Nicht schön, aber erfolgreich: Nach dem 2:1 des 1. FC Kaiserslautern gegen Darmstadt 98 lobt Trainer Lieberknecht einmal mehr die Einstellung. Groß ist die Vorfreude auf das Saisonfinale in Köln.
Lieberknecht: "Es ging darum, diesen Turnaround zu schaffen"
"Es ging in den letzten Spielen darum, dass wir diesen Turnaround schaffen. Und das haben wir, glaube ich, ordentlich hinbekommen, um diese kleine Chance noch zu wahren. Die Mannschaft hat ihr Herz auf dem Platz gelassen und das ist momentan mit das Wichtigste, neben allen inhaltlichen Dingen. Inhaltlich kann ich meiner Mannschaft heute zwar nicht das beste Lob ausstellen, aber charakterlich, wie sie eben für diesen Moment arbeitet: Da habe ich nur größtes Lob parat", sagte Torsten Lieberknecht nach dem Spiel gegen seinen Ex-Klub aus Darmstadt, das die Roten Teufel nach Toren von Marlon Ritter per Foulelfmeter und Ragnar Ache mit 2:1 für sich entschieden. Luca Marseiler hatte die Lilien zunächst früh mit 1:0 in Führung gebracht. Durch den Dreier haben die Lautrer am 34. Spieltag weiter die rechnerische Chance auf den Relegationsrang. Weil dafür Elversberg und Paderborn verlieren sowie auch noch Düsseldorf überholt werden müsste, ist die Wahrscheinlichkeit hierfür aber sehr gering. Außerdem sicherte sich der FCK die inoffizielle Auszeichnung als erfolgreichste Heim-Mannschaft der Zweitliga-Saison.
Der Lautrer Coach analysierte den Spielverlauf weiter wie folgt: "Es war schon auch diese angekündigte Taktik-Schlacht. Ich fand, dass wir mit der Umstellung auf die Viererkette einen besseren Zugriff gefunden haben und dann halt auch in die Position gekommen sind, um zu flanken. Die Flanken waren allerdings nicht präzise genug, weil ich mir da schon erhofft habe, zu mehr Abschlüssen zu kommen. Darmstadt hatte mit den tiefen Läufen und den tiefen Bällen gefährliche Aktionen. Diese Problematik kennen wir und wir versuchen, das in den Griff zu bekommen. Aber das gelingt halt nicht immer, vor allem nicht in dieser kurzen Zeit."
Ritter: "Wir fahren nicht nach Köln, um zu gratulieren"
"Wir haben Darmstadt ein bisschen zu viel spielen lassen. Wir haben auch die Bälle zu schnell verloren. Aber trotzdem haben wir bis zum Ende alles weg verteidigt. Wir wollten heute unbedingt gewinnen, auch wenn es vielleicht eher eines der nicht so guten Spiele war. Wir hatten auch schon andere Spiele, in denen wir besser gespielt haben. Wenn ich jetzt Nürnberg nehme (1:2 nach langem Sturmlauf; Anm. d. Red.), da konnten wir uns auch nichts dafür kaufen. Heute haben wir gewonnen und nehmen drei Punkte mit", erklärte Marlon Ritter, der von Lieberknecht aus Sorge vor einer zweiten Gelben Karte zur Pause ausgewechselt wurde. Mit Blick auf den kommenden Sonntag ergänzte der FCK-Kapitän: "Jetzt fahren wir nächste Woche nach Köln und dann schauen wir mal, was noch passieren kann. Wir fahren jedenfalls nicht dahin, um Köln zu gratulieren. Wir fahren dahin, um drei Punkte zu holen."
Abwehrmann Jannis Heuer beschrieb die Probleme während der zweiten 45 Minuten so: "Ich glaube, dass wir häufig das Problem hatten,dass wir den langen Ball vorne nicht festmachen konnten. Einerseits weil die Bälle unpräzise waren, aber auch, weil wir die Zweikämpfe verloren haben. Wir hatten dann auch Lücken im Zentrum und so hat Darmstadt Oberwasser bekommen. Am Ende ist hinten aber nichts angebrannt. Wir haben jetzt nichts mehr zu verlieren. Wir haben heute abgeliefert und ich glaube genau das ist die Herangehensweise für nächste Woche. Wir werden beeinflussen, was wir in unserer Hand haben. Wir können nur das kontrollieren, was uns angeht. Dann schauen wir mal, dass wir ein gutes Spiel machen."
Klement: "Wir können relativ befreit aufspielen"
Dem schloss sich auch Philipp Klement, der erstmals seit dem 7. Spieltag und dem 0:0 in Regensburg wieder für ein paar Minuten zum Einsatz kam. "Ich habe mich gefreut, mal wieder dabei zu sein und auch zum Einsatz zu kommen. Das ist schon sehr lange her und das ist ja auch das, wofür man das ganze Jahr trainiert. Deswegen habe ich mich sehr gefreut heute. Wir können jetzt schon mitnehmen, dass wir aus den letzten drei Spielen sieben Punkte geholt haben. Das sollte uns Mut geben. In Köln wird es schon so sein, dass da die große Party vorbereitet ist und wir können relativ befreit aufspielen. Wenn wir ein gutes Spiel machen, kann da auch schnell Unruhe ins Stadion kommen. Und das sollte unser Ansatz sein."
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Quelle: Der Betze brennt
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