Neues vom Betzenberg

"Nicht verrückt machen": Teufel betonen klare Steigerung

imago/Ulrich Hufnagel

Zwei schwere Auswärtsspiele, kein Matchglück und keine Punkte. Trotzdem lassen Spieler und Trainer des 1. FC Kaiserslautern nach dem 0:1 beim SC Paderborn nicht die Köpfe hängen.

Das ist ein neues Gefühl für die Roten Teufel, die sich erstmals in dieser Saison zweimal in Folge geschlagen geben müssen. Dabei zeigte sich die Mannschaft vom Betzenberg beim offensivstarken Topteam Paderborn klar verbessert und verlor ein bisschen unglücklich durch einen Sonntagsschuss am Freitagabend mit 0:1. "Wir haben ein intensives Spiel gesehen. Ich bin mit der Mannschaft brutal zufrieden, auch nach dem gestrigen schwierigen Tag rund um Lex Tyger Lobinger und seinen Vater Tim. Das Team hat eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber der Niederlage in St. Pauli gezeigt. Wir hatten uns vorgenommen, nach dem Spiel in den Spiegel schauen und mit erhobenem Kopf nach Hause fahren zu können. Das haben wir geschafft. Auf diese Leistung können wir aufbauen und ich denke, dass wir so bald unser Saisonziel '40 Punkte' erreichen werden", sagte Dirk Schuster nach der Partie.

Klement: "Sind als Mannschaft sehr gefestigt"

Der FCK-Trainer hatte auf das 0:1 am vergangenen Sonntag am Millerntor reagiert, indem er die Startformation auf gleich fünf Positionen veränderte und defensiv mit einer schon in Hamburg praktizierten Dreierkette spielen ließ. Einer der fünf Neuen war Philipp Klement, der nach einer kleineren Verletzung erstmals seit der Winterpause wieder in die Startelf kam. "Es war ein ausgeglichenes Spiel. Paderborn hatte mehr Ballbesitz, aber das war nicht überraschend. Wir hatten auch unsere Szenen und hatten fast die besseren Chancen. In der zweiten Hälfte hat uns etwas die Entlastung gefehlt. So kommen auch die Standards am Strafraum zustande, von denen einer das Spiel dann entschieden hat", sagte der Spielmacher in einer ersten Analyse und sah auch viele positive Aspekte im Spiel der Lautrer: "Wenn wir es geschafft haben, flach rauszukombinieren wurde es fast immer gefährlich. Wichtig ist, dass wir daran weiterarbeiten und uns nicht verrückt machen lassen. Das waren zwei schwere Auswärtsspiele. Wir sind als Mannschaft sehr gefestigt und müssen keine Angst haben, dass wir in einen Negativstrudel reinkommen."

Ritter zum Gegentor: "Den macht er nicht nochmal"

Ähnlich äußerten sich auch Klements Mitspieler, die zudem mit dem von Abwehrspieler Jannis Heuer ins Tordreieck gesetzten Siegtreffer haderten. "Ich war beim Foul einen Tick zu spät und dann schießt der einmal im Leben so einen Freistoß", beschrieb Kapitän Jean Zimmer die Situation und Marlon Ritter ergänzte: "Ich glaube, den macht er in seinem Leben vorher nicht und den macht er auch nicht nochmal. Wenn wir einen Punkt holen, kann sich Paderborn auch nicht beschweren."

"Das Ding ging einfach nicht rein heute. Wir können uns aber keine großen Vorwürfe machen. Wir sind Aufsteiger. Ich sehe da keine Negativspirale. Das Spiel arbeiten wir jetzt auf und dann geht’s weiter", sagte Terrence Boyd. Der Lautrer Torjäger war mit seinem Lattentreffer in der 67. Minute wieder ganz dicht dran an einem Treffer, den er so gerne seinem Mitspieler Lex Tyger Lobinger geschenkt hätte. "Heute wollten wir für Tyger den Sieg holen. Es ist aber schön, dass wir ihm zeigen konnten, dass wir für ihn da sind", erklärte Boyd. Lobingers Vater, der bekannte frühere Stabhochspringer Tim Lobinger, war an diesem Donnerstag nach schwerer Krankheit im Alter von 50 Jahren gestorben.

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Auswärtsspiel beim SC Paderborn

Quelle: Der Betze brennt

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