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Kapitalerhöhung: Sieben Millionen zusätzlich für den FCK?

Kapitalerhöhung: Sieben Millionen zusätzlich für den FCK?


Der 1. FC Kaiserslautern nimmt die schon vorletztes Jahr genehmigte Kapitalerhöhung in An­spruch. Dadurch hat der Klub für die neue Saison bis zu sieben Millionen Euro zu­sätz­lich zur Verfügung, verliert aber auch Anteile an der ausgegliederten Kapitalgesellschaft.

Mit der Kapitalerhöhung katapultiert sich der FCK drei Jahre nach dem Aufstieg zumindest finanziell wohl endgültig ins obere Drittel der 2. Bundesliga. Geschäftsführer Thomas Hengen hatte schon zuvor nach Tabellenplatz 7 in der abgelaufenen Saison eine Verbesserung im nächsten Jahr mit dem neuen Cheftrainer Torsten Lieberknecht als sportliches Ziel ausgerufen. Zuletzt nannte Hengen die "Top 5" als anvisierte Platzierung - also anders formuliert, auch wenn der FCK-Boss es selbst noch nicht so betitelte: Die Teilnahme am Kampf um den Bundesliga-Aufstieg. Dafür läuft zurzeit die Kaderplanung, bei der die Verantwortlichen nicht nur durch den Abgang von Topstürmer Ragnar Ache (für 4,5 Millionen Euro zum 1. FC Köln; Anm. d. Red.) noch einige Baustellen haben. Nach DBB-Informationen sind in den kommenden Tagen weitere Neuzugänge zu erwarten. Die Vorbereitung auf die Zweitliga-Saison 2025/26 startet am 22. Juni 2025.

Investorengruppe hält künftig über 50 Prozent der FCK-Anteile

Bei der Finanzierung der sportlichen Ziele soll neben den Zuschauer-, Fernseh- und Sponsoring-Einnahmen nun die besagte Kapitalerhöhung helfen. Diese war bereits vor anderthalb Jahren auf der Mitgliederversammlung 2023 angekündigt worden. Aufgrund des Einzugs ins DFB-Pokal-Finale 2023/24 und des damit verbundenen Umsatzsprungs auf über 60 Millionen Euro inklusive Überschuss von fast fünf Millionen Euro konnte auf die externe Finanzspritze jedoch zunächst verzichtet werden. Denn die Sache hat auch einen Haken: Weil der FCK e.V. die Kapitalerhöhung in der FCK GmbH & Co. KGaA noch nicht mitgehen kann, sinken die Anteile des Muttervereins an seiner ausgegliederten Fußball-Tochter. Bisher hielt der FCK e.V. 45,85 Prozent der FCK-Kapitalgesellschaft. Wenn die sieben Millionen Euro für kommende Saison vollständig beansprucht werden, würde dieser Anteilswert auf 40,31 Prozent sinken. Neuer größter Anteilseigner beim FCK wäre dann die regionale Investorengruppe Saar-Pfalz-Invest (SPI) mit zusammengerechnet 50,54 Prozent (42,8 Prozent für die SPI direkt sowie jeweils 3,87 Prozent für die an der an der SPI beteiligten Firmen Dienes Packaging und Dr. Theiss Naturwaren; Anm. d. Red.). Dafür haben die Investoren nach Berechnung der "Sport Bild", die heute als erstes über die gezogene Kapitalerhöhung berichtete, an Eigenkapital und Krediten rund 21 Millionen Euro gegeben - 14,4 Millionen bisher plus die nun folgenden rund sieben Millionen.

Die auch im mächtigen Beirat der FCK Management GmbH sowie im Aufsichtsrat der FCK GmbH & Co. KGaA sitzenden SPI-Investoren hätten damit künftig die Anteilsmehrheit an der Profifußball-Gesellschaft der Roten Teufel. Die Mehrheit der Stimmen behält dank der in Deutschland geltenden 50+1-Regelung jedoch der FCK e.V. Weil die geschäftsführende FCK Management GmbH zudem eine 100-prozentige Tochter des FCK e.V. ist und bleibt, besteht eine weitere Absicherung für den Verein. Als Zielsetzung nannten die e.V.-Funktionäre in der Vergangenheit, die Anteilsmarke von 25 Prozent plus einer Stimme niemals unterschreiten zu wollen - die sogenannte Sperrminorität. Weiteres Kapital soll laut früheren Ankündigungen bald durch die Öffnung der sogenannten "Fan-Säule" generiert werden, also der Möglichkeit zum Aktienkauf für Fans und Mitglieder.

Gemäß der Prognose von der Mitgliederversammlung 2023 würde sich die Aktionärsstruktur beim FCK durch die aktuelle Kapitalerhöhung wie folgt ändern:

Aktuelle Aktionärsstruktur der FCK GmbH & Co. KGaA (Stand: 12/2023):

1. FC Kaiserslautern e.V.: 45,85%
Saar-Pfalz-Invest GmbH: 34,93%
Dienes Packaging GmbH: 4,40%
Dr. Theiss Naturwaren GmbH: 4,40%
Regionale Investoren: 0,48%
Platin 2180 GmbH (auch bekannt als: "Pacific Media Group"): 9,94%

Prognose Aktionärsstruktur der FCK GmbH & Co. KGaA für 2025:

1. FC Kaiserslautern e.V.: 40,31%
Saar-Pfalz-Invest GmbH: 42,80%
Dienes Packaging GmbH: 3,87%
Dr. Theiss Naturwaren GmbH: 3,87%
Regionale Investoren: 0,42%
Platin 2180 GmbH (auch bekannt als: "Pacific Media Group"): 8,74%

Update, 19:45 Uhr: Gegenüber der "Rheinpfalz" hat Geschäftsführer Hengen zwischenzeitlich dementiert, dass der FCK die genehmigte Kapitalerhöhung tatsächlich schon gezogen habe. Diese Meldung der "Sport Bild" sei falsch und die Inanspruchnahme des Geldes sei zumindest in näherer Zukunft auch nicht geplant.

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- FCK plant Kapitalerhöhung von bis zu 7,5 Millionen Euro (Der Betze brennt, 03.12.2023)
- FCK verkündet fast fünf Millionen Gewinn aus Pokal-Saison (Der Betze brennt, 28.11.2024)
- DFL-Kennzahlen 23/24: FCK kommt finanziell weiter voran (Der Betze brennt, 30.05.2025)

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