Trotz einiger Schwierigkeiten und zwischenzeitlichem Rückstand hat der 1. FC Kaiserslautern mit 2:1 gegen den SC Verl gewonnen. Dabei sind sich alle Beteiligten einig: Am Ende war es ein wichtiger und hochverdienter Heimsieg.
Eine zeitlang sah es so aus, als würde der FCK diesen jedoch nicht einfahren können und zwei wichtige Punkte liegen lassen, während alle Konkurrenten auf den anderen Plätzen ihre Spiele gewinnen. Doch Marlon Ritters Sturmlauf in der 77. Minute sorgte dafür, dass am Ende knapp 18.000 Fans mit den Roten Teufeln feiern konnten. Entsprechend zufrieden war auch der Sieg-Torschütze nach der Partie - insbesondere weil er aus alten Fehlern gelernt zu haben scheint. "Erstmal hatten wir in der Situation eine schlechte Absicherung, das hätte auch anders ausgehen können, wenn Verl es besser ausspielt. Ich hatte dann aber sehr viel Platz vor mir, und wenn du dann im Sechzehner bist, musst du irgendwann einfach selbst schießen, auch wenn es mit links ist. Diesmal habe ich geschossen, anders als noch in Dortmund. Zum Glück ging er rein", erzählte Ritter nach der Partie grinsend. Gegen Dortmund II hatte er im November vergangenen Jahres noch den Last-Minute-Siegtreffer auf das leere Tor vergeben, weil er sich den Ball auf seinen starken Fuß legen wollte.
Ritter: "Diesmal habe ich geschossen, anders als in Dortmund"
Insgesamt sah der 27-Jährige eine schwere Partie, was auch Grund für ihn ist, die nächsten Wochen mit Demut anzugehen: "Wir sind nicht gut ins Spiel gestartet. In der Halbzeit haben wir uns gesagt, dass es nur noch besser werden kann. Man hat heute gesehen, dass es gegen jeden Gegner in dieser Liga schwer ist, zu gewinnen. Am Ende reicht ein Tor mehr, darüber sind wir sehr glücklich. Wir sind aber auch der verdiente Sieger, weil wir in der zweiten Hälfte drei, vier große Gelegenheiten hatten. Wir sind jetzt auf Platz 2 wir wollen natürlich dort bleiben. Das versuchen wir jede Woche. Trotzdem müssen wir vorsichtig sein, man hat heute gesehen, dass es schwer ist, jeden Gegner zu bespielen."
"Gibt keine Selbstläufer": Antwerpen zufrieden mit Leistungssteigerung
Trainer Marco Antwerpen war ebenfalls äußerst erleichtert und zufrieden - allerdings vor allem aufgrund der zweiten Halbzeit. In der Pause musste er einige Umstellungen vornehmen und unter anderem René Klingenburg aus Leistungsgründen auswechseln. "In keiner Liga gibt es Selbstläufer. Wir mussten uns in die Partie rein arbeiten, hatten zunächst ein paar Probleme, hatten zu wenig Mut und zu wenig Leidenschaft auf dem Platz. Alles das, was eben zum Betze-Fußball dazu gehört. Trotzdem konnten wir den Ausgleich machen, aber mit der Leistung dürfen wir nicht zufrieden sein. Wir haben in der Halbzeit dann reagiert, ein paar Dinge neu justiert und wollten von den Jungs eine Reaktion sehen. Das haben sie eindrucksvoll gemacht. Die zweite Halbzeit war überragend von uns, mit sehr viel Bewegung, die Torchancen, die daraus resultiert sind, waren fast schon logisch. Wenn wir das zweite Tor früher erzielen, wäre hier noch wesentlich mehr möglich gewesen. Aber unterm Strich sind wir sehr zufrieden und wir haben hochverdient gewonnen", so Antwerpen.
Torschütze Winkler: "Irgendwann war ich auch mal an der Reihe"
Auf die Siegerstraße brachte den FCK auch der Ausgleichstreffer von Alexander Winkler, der nach einer Ecke von Hendrick Zuck nach 36 Minuten erstmals im FCK-Dress traf, was für ihn nach Schlusspfiff aber nicht so vordergründig war. "Natürlich ist es schön, dass ich treffen konnte, aber eigentlich ist das auch egal. Irgendwann war ich auch mal an der Reihe. Es war ein zäher Start, die Fans waren unzufrieden und wir waren auch unzufrieden. Wir haben es uns anders vorgestellt, aber es ist eben kein Wunschkonzert. Es war wichtig, noch in der ersten Halbzeit den Ausgleich zu machen. Mit den Fans und deren Power im Rücken haben wir in der zweiten Halbzeit das Ding verdient gewonnen", so der Innenverteidiger nach Schlusspfiff, der heute für den gesperrten Boris Tomiak in die Startelf zurückgekehrt war.
"Daran muss ich weiter arbeiten": Götze hadert mit Chancenverwertung
Einige Torchancen hatte auch Felix Götze, der in der ersten Halbzeit zunächst in der Dreier-Abwehrkette aufgelaufen war und beim Gegentor nicht ganz glücklich aussah. In den zweiten 45 Minuten belebte er dann aber das Lautrer Offensivspiel: "Hauptsache Sieg, das ist das Wichtigste heute. Ich glaube, wir haben keine gute erste Halbzeit gezeigt. Wir können froh sein, dass wir quasi aus dem Nichts das 1:1 nach einem Standard erzielt haben. Nach der Pause haben wir etwas umgestellt, ich bin ins Mittelfeld gewechselt und wir haben höher gepresst. Das hat dann auch sehr gut geklappt. Wir haben ordentlich Druck gemacht und es war eigentlich eine Frage der Zeit, bis wir in Führung gehen. Beim Treffer sieht man Marlon Ritters individuelle Klasse. Die Fans haben uns heute wieder geil nach vorne getrieben", lobte Götze die Unterstützung von den Rängen. Doch wann ist er selbst mal wieder an der Reihe zu treffen? Wenn es nach dem 24-Jährigen geht, soll das schon gegen 1860 München (Dienstag, 19:00 Uhr) klappen: "Das ist etwas an dem ich weiter arbeiten muss. Hoffentlich bekomme ich die Chancen am Dienstag nochmal und dann mache ich sie rein."
Zuck: "Wir haben nach dem Gegentor die Ruhe bewahrt"
Eine Vorlage lieferte heute wieder Vize-Kapitän Hendrick Zuck, der ebenfalls etwas mit der Chancenverwertung haderte aber vor allem mit dem geglückten Heimsieg zufrieden war. "Es war ein sehr schweres Spiel für uns. Wir hatten in der ersten Halbzeit ein paar Probleme, trotzdem hatte Verl nur ein, zwei Chancen. Wir haben nach dem Gegentor die Ruhe bewahrt. In der zweiten Halbzeit war es eigentlich ein Spiel auf ein Tor und so ein hochverdienter Sieg für uns, wir hätten noch drei, vier Tore mehr machen können."
» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen den SC Verl
Quelle: Der Betze brennt
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- Nach Rückstand: Rote Teufel schlagen Verl mit 2:1 (Der Betze brennt)