Nach 72 Tagen Sommerpause kämpft der 1. FC Kaiserslautern am Wochenende endlich wieder um Zweitliga-Punkte. Mit dem FC St. Pauli wartet zum Start direkt ein attraktiver und ambitionierter Gegner.
Die Vorfreude bei Spielern, Trainer und Fans ist schon wieder gewaltig. Zur Saisoneröffnung am Samstagmittag werden über 40.000 Zuschauer ins Fritz-Walter-Stadion pilgern. Mit St. Pauli kommt ein Gegner in die Pfalz, an den die Fans sicher noch gerne zurückdenken. Auch in der vergangenen Saison trafen beide Vereine früh aufeinander, damals am 3. Spieltag. Durch Tore von Terrence Boyd und Kenny Redondo gewannen die Roten Teufel mit 2:1, Jakov Medic gelang kurz vor dem Ende lediglich noch der Anschlusstreffer. Und auch insgesamt spricht die Bilanz für den FCK: In 40 Partien ging Lautern 22 Mal als Sieger vom Platz, nur zehn Spiele entschied St. Pauli für sich. Auf dem Betzenberg konnten die Norddeutschen erst vier Mal gewinnen, letztmalig im Mai 2017.
Sankt Pauli ist das formstärkste Team des bisherigen Jahres
Dennoch ist Achtung geboten vor einem Gegner, dem in der kommenden Saison allgemein sehr viel zugetraut wird. Unter Trainer Fabian Hürzeler drehten die Kiezkicker in der Rückrunde richtig auf und gewannen die ersten zehn Partien in Folge, darunter auch die am Millerntor gegen den FCK. Mit 41 Zählern in 17 Partien wurde der FCSP damit deutlich die beste Mannschaft der Rückrunde und beendete die Saison insgesamt auf Rang 5. Und auch in der Sommerpause wurde weiter performt: Alle sieben Testspiele wurden gewonnen, zuletzt die Generalprobe gegen Hapoel Tel Aviv (3:0). Leistungsträger konnten gehalten werden, lediglich Rechtsverteidiger Leart Paqarada (1. FC Köln) und Mittelfeldspieler Lukas Daschner (VfL Bochum) haben den Klub in Richtung Bundesliga verlassen. Für Samstag steht hinter dem Einsatz der Stürmer Etienne Amenyido (Fersenverletzung) und Oladapo Afolayan (muskuläre Probleme) noch ein kleines Fragezeichen. Ansonsten kann Hürzeler nahezu aus dem Vollen schöpfen.
Zimmer gesperrt, Durm und Boyd noch fraglich, Zolinski als Alternative?
Doch auch die Roten Teufel betonen, mit breiter Brust aus der Vorbereitung zu kommen. Nach dem Trainingslager in den USA folgte in der Heimat unter anderem ein achtbares Remis gegen den englischen Zweitligisten Norwich City. Zudem glückte am vergangenen Wochenende die Generalprobe gegen Viertligist FC Homburg standesgemäß (4:1). Leichte Sorgen bereitet noch die personelle Situation, die sich bis zum Spieltag aber hoffentlich auflösen wird: Torjäger Terrence Boyd verpasste wegen einer Überlastung des Knies die zweite Hälfte der Vorbereitung, soll aber diese Woche wieder ins Training zurückkehren. Bislang konnte noch kein adäquater zweiter Stürmer hinter oder neben Boyd verpflichtet werden, was in den kommenden Tagen aber noch passieren könnte - Ragnar Ache von Eintracht Frankfurt ist im Gespräch. Ein Fragezeichen steht auch hinter der Position hinten rechts: Kapitän Jean Zimmer wird wegen einer Rot-Sperre aus der vergangenen Saison fehlen, Erik Durm hat sich in Homburg einen Pferdekuss im Oberschenkel zugezogen, ein Einsatz am Samstag scheint dennoch nicht unmöglich. Andernfalls könnte Offensiv-Allrounder Ben Zolinski als gelernter Rechtsverteidiger diese Position ausfüllen, aber auch der eigentlich offensiver orientierte Philipp Hercher hat schon hinten rechts gespielt.
Quelle: Der Betze brennt
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