Philipp Klement wird auch in der kommenden Saison für den 1. FC Kaiserslautern spielen. Der 30-Jährige hat Wechselgedanken eine Absage erteilt. Auch das Verhältnis zu Dirk Schuster sei intakt.
Es war eines der am heißesten diskutierten Themen im Endspurt der vergangenen Saison: Mittelfeld-Regisseur Philipp Klement, vor einem Jahr als als "Boeing 747" angekündigte Verstärkung geholt, stand zwischen dem 26. und dem 31. Spieltag nicht mehr in der Startelf. Dirk Schuster berichtete von einem Einzelgespräch in der Trainerkabine und merkte später auf Nachfrage etwas genervt an: "Wir sind nicht der FC Schuster, nicht der FC Boyd und nicht der FC Klement." Kein Wunder, dass über das Verhältnis zwischen Trainer und Spieler diskutiert wurde, es sogar Gerüchte über einen vorzeitigen Abgang gab. Einige spekulierten über einen Kontakt zu Darmstadt 98, ohne dass es dafür jedoch handfestere Anzeichen gegeben hätte. Während Schuster sich bei den Pressekonferenzen mit den Fragen der Journalisten, die auch von den Fans immer wieder gestellt wurden, herumschlagen musste, schwieg Klement eisern: Alle Interview-Anfragen wurden von dem 30-Jährigen selbst oder von der FCK-Pressestelle abgelehnt - auch nach Klements Gala mit drei Torbeteiligungen als Einwechselspieler in Nürnberg. Dort hatte Klement nach seinem Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit eine Geste a la "Was ist denn nun?" in Richtung Trainerbank gemacht, für die er sich laut Schuster später intern entschuldigte.
"Wurde ziemlich hochgekocht": Klement relativiert Zwist mit Schuster
Nun hat Philipp Klement auf Nachfrage von Der Betze brennt Stellung bezogen und ein Bekenntnis zum FCK abgegeben: "Meine Vorfreude auf die neue Saison ist sehr groß. Zum einen wurde die Diskussion in den letzten Monaten ziemlich hochgekocht und es wurde mehr hineininterpretiert, als es am Ende war. Zum anderen habe ich die letzten Spiele der Saison alle wieder von Beginn an gespielt. Daher gab es in der Sommerpause auch keinen Gesprächsbedarf mehr." Und auch Wechselgerüchten erteilt der gebürtige Ludwigshafener, der letztes Jahr auch erst Ende August den VfB Stuttgart verließ, eine eindeutige Absage: "Ich habe definitiv vor, hier zu bleiben. Natürlich gilt die klassische Phrase, man weiß im Fußball nie, was passiert. Aber der Wechsel zum FCK war keine kurzfristige Sache für mich. Ich habe längerfristig unterschrieben und ich hätte auch nichts dagegen, wenn ich noch länger hier bleibe."
Taktische Ausrichtung? Klement und Schuster wollen variabel sein
Eines der Diskussionsthemen war auch die Spielphilosophie. Klement merkte vergangene Saison an, die defensive Ausrichtung käme ihm nicht unbedingt entgegen. Doch auch hier sieht der Kreativkopf Fortschritte und nennt die letzten Partien der Saison als Beispiele. Hier legte das Schuster-Team deutlich mehr Wert auf Ballbesitz und spielerische Überlegenheit, die Auftritte wie etwa beim Derby in Karlsruhe waren gut, konnten allerdings noch nicht in Punkte umgemünzt werden.
Mit der angesetzten Weiterentwicklung sowie auch mit der Vorbereitung auf die nächste Woche beginnende Saison zeigt sich Klement zufrieden: "Ich glaube, es ist heutzutage auch wichtig, flexibel zu sein. Das Trainerteam hat uns eine gut gesteuerte Vorbereitung absolvieren lassen. Die Steuerung zwischen Belastung und Entlastung war sehr gut. Wir haben sehr viel mit dem Ball gemacht, das war qualitativ sehr hochwertig." Und auch Coach Schuster will den Fokus verstärkt auf das Spielerische legen, verbunden mit taktischer Variabilität: "Wir haben schon in der vergangenen Runde sehr systemflexibel gespielt. Auch während des Spiels haben wir oft geswitcht. Wir haben uns vorgenommen, die Mannschaft und den Verein weiterzuentwickeln, guten Fußball zu zeigen und so hoffentlich viele Punkte einzufahren." Dass man taktisch noch variabler werden will, betont auch Geschäftsführer Thomas Hengen im exklusiven DBB-Interview. Sowohl eine Dreier- als auch eine Viererkette in der Abwehr seien geplante Optionen, von denen aus sich dann das komplette Spielsystem über das Mittelfeld bis in den Sturm weiterentwickelt.
Quelle: Der Betze brennt