Unglückliche Niederlage bei den Bayern
Ohne jegliche Erwartungen machten sich gut 5.000 FCK-Fans an diesem Sonntag auf den Weg in die mit 66.000 Zuschauern ausverkaufte, neue Münchner Arena. Im Gepäck hatten sie lediglich Befürchtungen wie "Die Bayern nehmen uns heute komplett auseinander" oder "Zur Halbzeit steht's schon 4:0". Fehlen mussten im Gepäck hingegen die meisten Fan-Utensilien, da diese in Münchens Gästebereichen entweder gar nicht oder nur sehr eingeschränkt benutzt werden dürfen. So gab es auf Lautrer Seite nahezu keine optischen Hilfsmittel zu bewundern - schade. Die paar engagierten Bayernfans im unteren Bereich der Südkurve beschränkten sich hingegen darauf, 90 Minuten lang ihre paar Fähnchen zu schwenken.
Auf dem Spielfeld überraschte die Wolf-Elf dann ganz Fußball-Deutschland und zeigte mit einer Mischung aus Glück und Engagement ein durchaus gutes Spiel - zumindest angesichts des Gegners und der letzten drei Monate. Zwar konnte der Tabellenführer nach einigen versiebten Entlastungsangriffen der Lautrer durch Ballack in Führung gehen (26.), doch die Roten Teufel steckten nicht auf und kamen durch Boubacar Sanogo zum verdienten Ausgleich (38.). Wirklich spannend wurde es dann in der 2. Halbzeit, als die Bayern zunächst das Kommando übernahmen und Schiedsrichter Gräfe schließlich auf den Elfmeterpunkt zeigte. Torhüter Jürgen Macho ahnte zwar die richtige Ecke, doch Makaays Schuss war zu platziert (54.). Schock und Entsetzen in den Gästeblöcken, doch nicht bei der FCK-Mannschaft! Diese schlug noch einmal zurück und bekam nun ihrerseits einen Elfmeter zugesprochen (59.) Jubel, Spannung und ... Entsetzen im Gästeblock! Ervin Skela, der Elfmeterheld von Köln, schnappte sich das Leder und trat einen der schlechtesten Strafstöße, die man als FCK-Fan in den letzten Jahren zu sehen bekam. Wie kann man gegen den Nationaltorhüter nur SO einen Elfmeter treten? Zu schwach, zu unplaziert, locker gehalten von Kahn. Nun war die Moral der Roten Teufel gebrochen und das Spiel plätscherte dahin. Großen Anteil daran hatte auch Halil Altintop, der zumindest an diesem Tag mit seinen Gedanken schon bei Schalke 04 oder sonst wo zu sein schien - eine schwache, geradezu freche Leistung. Am Ende blieb es bei der unglücklichen 1:2-Niederlage für den 1. FC Kaiserslautern, der sich aber immerhin besser verkaufte, als von den meisten erwartet. Doch dies ist nun alles Makulatur, die nächsten Spiele vor und nach der Winterpause MÜSSEN gewonnen werden, da es größtenteils gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf geht. Die Gegner heißen Frankfurt (Heim), Wolfsburg (Heim), Mainz (Heim, DFB-Pokal), Schalke (Heim), Duisburg (Auswärts) und Köln (Heim).
Zum Abschluss noch ein paar Worte zur viel gepriesenen "Arroganz Arena" - das einzige deutsche Stadion mit drei Rängen, von allen Plätzen hat man eine gute Sicht auf das Spielfeld, auch wenn von ganz oben der eine oder andere Spieler etwas schwerer zu identifizieren ist. Ein großes, neues Stadion schafft jedoch nicht automatisch gute Stimmung; während von den heimischen Erfolgsfans nicht mehr zu erwarten war, zeigte leider auch der größte Teil des FCK-Anhangs eine beschämende Leistung. Seid Ihr alle nur Arena-Touristen?? Zeigt am Mittwoch gegen Frankfurt, dass es auch anders geht!
Fazit: Es hätte schlimmer kommen können, es hätte aber auch ein besseres Ende nehmen können. Und das macht die Sache in diesem Fall besonders ärgerlich.
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas