Nach der 1:2-Pleite gegen den FC St. Pauli überwiegt beim 1. FC Kaiserslautern die Enttäuschung. Lob gibt es unter anderem für Ragnar Ache und eine kämpferische Mannschaftsleistung.
"Heute tut es weh", leitete FCK-Trainer Dirk Schuster sein Fazit ein. "Wir haben gegen eine spielstarke Mannschaft ein relativ gutes Spiel gemacht. Wir haben in der ersten Halbzeit nur einen Schuss zugelassen. Bei eigener Balleroberung waren wir aber zu unpräzise. Bei den Gegentoren haben wir kräftig mitgeholfen. Das waren Fehler, die St. Pauli eiskalt ausgenutzt hat. Taktisch kann ich der Mannschaft aber nichts vorwerfen. Kämpferisch können wir auf die Partie aufbauen, haben dabei gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind. Wir müssen uns jetzt einmal kurz schütteln, weil sich das Ergebnis brutal schlecht anfühlt nach einer guten Leistung."
Ache mit "geilem Debüt" und keiner schlimmeren Verletzung
Es hätte ein perfekter Einstand werden können. In der 61. Minute eingewechselt, traf Neuzugang Ragnar Ache nur drei Minuten später vor der Westkurve per Kopf zum viel umjubelten zwischenzeitlichen Ausgleich. Doch durch die Niederlage am Ende wurde die Premiere des 25-Jährigen natürlich getrübt, zumal er noch die Chance auf das 2:1 vergab. Schuster lobte ihn dennoch: "Ich glaube, Ragnar hat ein geiles Debüt hingelegt. Er hat sich für seinen Kampf und seine bisherige Trainingsleistung belohnt. Bis auf das Ergebnis war es für ihn ein Einstand nach Maß."
Kurz vor Schluss verhinderte Ache mit einem Sprint über 70 Meter zudem eine höhere Niederlage, verletzte sich aber dabei, weswegen er nach Abpfiff in der Kabine behandelt werden musste und nicht vor die Mikrofone treten konnte. Eine genaue Diagnose steht noch aus, Schuster gab aber bereits leichte Entwarnung. Eine schlimmere Verletzung könne nach ersten Untersuchungen ausgeschlossen werden.
Luthe: "Ein Spiel, das man nicht verlieren muss"
Die Freude über den Ausgleich währte nicht lange. In der 75. Minute ging Tobias Raschl zu ungestüm in den Zweikampf, sodass es Elfmeter für die Kiezkicker gab, den sie eiskalt verwandelten. "Ich fühle mich leer, weil ich mitverantwortlich bin für diese Niederlage. So ein Fehler darf mir auf diesem Niveau nicht passieren. So verteidige ich nie im Zentrum. Das war einfach dumm und geht voll auf meine Kappe. Es tut mir leid für die Fans und das Team, weil wir uns gut reingehauen haben und sicher etwas verdient gehabt hätten", erzählte ein sichtlich geknickter Raschl nach Spielende. Von seinen Mannschaftskollegen sowie seinem Trainer wurde er dafür aber in Schutz genommen. Fußball sei schließlich Mannschaftssport, so der übereinstimmende Tenor.
Dieser Meinung war auch Keeper Andreas Luthe. Der Schlussmann ärgerte sich vor allem, weil auch er ein gutes Spiel seiner Mannschaft gesehen hatte: "Ich finde, wir waren gut im Spiel. Man weiß vor der Saison ja nicht so richtig, wo man steht. Aber wir waren absolut konkurrenzfähig mit St. Pauli, die ich auch zu den besseren Teams in der Liga zählen würde. Das waren zwei Tore, die man nicht kriegen muss. Das Spiel muss man nicht unbedingt verlieren." Doch auch der 36-Jährige blickt schon nach vorne: "Jetzt haben wir Schalke vor der Brust. Das sind halt zwei Bretter zum Start. Aber wir sind auf Augenhöhe. St. Pauli war ja nicht viel besser als wir."
Niehues: "Es war ein sehr tempoarmes Spiel"
Auf etwas ungewohnter Position war Julian Niehues unterwegs, der im Zentrum der Dreier-Abwehrkette agierte, seine Sache aber ordentlich machte. Doch nach der Niederlage rückte das in den Hintergrund: "Es hat mir Spaß gemacht, aber es ist natürlich ärgerlich, dass wir das Spiel verloren haben. Wir haben erstmal probiert, kompakt zu stehen. In der ersten Hälfte war es ein sehr tempoarmes Spiel. In der zweiten Halbzeit hatten wir ein paar Chancen. Ich glaube, wir haben einen guten Kampf geliefert. Wir wissen, dass St. Pauli eine bärenstarke Mannschaft ist. Die machen ihre Chancen eiskalt weg. Klar machen wir auch ein paar Fehler. Die müssen wir uns anschauen und dann machen wir es auf Schalke besser."
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Quelle: Der Betze brennt
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