Der 1. FC Kaiserslautern und der SC Freiburg liefern sich im DFB-Pokal einen heißen Tanz. Und auch wenn die Roten Teufel in der Verlängerung den Kürzeren ziehen: Die Stimmung am Betze war prächtig und bildete einen würdigen Rahmen.
Die Atmsophäre war bestens: 38.317 Fans waren bei sommerlichem Wetter am Sonntagnachmittag ins Fritz-Walter-Stadion gekommen, darunter auch rund 5.000 Schlachtenbummler aus dem Breisgau. Damit ist die Zuschauerzahl eine der höchsten, die es jemals in einer ersten Runde des DFB-Pokals gegeben hat - wohlgemerkt nicht nur in Kaiserslautern, sondern deutschlandweit. Der bisherige Allzeit-Rekord stammt aus dem Jahr 2019. Damals waren 41.500 Zuschauer ins ausverkaufte Weserstadion gepilgert, um die Partie zwischen Atlas Delmenhorst und Werder Bremen zu verfolgen. Am gleichen Wochenende verfolgten damals 40.694 Zuschauer das Pokalspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen Mainz 05.
Mit diesen Zahlen im Hinterkopf kann man die heutige Zuschauerzahl am Betze als stark bezeichnen. Der Lautrer Anhang sorgte über 90 Minuten für eine stimmgewaltige Unterstützung, aber auch der ausverkaufte Freiburger Gästeblock konnte einige stimmungsvolle Akzente setzen. Zunächst wurde es aber erst einmal still, denn vor dem Anpfiff wurde der Hamburger Fußball-Legende Uwe Seeler, der vor zehn Tagen verstorben war, mit einer Schweigeminute gedacht.
In der Westkurve wurden einige Transparente und Spruchbänder gezeigt: Eines erinnerte zum Spielbeginn an die Pokalsiege 1990 und 1996 - mittlerweile Tradition bei den Cup-Auftritten der Roten Teufel, passend zum heute oft intonierten Fangesang: "Trotz der zweiten Liga - Deutscher Pokalsieger - 1996 - FCK". Zudem nahm die Ultraszene Bezug zur Abberufung des umstrittenen Hannover-Funktionärs Martin Kind, der sich jahrelang für die Aufweichung der 50+1-Regel einsetzte und seit einigen Tagen nicht mehr Geschäftsführer von Hannover 96 ist. "Kind ist endlich weg - 50+1 bleibt!", war auf einem Banner der "Generation Luzifer" zu lesen. Auch der widerkehrende Protest "Fuck PMG" wurde gezeigt, dieses Mal in neuem rot-weißen Format, sowie die Aufforderung "Boycott Qatar" mit Blick auf die Winter-WM in vier Monaten. Zudem bot sich ein rot-weißes Fahnenmeer, was die lautstarke Westkurve auch optisch wieder einmal zur Wand werden ließ.
Der Gästeblock war wie bereits erwähnt mit 5.000 Freiburger Fans ausverkauft und damit erheblich voller als bei früheren Spielen des Sportclub am Betzenberg. Die Anzahl an Zaunfahnen war hingegen eher überschaubar. Nachdem es zu Spielbeginn zunächst noch etwas verhalten war, steigerte sich der Freiburger Anhang - der eine eigene Megafonanlage mitgebracht hatte - trotzdem auch stimmlich und feierte am Ende den knappen Einzug in die nächste Pokalrunde mit dem Klassiker "Berlin, Berlin, wir fahren Fangesänge".
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Quelle: Der Betze brennt