Neues vom Betzenberg

Schuster:

Schuster: "Fraglich, ob Anfang die richtigen Spieler hat"


Dirk Schuster analysiert die Situation beim FCK ganz genau und auch, was vom Spiel gegen den HSV am Wochenende zu erwarten ist. Aber auch eine Analyse des Karlsruher SC hat er in petto, ebenso wie Tipps zu allen Spielen der 2. Liga des 6. Spieltags.

Wettbasis: Kaiserslautern empfängt den HSV. Deutsche Meisterschaften en masse auf beiden Seiten, Samstagabend und ein Highlight Spiel. Dazu begrüßen wir Dirk Schuster, den ehemaligen Trainer von Kaiserslautern. 6. Spieltag, Kaiserslautern steht auf Platz zehn, hat unglaublich viele Gegentore gefangen und jetzt empfangen sie den HSV, aktuell auf Platz vier. Wie sehen Sie das Spiel?

Dirk Schuster: Das ist relativ schwierig einzuordnen zu Beginn der Saison. Der FCK hat schon wieder mit zehn Gegentoren relativ viele bekommen. Der HSV mit nur vier, das sind glaube ich die drittwenigsten in der gesamten Liga. Man muss auch beachten, dass mit Markus Anfang ein neuer Trainer nach Kaiserslautern gekommen ist, der einen anderen Spielstil veranschlagt hat, wie es vorher der Fall war.

Mit Dominanz, Ballbesitzfußball. Fraglich ist da nur, ob er da auch die richtigen Spieler dafür hat, um das umsetzen zu können. Also von der Tendenz her, in den letzten Spielen Kaiserslautern mit zwei Niederlagen, der HSV mit neun zu eins Toren und zwei klaren Siegen, von der Papierform, von der Formkurve her, klare Sache für den HSV. Aber ich sehe das ein bisschen anders.

Ich denke, dass die ehemalige Festung Betzenberg ausverkauft sein wird, dass die Fans und die Zuschauer voll hinter der eigenen Mannschaft stehen und dass man diesen Druck der letzten zwei Niederlagen ein bisschen vom Kessel nehmen will. Beim HSV hat sich auch einiges verändert. Steffen Baumgart lässt nicht so diesen ganzen Hurra-Fußball spielen, wie es bei Tim Walter der Fall war.

Er hat die Defensive sehr stabilisiert, hat viel Qualität im Kader, wenn man sieht, wer jetzt auch von der Bank kam, beim letzten Spiel gegen Regensburg: Reis, Dompe, Selke, darüber noch Pherai. Das sind alles Spieler, die bei anderen Zweitligisten wahrscheinlich gesetzt wären, so dass von der reinen Papierform her der HSV dieses Spiel normalerweise gewinnen müsste. Aber im Fußball kann man nichts berechnen. Auf dem Betze sowieso nicht.

Ich denke, dass in den Spielen bisher Kaiserslautern nicht so hundertprozentig überzeugt hat. Auch die Siege, mit den sieben Punkten die sie haben, sind dann teilweise etwas glücklich zustande gekommen. Ein Faktor könnte wieder sein, dass Marlon Ritter zurückkommt, der der Denker und Lenker im Spiel der Lauterer ist.

Die Abhängigkeit von Ragnar Ache im Sturm vorne, ist auch nicht gerade ein Pluspunkt, sondern da wird sich die Hamburger Mannschaft auch gut drauf einstellen. Aber ich vermute, dass es ein enges Spiel gibt, ein sehr umkämpftes Spiel gibt, wo der Ausgang relativ offen ist. In der Vergangenheit, bei den letzten beiden Heimspielen gegen den HSV, wurde eins gewonnen, eins Unentschieden gespielt.

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Wettbasis: Die Defensive ist der Knackpunkt, nicht erst seit dieser Saison bei Kaiserslautern. Ist es nachvollziehbar, dass man da nicht personell nachjustiert hat?

Schuster: Man hat ja zwei Spieler geholt mit Wekesser und Heuer.

Wettbasis: Die waren aber nicht Stammspieler bei ihren alten Vereinen.

Schuster: Gut, das ist halt auch immer ein bisschen das Problem in Kaiserslautern. Der finanzielle Rahmen spielt da auch eine Rolle, dass man nicht die großen Kracher holen kann. Aber es war ja auch, damals zu meiner Zeit, schon ein Wunsch, einen klaren Sechser zu holen, der viel wegräumt.

So dass Tomiak, der teilweise bei uns auf der Sechser Position spielen musste, in seine angestammte Position in der Innenverteidigung wieder zurückrücken könnte. Das hat man damals nicht richtig geschafft. Man hat es geglaubt, dass man mit Kaloc einen Spieler geholt hat, der diese Rolle voll ausfüllen könnte.

Aber der spielt in dieser Saison auch noch nicht diese Rolle, die ich ihm da eigentlich zugetraut hätte, so dass es in der Verschiebung verschiedener Positionen in der Viererkette oder Dreierkette und der Sechser Position davor immer wieder Veränderungen gab, was nicht gerade zur Stabilität beigetragen hat.

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Quelle und kompletter Text: Wettbasis.com

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