Wieder zurückgekommen, wieder nach Rückstand gepunktet: Trainer Anfang lobt die Reaktion des 1. FC Kaiserslautern beim 2:2 gegen die SpVgg Fürth, spart aber auch nicht mit Kritik. Torjäger Ache erlebt derweil einen Abend wie gemalt.
"Wir sind in den ersten 15 bis 20 Minuten gut in die Partie gekommen. Danach hatten wir allerdings nicht mehr diesen Zugriff und wir haben das Spiel aus der Hand gegeben. In dieser Phase hatten wir nicht die Spannung, den Willen, die Zweikampfhärte. Das war mir zu wenig. Man braucht eine gewisse Präsenz, wenn man hier auf dem Betzenberg spielt. In der zweiten Halbzeit war das da. Da haben wir bis auf die Kontersituation durch Hrgota nichts mehr zugelassen. Zum Glück hat es noch geklappt. Für den Aufwand, den wir betrieben haben, war es verdient. Wir haben gegen Ulm eine gute Reaktion gezeigt, wir haben jetzt wieder eine gute Reaktion gezeigt. Aber jetzt wäre es schön, wenn wir erstmal keine Reaktion in diesem Bereich mehr zeigen müssten, sondern einfach mal zu Null spielen. Wir wurden ja nicht klar ausgespielt, sondern die Gegentore resultieren aus unserem eigenen Verschulden", sagte Markus Anfang nach seinem ersten Heimspiel als Trainer im Fritz-Walter-Stadion.
Anfang über Ache: "Den Jungen weiter aufbauen"
Das sah ab etwa der Mitte des ersten Durchgangs gar nicht gut aus, als die Gäste aus Fürth durch einen verwandelten Foulelfmeter und einen weiteren Treffer mit 2:0 in Führung gegangen waren. Nur Torwart Julian Krahl war es zu verdanken, dass die Roten Teufel in dieser Phase nicht noch höher in Rückstand gerieten. Der Anschluss von Daniel Hanslik noch vor dem Pausenpfiff schürte neue Hoffnung, ehe der seit Monaten angeschlagene Ragnar Ache seinen Joker-Einsatz in der 84. Minute mit dem Tor zum 2:2-Ausgleich krönte.
"Wir wollten unbedingt das Spiel drehen und haben gesagt, jetzt riskieren wir alles. Wir haben am Ende alles an Offensive auf dem Platz gehabt”, beschrieb Anfang die Schlussphase, trat mit Blick auf Ache aber gleichzeitig etwas auf die Bremse. “Wir tun gut daran, wenn wir den Jungen weiter aufbauen. Wir müssen schauen, wie er die Belastung verkraftet. Wir müssen schauen, dass er auf 100 Prozent kommt, da ist er noch nicht. Aber er ist schmerzfrei - und das ist gut für uns."
Ache: "Länger als 20 Minuten sind noch nicht drin"
Der Torjäger selbst beschrieb seine Situation so: "Kurz nach dem Trainingslager habe ich mich viel besser gefühlt. Heute hat es für 20 Minuten gereicht, ich denke, das bleibt auch erstmal so. Länger als 20 Minuten wären noch nicht drin gewesen. Ich muss jetzt wieder Kondition aufbauen. Ein Spiel ist etwas anderes als Training. Ich bin auf einem guten Weg, aber das kann vielleicht noch ein bisschen dauern." Zu seinem Tor vor der Westkurve nach nur wenigen Minuten auf dem Platz sagte Ragnar Ache: "Es ist ein schönes Gefühl, nach einer Verletzung zurückzukommen und ein Tor zu machen. Dann auch noch ein wichtiges Tor vor der Westkurve - das ist ein geiles Gefühl. An meinen Jubel habe ich gar nicht gedacht. Wir wollten das Spiel noch gewinnen. Deshalb habe ich nur schnell den Ball genommen."
Torwart Julian Krahl, neben Ache der zweite Teufel des Tages, erklärte in Richtung des Torjägers: "Ich freue mich sehr für Ragnar. Wir freuen uns, dass wir ihn haben. Er hat so eine Energie, so eine Power. Aber alle, die reingekommen sind, haben sich heute aufgeopfert. Die zweite Halbzeit war grandios. Ein Punkt ist am Ende okay. Aber es geht noch mehr. Ich versuche zu sein, wie ich bin und den Jungs zu helfen. Wir können mit dem Punkt besser leben als Fürth. Aber wir hätten trotzdem lieber drei gehabt."
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Quelle: Der Betze brennt
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