Der 1. FC Kaiserslautern ist aktuell nicht zu stoppen. Holstein Kiel ist zwar der erwartet unangenehme Gegner - ein paar Anpassungen zur Pause und der größere Wille sorgen trotzdem für einen 2:1-Erfolg.
Die Serie hält. Mit 2:1 entscheiden die Roten Teufel auch das Duell mit den in letzter Zeit ebenfalls einen gut Lauf habenden Störchen aus Kiel für sich und feiern den fünften Sieg in Folge. "Mit viel Leidenschaft und viel Wille haben wir die Partie gewonnen. Es war ein rassiges Spiel mit vielen intensiven Zweikämpfen", war Trainer Dirk Schuster nach der Partie einmal mehr hochzufrieden. "Gegen einen starken Gegner mussten wir uns schon etwas einfallen lassen und das hat die ersten 10 bis 15 Minuten ganz gut funktioniert. Nach dem 1:0 haben wir das Spiel etwas abgegeben. Der Gegentreffer hatte sich dann angedeutet. In der Pause haben wir gesagt, wenn wir weiter so spielen, erdrücken sie uns irgendwann. Wir mussten weiter nach vorne schieben und unsere Muster über die Flügel und über das Tempo wieder stärker zur Geltung bringen. Das hat zweimal sehr gut funktioniert. Einmal wollte Terrence Boyd das leere Tor nicht treffen, den zweiten macht er zum Glück rein."
"Das besondere Momentum": FCK mit Wucht Richtung Westkurve
Den ersten Treffer und den Lohn für die wuchtige Anfangsphase hatte Daniel Hanslik erzielt, der zum zweiten Mal in Folge für den angeschlagenen Philipp Klement in der Startelf stand. "Wir haben heute in der ersten Halbzeit auf die Westkurve gespielt, da hat man immer dieses besondere Momentum. Entsprechend haben wir in den ersten Minuten richtig Gas gegeben. Und es war gut, dass es gleich mit der Führung geklappt hat", sagte Hanslik.
Zu der wie schon in Hannover etwas überraschenden Startformation erklärte Schuster: "Klement hatte schon vorgestern signalisiert, dass es nicht reicht. Ritter hat noch nicht die Luft über 90 Minuten. Das ist dann keine Alternative für die Startelf. Alle Startspieler von Hannover haben sauber trainiert. Wie das nächste Woche in St. Pauli aussieht, müssen wir in der Trainingswoche anschauen." Eine Umstellung wird es in Hamburg auf jeden Fall geben, weil Boris Tomiak gegen Kiel seine fünfte Gelbe Karte sah und gesperrt fehlen wird. Im Gegensatz zu Klement konnte Neuzugang Nicolai Rapp heute in der zweiten Halbzeit sein Debüt geben und gab anschließend auch einen kurzen Einblick in seine ersten Erfahrungen auf dem Betzenberg. "Letzte Woche hatte ich leider einen Hexenschuss im Abschlusstraining. Jetzt ist es schön, mein Debüt gegeben zu haben. Ich fühle mich sehr wohl hier. Wir wollen die 40 Punkte knacken und das so schnell wie möglich."
Luthe zum Gegentreffer: "So ein komisches Ding"
Dass es auf dem Weg dahin mit den nächsten drei Zählern klappte, war Terrence Boyd zu verdanken, der seine zweite Mega-Chance des Nachmittags zum Siegtreffer nutzte und damit auch die unglückliche Aktion von Andreas Luthe vor dem zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1 wett machte. "Das war so ein komisches Ding. Wir bekommen den Einwurf nicht geklärt. Ich werfe mich davor, aber er trifft den Ball gar nicht. Wenn er mich anschießt, ist alles gut", beschrieb der Keeper die Szene und lobte zugleich seine Vorderleute. "Ich glaube, dass wir es mehr gewollt haben. Kiel ist eine gute Mannschaft, die wir aber so ein bisschen aufgefressen haben."
Terrence Boyd richtete nach seinem schon zehnten Saisontreffer erneut einen Gruß an die Fans und blickte voller Vorfreude bereits voraus auf das nächste Auswärtsspiel am kommenden Sonntag auf St. Pauli. Bei nur noch einem Punkt Rückstand auf Rang drei wird auch dieses Gastspiel garantiert wieder eine stimmungsvolle Angelegenheit. "Es ist ein schönes Gefühl, wenn wir die Leute zufrieden nach Hause schicken können. Das ist das, worum es geht. St. Pauli wird richtig geil. Da werden wir auch alles rausfeuern!"
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Quelle: Der Betze brennt