite zu hören. Dort, in der Westkurve, herrschte nach diversen Appellen anfangs sehr gute Stimmung, die mit der richtigen Einstellung bei den Roten Teufeln belohnt wurde. In der 1. Halbzeit bestimmte die Heimelf das Spiel, die erste Torchance hatte Daniel Halfar, als er gar ein Kopfballduell gegen den 20 Zentimeter größeren Mertesacker gewann. Eben jener Halfar war es auch, der mit herrlichem Einsatz für die Führung sorgte: In der 39. Minute eroberte der 18jährige zunächst den Ball an der Mittellinie, spielte Doppelpass mit Halil Altintop und schloss den anschließenden Alleingang aus rund 20 Metern mit seinem dritten Saisontor ab. Nun bebte der Betze, ebenso wie bei einer weiteren Szene des Tages: Nachdem Torwart Florian Fromlowitz weit vor dem Tor in die Füße eines Gegenspielers klärte war es der stets vorbildlich kämpfende Axel Bellinghausen, der den folgenden Lupfer von der Linie kratzte und somit für die beruhigende Führung zur Halbzeitpause sorgte.

Im zweiten Abschnitt verdiente sich die Partie das Prädikat „nicht bundesligatauglich“, in punkto Spannung war sie aber aus Sicht der FCK-Fans kaum zu überbieten. Dafür sorgte unter anderem auch Altintop, der mit einer hundertprozentigen Torchance bereits nach 50 Minuten beinahe für die Vorentscheidung gesorgt hätte. Stattdessen entwickelte sich nun eine Abwehrschlacht mit gelegentlichen Kontern, wobei die 96er gegen die vielbeinige FCK-Hintermannschaft nur zu wenigen echten Chancen kamen. Auch dem Publikum war nun die lähmende Existenzangst anzumerken, so dass die Stimmung vorübergehend etwas abflachte. In der Schlussphase waren aber dann sowohl auf dem Spielfeld als auch auf den Rängen wieder viele Emotionen im Spiel, mit dem Höhepunkt der Nachspielzeit: Unter einem gellenden Pfeifkonzert der FCK-Fans kamen die Gäste zu ihrer letzten Torchance, welche Brdaric verwandeln konnte. Doch Schiedsrichter Perl gab den Treffer nicht, da Hannovers Tarnat zuvor den Lautrer Torhüter Fromlowitz behindert hatte, indem er im Zweikampf nur auf den Mann zielte und dabei auch noch seinen Ellbogen einsetzte. Eine vertretbare Entscheidung, die aber vielleicht nicht jeder Unparteiische so gesehen hätte. Der ersehnte Heimsieg war perfekt und wurde mit einer Ehrenrunde gefeiert!

Leider gewannen auch die Konkurrenten aus Frankfurt und Wolfsburg, so dass sich der Rückstand auf diese Vereine nicht änderte. Doch sollten die Landesrivalen aus Mainz ihr Sonntagsspiel gegen Bayern verlieren, stehen die Roten Teufel nur noch aufgrund des schlechteren Torverhältnisses auf einem Abstiegsplatz. Am nächsten Spieltag treffen die vier genannten Mannschaften dann im direkten Vergleich aufeinander, der 1. FC Kaiserslautern muss mit hoffentlich vielen tausend Fans im Rücken beim Pokalfinalisten Eintracht Frankfurt antreten. Wenn Spieler, Verantwortliche und Fans in den letzten Saisonspielen denselben Einsatz und Zusammenhalt zeigen, wie gegen Hannover, dann spielt der FCK auch in der kommenden Saison dort, wo er hingehört - in der ersten Liga. Wir schaffen das!!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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