Torsten Lieberknecht hat vor dem Heimspiel gegen Schalke seine erste Pressekonferenz gegeben. Der neue FCK-Trainer will ein Signal an die anderen Teams senden und fordert von seiner Mannschaft vor allem Haltung.
Mit Handschlag und einem freundlichen "Hallo, ich bin der Torsten" begrüßte Lieberknecht erstmal jeden einzelnen der rund 15 anwesenden Journalisten auf dem Betzenberg. "Eine Vorfreude ist mit Sicherheit da, aber auch eine große Angespanntheit. Ich bin bis zum Spieltag im Tunnel und in Gedanken nur bei meiner Mannschaft", blickt der 51-Jährige (noch) gar nicht so emotional auf sein bevorstehendes Debüt als Trainer des 1. FC Kaiserslautern. Das Fritz-Walter-Stadion ist mit 49.327 Zuschauern schon seit Wochen ausverkauft, mit einem Heimsieg gegen Schalke 04 (Anstoß: Sonntag, 13:30 Uhr) soll die Hoffnung auf den Relegationsplatz neu geschürt werden. Der einstige Aufstiegsmacher von Braunschweig und Darmstadt geht mit voller Konzentration, aber auch großem Optimismus ins Saisonfinale, trotz der zuletzt drei Niederlagen seines neuen Teams: "Ich habe keine Mannschaft übernommen, die kurz vorm Abstieg steht. Wir können noch das eine oder andere erreichen und die Saison vielleicht noch verlängern. Das ist fast wie Playoffs, vor denen wir jetzt stehen. Wir wollen ein Signal an die anderen Teams senden, dass wir von hinten weiter kratzen. Und dann werden wir sehen, was bei den vier Spielen rauskommt. Ich bin optimistisch."
Lieberknecht möchte den Spielern Sicherheit geben, einen klaren Auftrag vermitteln, er führt viele Gespräche. Die nur wenigen Tage zur Vorbereitung auf seine erste Aufgabe nutzt der Mann mit dem pfälzischen Dialekt intensiv: "Mir war es wichtig, in der kurzen Zeit den Jungs schon zu vermitteln, was ich in der Offensive und auch in der Defensive erwarte. Aber das Wichtigste ist, dass wir über 90 Minuten eine hohe Aktivität an den Tag legen und diese Haltung zeigen: Wir wollen unbedingt das Spiel gewinnen."
Pokerface bei System- und Personalfragen - Bauer fehlt mit Gelb-Sperre
Zu seiner Aufstellung für Sonntag machte Lieberknecht naturgemäß keine Angaben, auch um gegenüber dem Gegner keine Informationen preiszugeben. Er schloss aber beispielsweise nicht aus, das System von einer Dreier-/Fünferkette in der Abwehr auf eine Viererkette umzustellen. Auch zur Frage nach lange nicht mehr auf dem Platz gestandenen Spielern wie Philipp Klement, Tobias Raschl, Almamy Touré oder Aaron Opoku setzte der Trainer ein Pokerface auf: "Also verrückt fände ich das nicht, jemandem davon vielleicht eine Chance zu geben. Aber es kommt auf die Trainingsleistungen an, und man muss auch berücksichtigen, dass die Spieler, die die letzten Wochen aufgelaufen sind, keineswegs alles schlecht gemacht haben." Große Stücke hält Lieberknecht jedenfalls auf Ragnar Ache ("Es ist ein Privileg, ihn trainieren zu dürfen"). Der Lautrer Top-Torjäger trainierte am Mittwoch zwar nur individuell, ist mittlerweile aber wieder voll eingestiegen und soll im Strafraum mit noch mehr Flanken als bisher gefüttert werden. Außer den Langzeitverletzten stehen Lieberknecht alle Spieler zur Verfügung, mit einer Ausnahme: Maxi Bauer sah in Braunschweig seine fünfte Gelbe Karte in dieser Saison und muss deswegen in der Innenverteidigung ersetzt werden.
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Alle weiteren Informationen zum FCK-Spiel gegen Schalke folgen am Samstag im ausführlichen Vorbericht auf Der Betze brennt.
Quelle: Der Betze brennt
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