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"Drei Punkte für Klinge": Rote Teufel bejubeln Big Point

Foto: Instagram / Terrence Boyd

Was für ein Ausrufezeichen! Der 1. FC Kaiserslautern meistert den intensiven Fight beim VfL Osnabrück und widmet den Sieg dem verletzten René Klingenburg. Am meisten freut sich ein Mann, mit dem keiner mehr gerechnet hatte: Siegtorschütze Terrence Boyd.

"Es war sehr abenteuerlich. Ich bin heute morgen um 8:00 Uhr nochmal beim Test gewesen. Der war dann überraschenderweise negativ. Dann ging es mit [FCK-Sportchef] Thomas Hengen mit 200 Sachen über die Autobahn, ohne Frühstück, und wir sind gerade so pünktlich angekommen. Kaffee und Mettbrötchen rein, und dann ging das Spiel auch schon los", beschrieb Terrence Boyd seinen hektischen Samstagvormittag. Eigentlich waren beim FCK alle davon ausgegangen, dass der Torjäger wegen Corona auch das dritte Spiel in dieser Woche verpassen würde. Die Mannschaft war am Freitag zunächst ohne Boyd nach Osnabrück aufgebrochen. Umso schöner war dann nicht nur für den Schützen des goldenen Tores zum 1:0 der Samstagnachmittag: "Jetzt haben wir gewonnen und ich habe getroffen - ein Tag, den ich mir so nicht vorgestellt hatte. Vor dem Tor war das eine butterweiche Flanke, die jeder reingemacht hätte. Zu 90 Prozent ist das Daniel Hansliks Tor. Und hinten haben wir gezeigt, was für ein Teamspirit da ist, wie sich alle reinwerfen, die Null halten. Das war eine geile Antwort auf das 1860-Spiel."

Boyd: Kaffee, Mettbrötchen, Siegtor - Antwerpen: "Glück gehört dazu"

Die leise aufgekommenen Selbstzweifel nach dem 1:2 in München unter der Woche beantwortete Marco Antwerpen unter anderem mit einer Umstellung des Systems. Im Mittelfeld bildeten Marlon Ritter und Hikmet Ciftci eine Doppel-Sechs, vorne agierte Allzweckwaffe René Klingenburg überraschend als Mittelstürmer. Dem Sieg entsprechend zufrieden war der FCK-Trainer, dass seine Taktik aufging: "Das 3-4-3 ist ein extrem anspruchsvolles System, hat vor kurzem ein Trainer gesagt (gemeint ist 1860-Coach Michael Köllner nach dem Sieg gegen Lautern; Anm. d. Red.). Es war auch für uns sehr anspruchsvoll, in der Kürze der Zeit wieder auf 3-4-3 zu gehen, und die Jungs haben das sehr gut angenommen und umgesetzt. Wir haben heute eindrucksvoll gegen alle Widerstände angekämpft. In der ersten Halbzeit haben wir ganz wenig zugelassen und unser Spiel durchgedrückt. In der zweiten Hälfte mussten wir die schlimme Situation mit René Klingenburg schlucken. Das ist auch nicht so leicht, wenn einer deiner Jungs so lange auf dem Platz liegt. Da muss man erstmal mit umgehen. Den Spielzug, den wir eigentlich das ganze Spiel lang haben wollten, spielen wir dann vor dem 1:0 perfekt aus. Danach wurde es ein wildes Spiel mit vielen langen Bällen und viel Druck auf unser Tor. Wir hatten aber auch noch eine Riesenchance auf das 2:0 durch Kenny Redondo. Ein bisschen Glück gehört dazu und jetzt fahren wir mit drei Punkten zufrieden nach Hause."

Zufriedener Kapitän Zuck: "Jetzt können wir ein, zwei Bier trinken"

Die besagte Kopfverletzung von Klingenburg, der nach langer Behandlungspause und mit einer Halskrause gestützt ausgewechselt werden musste, schockierte auch die Mitspieler. "Das hat uns schon ein bisschen mitgenommen, auch mit der Vorgeschichte mit Felix Götze damals", erklärte beispielsweise Kevin Kraus, und Hendrick Zuck ergänzte: "Ich hoffe, dass es nichts schlimmeres ist. Vielleicht hat es uns auch nochmal gepusht, so dass wir drei Punkte für Klinge gezogen haben." Klingenburg wird zur Stunde noch in einem Osnabrücker Krankenhaus untersucht und hat nicht mit dem Mannschaftsbus die Heimreise angetreten. Die Mitspieler posteten ein Jubel-Foto aus der Kabine mit seinem Trikot (siehe oben).

"Es war für uns sehr wichtig, nach der Niederlage in München eine Reaktion zu zeigen. Wir haben wieder als Einheit auf dem Platz gestanden und gezeigt, dass uns so etwas nicht zurückwerfen kann", resümierte Vorlagengeber Daniel Hanslik. Und Kapitän Zuck schloss die Interview-Runde mit einem Vorausblick auf die anstehende Heimfahrt: "Auswärts einen Dreier holen, das ist natürlich immer ein geiles Gefühl. Ich denke jetzt können wir ein, zwei Bier trinken nach der Englischen Woche."

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Boyd zum 1:0: Lautern gewinnt Topspiel in Osnabrück (Der Betze brennt)

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