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Stöver:

Stöver: "Die Trainerfrage stellt sich nicht"


Sportdirektor Uwe Stöver hat sich am Sonntagabend in der SWR-Sendung "Flutlicht" zur aktuellen Situation beim 1. FC Kaiserslautern geäußert. Der Betze brennt fasst die wichtigsten Aussagen zusammen.

Mit Moderator Tom Bartels sprach der 49-jährige unter anderem über den Fehlstart der Roten Teufel und die daraus resultierende Kritik an Trainer Tayfun Korkut. Außerdem wehrte Stöver sich gegen Vorwürfe, wonach er zu viele verletzte Spieler verpflichtet habe. Auch weil weniger Geld da ist als noch vor einigen Monaten gedacht, sagt der Sportdirektor: "Eine schnelle Rückkehr in die Bundesliga ist nicht realistisch."

FCK-Sportdirektor Uwe Stöver über ...

... die Trainersuche in der Sommerpause: "Zunächst einmal sind die Basics selbstverständlich, etwa die neuesten Erkenntnisse in Sachen Trainingslehre. Darüber hinausgehend wollten wir einen Trainer, der sich mit der Situation identifiziert und bereit ist, einen steinigen Weg mitzugehen. Er sollte außerdem Erfahrung vorweisen können. Tayfun Korkut hat dieses Trainerprofil vom ersten Gespräch an verkörpert und wir hatten alle das Gefühl, dass er der richtige Mann ist."

... mögliche Gedanken an einen Trainerwechsel: "Die Frage stellt sich für uns nicht. Die Fragestellung für uns lautet: Wie kommen wir mit Tayfun Korkut aus dieser Situation wieder raus?"

... die zu ergreifenden Maßnahmen: "Wir haben im Moment einen schweren Spagat zu gehen. Das eine ist, mit den Spielern, die aktuell auf dem Platz stehen, sportliche Leistungsfähigkeit und Punkte zu erzielen. Das andere ist, die vielen verletzten und angeschlagenen Spieler schnellstmöglich wieder in den Spielbetrieb zurückzuführen. Und das sind keine Namenlosen, sondern wir müssen auf Spieler verzichten wie Przybylko, Halfar, Moritz, Mujdza, Ewerton, Zoua, Stieber, Kerk - das sind alles Spieler, die erste oder zweite Liga gespielt haben. Das kann ein Kader wie der des 1. FC Kaiserslautern nicht verkraften."

... den Vorwurf, zu viele verletzte Spieler verpflichtet zu haben: "Um das mal klarzustellen: Der einzige Spieler, den wir angeschlagen geholt haben, war Sebastian Kerk. Das haben wir aufgrund des langfristigen Ausfalls von Kacper Przybylko gemacht - da mussten wir etwas tun. Ewerton hatte in Lissabon keine gute Vorbereitung, hat sich dann bei uns noch leicht verletzt, und dann summiert sich schnell ein Nachholbedarf. Ich hoffe er steht gegen Bielefeld erstmalig im Kader. Und auch das war für uns kein Einzelfall: Mensur Mujdza hat bei Freiburg die komplette Vorbereitung mitgemacht, dann bei uns ein paar Tage trainiert und sich eine Knieverletzung zugezogen, mit der er nun bis Weihnachten ausfällt. So zieht sich das bisher wie ein roter Faden durch die Saison und das ist das ärgerliche."

... die schwierige Finanzlage beim FCK: "Als ich im Februar, März die ersten Gespräche führte, war die Situation eine andere. Bei der Pressekonferenz Anfang Mai hat sich die Situation dann anders dargestellt. Mathias Abel (Aufsichtsrat; Anm. d. Red.) und Boris Notzon, unser Chefscout, kamen eines Abends zu mir nach Hause und haben mir mitgeteilt, dass das Budget doch nicht auf dem Niveau liegt, mit dem wir anfangs planten. Dann habe ich mich kurz geschüttelt und eine Nacht drüber geschlafen. Aber ich wollte das unbedingt machen, auch wenn ich um die Schwere der Aufgabe wusste. Es ist für mich eine Auszeichnung, für diesen Verein arbeiten zu dürfen."

... sein Saisonziel: "Ich bin fest davon überzeugt, dass die Mannschaft im Gesamtkader die Qualität hat, um einen einstelligen Tabellenplatz zu belegen. Das ist unser vordergründiges Saisonziel: Wir wollen besser als Platz 10 abschneiden."

... Träume von der Bundesliga-Rückkehr in absehbarer Zeit: "Das ist nicht realistisch. Ich muss das in dieser Deutlichkeit sagen. Wir arbeiten momentan mit einem Etat von 11,5 Mio. Euro, davon sind 3 Mio. Euro Fremdkapital. Nächstes Jahr gibt es höhere Fernsehgelder, andere Vereine können das eins zu eins in die Mannschaft stecken, das können wir nicht. Wir sind darauf angewiesen, diese Gelder auch anderweitig zu verwenden, außerdem jedes Jahr den einen oder anderen Transfer zu tätigen. Das ist so und wird sich auch nicht so schnell ändern."

» Video: "Eine Auszeichnung für den FCK zu arbeiten"

» Video: "Bundesliga ist in absehbarer Zeit nicht realistisch"

» Video: Das komplette Flutlicht-Gespräch mit Uwe Stöver u.a.

Quelle: Der Betze brennt

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