16 Taribo West

Taribo West kam während der Bundesliga-Hinrunde 2001/02 zum 1. FC Kaiserslautern und wird wohl der Fehleinkauf mit dem international prominentesten Namen auf dem Betzenberg bleiben. Der nigerianische Nationalspieler und mehrfache WM-Teilnehmer absolvierte nur zwölf Pflichtspiele für die Roten Teufel und wurde - trotz Vertrag bis 2004 - nach nur fünf Monaten suspendiert, als er sich für das FCK-Spiel beim FC St. Pauli krank meldete und stattdessen in Mailand vor einer Christengemeinde predigte. Seinen kurzzeitigen Status als Publikumsliebling mit der fetzigen Teufelshorn-Frisur, für die er sich seine sonst nigerianisch-grünen Haare in rot umgefärbt hatte, hatte West da bereits verloren. In Mailand spielte der Innenverteidiger vor seiner Zeit in Deutschland für den AC und Inter, ebenso wie in England für Derby County und bei den Franzosen vom AJ Auxerre. Auf dem Spielfeld meist nur in der Nebenrolle nahm er im Finanzskandal rund um den FCK später eine Hauptrolle ein: Wie beim Franzosen Youri Djorkaeff sollen auch bei West Gehaltszahlungen ins Ausland geflossen sein. Nach seiner kurzen Zeit in der Pfalz war er bei Partizan Belgrad (Serbien-Montenegro), Al Arabi (Katar), Plymouth Argyle (England) und für ein Spiel bei Paykan Teheran (Iran) aktiv. Danach kehrte Taribo West, der in seiner Kindheit einer kriminellen Straßengang angehörte und nach einem Todesfall zum Christentum konvertierte, in seine Heimat zurück und wurde Pastor. (Foto: Imago Images)