Beim 1. FC Kaiserslautern gibt es aktuell etliche Härtefallentscheidungen zu treffen. Das betrifft auch Hendrick Zuck. Wir haben uns mit dem FCK-Dauerbrenner über den Kampf um einen Stammplatz und das anstehende Derby unterhalten.
Der Konkurrenzkampf ist groß, auch oder gerade weil die Neuzugänge stark eingeschlagen haben. Das trifft auch auf die linke Außenbahn zu, wo Tymo Puchacz Hendrick Zuck aktuell den Rang abgelaufen hat. Wie geht der 33-jährige Routinier mit dem Stammplatzverlust um? "Er trainiert sehr gut und gibt Vollgas. Der Konkurrenzkampf auf seiner Seite ist enorm verschärft worden. Dem stellt er sich, er ist keiner, der aufsteckt und den Kopf in den Sand steckt. Auch er macht es uns schwer, die richtige Elf auf den Platz zu schicken. Zudem hat sich Tymo Puchacz, dem man ein wenig nachgesagt hat, in der Defensivarbeit seine Schwächen zu haben, in der Rückwärtsbewegung enorm verbessert. Irgendwo habe ich gelesen, er habe seinen Rückspiegel geputzt. Das ist auch Zucki zu verdanken", lobt FCK-Trainer Dirk Schuster den mittlerweile dienstältesten Profi am Betzenberg.
Drei Fragen und drei Antworten mit Hendrick Zuck:
Der Betze brennt: Hendrick Zuck, in den vergangenen Jahren warst Du es meistens gewohnt, Stammspieler zu sein. In dieser Saison standest du erst 89 Liga-Minuten auf dem Platz, gegen Elversberg, in Paderborn und gegen Nürnberg kamst Du gar nicht zum Einsatz. Wie geht es Dir damit und wie gehst Du mit der Situation um?
Hendrick Zuck (33): Persönlich geht es mir gut, danke der Nachfrage. Die Situation hatte ich schon öfter in meiner Karriere. Ich bin jetzt keine 20 Jahre mehr, ich weiß, dass das dazugehört und normal ist. Da gilt es, normal weiterzumachen und geduldig auf deine Chance zu warten. Außer Gas geben kannst du eh nicht viel unternehmen. Klar ist aber auch: Ich habe drei Jahre in Folge fast immer gespielt, da ist es erst einmal wieder etwas ungewohnt, nur von außen zuzugucken. Aber so ist das eben, das ist das Geschäft. Der Trainer muss mir gegenüber da auch nicht viel begründen, ich kann das alles einschätzen, bin lange genug dabei und weiß, was zu tun ist.
Der Betze brennt: Ihr habt Euren etwas holprigen Saisonstart mit zuletzt drei Siegen in der Liga und dem Weiterkommen im Pokal korrigiert. Nach der Länderspielpause steht das große Derby beim KSC an. Kommt das Duell genau zur richtigen Zeit?
Zuck: Ich denke, man kann den Saisonstart nach fünf Spieltagen jetzt langsam einordnen. Nach zwei unglücklichen Niederlagen konnten wir eine kleine Serie starten, von daher können wir ganz zufrieden sein. Spiele gegen Karlsruhe sind immer Highlights, auf die wir uns riesig freuen. Für uns geht es darum, unsere Siegesserie fortzusetzen. Alle in der Mannschaft wissen genau, was es heißt, ein Derby zu spielen. Wir wollen die Rechnung aus dem Rückspiel der vergangenen Saison begleichen, wobei ich von dem Begriff 'Rechnung' gar nicht so viel halte. Schließlich möchte man jedes Spiel gewinnen. Aber in einem Derby ist es umso geiler.
Der Betze brennt: Wir haben vor Kurzem ein sehr offenes Gespräch mit Terrence Boyd geführt, der aktuell ebenfalls nicht in der Startelf steht. Er hat darüber gesprochen, dass er sich zwischenzeitlich auch Gedanken über seine Zukunft beim FCK gemacht hat, letztlich aber auch klar zum Ausdruck gebracht, dass er sich auch gerne über sein Karriereende hinaus im FCK-Trikot sehen würde. Gab oder gibt es solche Gedankenspiele bei Dir auch? Schließlich hast Du im Mai bei uns im Interview betont, am liebsten in Kaiserslautern Deine Karriere beenden zu wollen.
Zuck: Ich will auf jeden Fall noch etwas Fußball spielen, weil ich fit bin und eigentlich bisher zum Glück komplett von Verletzungen verschont geblieben bin. Ich bin schon so lange hier, natürlich möchte ich am liebsten in Lautern weiterspielen, das ist überhaupt keine Frage. Der Betze ist meine Heimat, wie ich es bei meiner Vertragsverlängerung ausgedrückt habe. Aber das hängt auch immer von verschiedenen Faktoren ab.
Quelle: Der Betze brennt