Ein prächtig gefülltes Fritz-Walter-Stadion, zwei starke Fanlager und ein irres Wechselbad der Gefühle: Abgesehen vom Sieger hat die Partie des 1. FC Kaiserslautern gegen Hertha BSC alles, was Spiele auf dem Betzenberg so besonders macht.
Aaron Opoku und noch mehr Marlon Ritter sind beim FCK lange genug dabei, um genau zu wissen, zu welchen Emotions-Eruptionen das Fritz-Walter-Stadion an guten Tagen fähig ist. Entsprechend routiniert sprechen die beiden Profis nach der Achterbahnfahrt gegen die Berliner Hertha von einem typischen "Betze-Spiel". Nicht umsonst steht Deutschlands höchster Fußballberg ja mehr als jedes andere deutsche Stadion für die ganz großen Emotionen - eine überragende Stimmung und auch die ganz wilden Spielverläufe regelmäßig inklusive.
Auch im ersten Topspiel der Roten Teufel in der noch jungen Saison sorgen die FCK-Fans nicht nur für einen komplett ausverkauften Heimbereich, sondern auch für eine knisternde Atmosphäre. Die Lautstärke der Westkurve schon vor dem Anpfiff ist atemberaubend. Selbst nach dem Halbzeitpfiff singen die Anhänger der Lautrer einfach weiter und verabschieden die wenige Minuten vorher unter frenetischem Jubel mit 2:1 in Führung gegangene Mannschaft stimmgewaltig in die Katakomben.
Nach Wiederbeginn geht es entsprechend der Torfolge auf dem Platz und der erneuten Berliner Führung nicht ganz so gut weiter. Beim 3:3 und erst recht bei den folgenden Großchancen zu einem möglichen 4:3 hält es im Rund aber wieder niemanden mehr. Der Betze bebt mitunter gewaltig an diesem Samstagabend, nur die Komplett-Eruption bleibt am Ende leider aus.
In der zweiten Halbzeit kritisieren die Ultras vom Pfalz Inferno mit einem doppelten Spruchband einmal mehr die Polizei und thematisieren unter anderem den am Rande eines Bundesligaspiels in Augsburg abgegebenen Schuss aus einer Dienstwaffe. Der Vorfall aus dem August 2023 hatte für ziemliche Schlagzeilen gesorgt (Hintergrund). Weitere größere optische Aktionen gibt es beim Heimspiel gegen die Berliner in der Westkurve nicht. Aber auch die "normalen" Fahnen- und Schalparaden etwa beim "Palzlied" sind immer wieder imposant.
Auf der anderen Seite haben die von befreundeten KSC-Fans unterstützten Hertha-Anhänger ihrerseits eine sehenswerte Choreo im Gepäck. "Wenn der Ball ins Tornetz fliegt ..." ist zum Einlaufen der Mannschaften auf einem blau-silbernen Banner vor dem Gästeblock zu lesen. Dahinter kickt ein nach oben gezogener Berliner Bär einen Ball ins imaginäre Tornetz, eingerahmt von blau-silbernen Folien und zum Abschluss begleitet von einer großen Pyroshow. Die Textzeile stammt aus einem Fangesang der Ultra-Gruppe Harlekins und lautet komplett: "Wenn der Ball ins Tornetz fliegt, feiern wir den Auswärtssieg". Den zweiten Teil haben die Berliner in der Hoffnung auf einen Dreier ebenfalls als Banner vorbereitet und können die Choreo dank ihres Siegtreffers zum 4:3 bei der gemeinsamen Feier mit der Mannschaft dann auch tatsächlich abrunden.
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- Fotogalerie | 4. Spieltag: 1. FC Kaiserslautern - Hertha BSC
Quelle: Der Betze brennt