Endlich wieder Betze! Im ersten Heimspiel nach fast drei Monaten lassen die FCK-Fans den Berg vor allem in der Schlussphase beben. Zusammen mit der Mannschaft können sie die drohende Pleite gegen Fürth noch abwenden.
Vor und nach der Partie erhielt jeder Stadionbesucher, der im Umlauf seine Pfandbecher spendete und damit einen Beitrag zu großen Choreografien wie zuletzt beim Pokalfinale leistet, ein kleines Dankeschön von den Ultras. An diesem sommerlichen Freitagabend gab es zwar keine Choreo und auch sonst keine größeren Aktionen in der Westkurve, aber: Die Atmosphäre war gleich wieder prickelnd und es pilgerten 41.623 Zuschauer ins Fritz-Walter-Stadion - so viele wie noch bei einem Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen die SpVgg Fürth!
Neu in der Westkurve war, dass die "Devil Corps" wie angekündigt von Block 7.2 in den unteren Bereich umgezogen sind und dort ab sofort in Block 7.1 das Stimmungszentrum verstärken. Ebenfalls neu ist die nach 18 Jahren teilweise modernisierte Megafonanlage. Capo Justin sagte am Anfang durch, dass eventuell noch Nachjustierungen nötig sein werden, aber fürs erste Mal war die Lautstärke schon ganz gut gepegelt. Dass der Vorsänger weit über die Kurve hinaus zu hören ist wie etwa in Magdeburg oder bei Leverkusen im Pokalfinale, ist in Kaiserslautern nicht gewollt.
Die Stimmung war vor allem am Anfang und am Ende sehr gut, nur während des 0:2-Rückstands machte sich auch mal etwas Resignation breit. Aber spätestens nach dem Anschlusstreffer, den vielen VAR-Entscheidungen und vor allem der frenetisch bejubelten Einwechslung von Ragnar Ache war nicht nur die Kurve wieder voll da. Im Schlussspurt mit Aches Tor zum 2:2 griff die Anfeuerung aus dem Westen immer wieder auch auf die Nord-, Süd- und Osttribüne über. Der Betze bebte. Der Siegtreffer wollte zwar nicht mehr fallen, aber nach dem Auftaktdreier in Ulm und dem insgesamt wilden Abend gegen Fürth muss man auch mal mit einem Unentschieden leben können.
Noch eine weitere (kleine) Neuerung gab es nach dem Abpfiff, wo jetzt nicht mehr Jean Zimmer, sondern der neue Kapitän Marlon Ritter die Mannschaft zu den Fans führt. Eine Runde durchs ganze Stadion gab es nicht und auch vor der Westkurve war der Auftritt eher kurz, ohne Laola oder ähnliches. Aber es war eben trotz der Aufholjagd auch nur ein Punkt und keine drei. Die richtigen Siegesfeiern dürfen dann gerne in den kommenden Heimspielen gegen Hertha und den HSV folgen - beide zur Prime-Time am Samstagabend.
Im Gästeblock kamen die Fürther Ultras erst relativ spät, aber noch rechtzeitig an. Nur rund 500 Fans begleiteten das Kleeblatt ins Fritz-Walter-Stadion - und sorgten für eine schöne, vom restlichen Publikum mit Applaus bedachte Aktion: In der 62. Minute zeigten sie ein Spruchband in Gedenken an den mit 62 Jahren verstorbenen FCK-Zeugwart Peter Miethe ("Ruhe in Frieden, Piet"). Des weiteren wurden die bekannten Fürther Banner "Zurück zur SpVgg Fürth" - hiermit wird die Streichung des ehemaligen Partners Vestenbergsgreuth aus dem Vereinsnamen gefordert - sowie "Gegen Spieltermine unter der Woche" gezeigt. Nach dem Schlusspfiff herrschte trotz der vergebenen 2:0-Führung Zufriedenheit über den auf dem Betzenberg ergatterten Punkt.
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- Fotogalerie | 2. Spieltag: 1. FC Kaiserslautern - SpVgg Fürth
Quelle: Der Betze brennt