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Vorbild Ramos: Neuzugang Lars Bünning im DBB-Porträt

Vorbild Ramos: Neuzugang Lars Bünning im DBB-Porträt

Foto: Imago Images

Knapp eine Woche nach dem Aufstieg hat der 1. FC Kaiserslautern seinen ersten Neuzugang vermeldet. Vom SV Meppen wechselt Lars Bünning ablösefrei in die Pfalz. Der 24-jährige Abwehrspieler bringt Emotionen und Körperlichkeit mit auf den Betze.

Es ist der 25. April dieses Jahres und es endet ein Spiel, von dem Lars Bünning sicher auch noch im ersten Training bei seinem neuen Verein 1. FC Kaiserslautern erzählen kann. Bünnings bisheriger Klub SV Meppen hat bereits vor dem Spiel bei Viktoria Köln den Klassenerhalt sicher und nach elf Minuten bringt der Linksfuß sein Team in Führung. Kurz nach Wiederbeginn trifft Bünning dann erneut - köpft aber sehenswert ins eigene Tor. Die Partie endet 1:1, der Abwehrspieler hat zwei Tore erzielt, der SVM nimmt aber nur einen Zähler mit ins Emsland. Nach dem Spiel kann Bünning am Mikrofon von "Magenta Sport" über seinen Fauxpas aber doch noch etwas lachen.

» Zum Video: Lars Bünning erzielt beim 1:1 bei Viktoria Köln beide Tore

Zwei Jahre Meppen: Es geht auf und ab

Mit seinen 24 Jahren blickt Bünning unter anderem auf 84 Drittliga-Partien zurück und bekommt jetzt die Chance, mit dem FCK auf die Reise durch die 2. Bundesliga zu gehen. Im Umfeld seines Ex-Klubs Meppen waren nach Bekanntgabe des Wechsels durchaus auch kritische Stimmen zu vernehmen, denn Bünning habe in einigen Partien am Ende der abgelaufenen Saison schlechte Leistungen gebracht, was Beobachter an seiner Zweitliga-Tauglichkeit zweifeln lässt. Im Rahmen des Transfers gab Bünning aber unumwunden zu, dass er sich bereits vor den Relegationsspielen für die Roten Teufel entschieden habe. Inwieweit dann in der fast komplett verkorksten Rückrunde der Meppener schon die Zukunft in seinem Kopf herumschwirrte, darüber lässt sich nur spekulieren. Außer Frage steht aber, dass man, wie eigentlich bei jedem Neuzugang, erstmal die ersten Auftritte des Abwehrspielers abwarten, um sich ein Urteil zu erlauben. Und die Unkenrufe vom Ex sollte man ohnehin nicht allzu ernst nehmen - schließlich hat FCK-Sportchef Thomas Hengen schon öfter bewiesen, ein gutes Händchen für Akteure aus unteren Spielklassen zu haben.

Emotionale Achterbahnfahrten, die auch Traditionsvereine prägen, hat der gebürtige Hamburger Bünning in seiner Zeit im Emsland auch schon mitgemacht. Am Ende der Saison 2020/21 war der SVM sportlich abgestiegen und hielt nur durch den Lizenzentzug des KFC Uerdingen die Klasse. In der vergangenen Spielzeit lieferten die Meppener dann eine bärenstarke Hinrunde ab und standen als Tabellendritter zum Jahreswechsel sogar vor dem FCK - auch dank Stammspieler Bünning. In der Rückserie gelangen dann aber nur noch drei Siege, sodass die Mannschaft bis zum bereits erwähnten 25. April in Abstiegsgefahr schwebte.

"Latzos" Vorbilder: Rafael van der Vaart und Sergio Ramos

Bünning sagt, dass sein Idol als Kind Rafael van der Vaart gewesen sei. Aufgrund seiner Position sei als Vorbild nun Sergio Ramos von Paris St. Germain ganz oben auf der Liste. Dazu passt vielleicht die Anekdote, dass Bünning in seinen beiden Meppener Jahren satte 19 Gelbe Karten in 66 Drittliga-Spielen sah. Sein Spitzname "Latzo" sei zu Dortmunder Zeiten entstanden, wo Bünning in der Saison 2019/20 bei der zweiten Mannschaft unter Vertrag war. So eine richtige Geschichte, wie der Rufname zustande kam, gebe es aber nicht. Bünning isst sein Nutellabrot am liebsten mit Butter und hasst Rosinen, egal in welchem Gericht.

» Zum Video: Lars Bünning beantwortet Fanfragen

Sportlich hat er sich aber auf jeden Fall eine Rosine rausgepickt, denn die Aufgabe beim FCK ist zweifellos reizvoll. Auf dem Papier dürfte der gebürtige Hamburger sich erstmal hinter Boris Tomiak anstellen müssen, könnte aber mit Kevin Kraus konkurrieren, wenn es um mehr Schnelligkeit in der Lautrer Abwehr gehen sollte. Dass er ein Linksfuß ist und auch als linker Verteidiger eingesetzt kann werden, dürfte auch alles andere als ein Nachteil sein. Auf jeden Fall erhöht der 1,88 Meter große Innenverteidiger weiter die Körperlichkeit am Betze, zudem wird ihm eine gewisse Emotionalität auf dem Platz nachgesagt. Und wer weiß: Vielleicht ist Geschäftsführer Thomas Hengen mit Bünning ein ähnlicher Überraschungstransfer gelungen wie vor einem Jahr mit Tomiak. Mit dessen steilem Aufstieg im FCK-Trikot hatte im Sommer 2021 ja auch keiner gerechnet.

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Verteidiger Lars Bünning kommt von Meppen zum FCK (Pressemeldung FCK)

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