Wieder ein Dreier, wieder fast 40.000 Zuschauer auf dem Betzenberg: Der 1. FC Kaiserslautern und seine Fans reiten mit dem 2:1 gegen Holstein Kiel weiter ganz oben auf der Euphoriewelle.
Nach fast dreimonatiger Pause ist es am ersten Februar-Wochenende soweit und das Fritz-Walter-Stadion öffnet zum Heimspiel gegen Kiel wieder seine Pforten. Besser hätte der Zeitpunkt kaum gewählt sein können, befinden sich die Roten Teufel doch mitten in einem bereits vor dem Jahreswechsel gestarteten Lauf. Dieser zählt inzwischen drei spektakuläre Auswärtssiege sowie den Derby-Triumph gegen den KSC. Seit diesem Samstag kommt mit dem 2:1 gegen die Störche ein weiterer Heimerfolg dazu. Ganz nach dem Motto: Zu Hause ist es doch am schönsten!
Passend zum Lautrer Höhenflug ist die Stimmung bei den 39.020 Zuschauern bereits vor dem Anpfiff bestens - und sie wird durch den fulminanten Start der Mannschaft in die Partie noch weiter angeheizt. Die zwischenzeitlichen Rückschläge auf dem Platz wirken sich bis zur Pause auch etwas auf die Atmosphäre aus, dafür ist es nun die ein oder andere Entscheidung des ohne klare Linie pfeifenden Schiedsrichters Martin Thomsen, die den Dezibel-Pegel mehrere Male nahe an den Anschlag bringt. Nach Wiederbeginn reißt das Geschehen auf dem Platz die FCK-Fans dann wieder voll mit. Einmal das komplette Betze-Programm: Vom kollektiven Haareraufen bei der vergebenen Boyd-Chance, über ekstatischen Torjubel bei der verwandelten Boyd-Chance bis zur ausgelassenen Feier mit den Spielern nach dem Schlusspfiff.
Außergewöhnliche optische Highlights gibt es an diesem Spieltag im Fritz-Walter-Stadion auf FCK-Seite nicht zu bestaunen. Per Spruchband protestieren die Ultras der "Generation Luzifer" wie üblich gegen die Multi-Klub-Investoren der Pacific Media Group ("Fuck PMG!") und senden einen Gruß an zwei Stadionverbotler ("Trotz SV und Betretungsverbot. Tobi und Paul bleiben stabil"). Das “Pfalz Inferno” präsentiert auf der Osttribüne einen Glückwunsch zum 25-jährigen Jubiläum der GL ("The Spirit of 98 is still going strong - Alles Gute zu 25 Jahren Generation Luzifer").
Im Gästeblock sind gut 1.000 Anhänger, die es unterstützt von befreundeten Fans von Hessen Kassel an diesem Samstag mit den Kielern halten. Vor dem Einlaufen der Mannschaften zeigen die Schlachtenbummler eine Choreo mit Fahnen in den beiden Vereinsfarben (Blau-Weiß-Rot für Kiel, Rot-Weiß für Kassel) hinter einer "Kassel und Kiel"-Zaunfahne sowie mehrere Bengalos. Auch während des Spiels mühen sich die Gäste nach Kräften und können sich mit dem einen oder anderen Schlachtruf bemerkbar machen.
Nach dem Schlusspfiff kam es Berichten von Augenzeugen und der Polizei zufolge zu kurzen Auseinandersetzungen rund um den Elf-Freunde-Kreisel und in der Nähe der "Betzebud". Die Fanbetreuung des KSV riet daraufhin den Holstein-Anhängern, ihre Hotels am Abend nicht mehr in Fankleidung zu verlassen. Die Polizei erwähnte damit übereinstimmend im Einsatzbericht "vereinzelte Körperverletzungsdelikte und Raubdelikte von Fanutensilien". Zu schwerwiegenden Verletzungen sei es allerdings nicht gekommen.
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Quelle: Der Betze brennt