Keine Tore und kein Sieger: Beim 1. FC Kaiserslautern ist man mit dem Derby-Punkt bei Waldhof Mannheim zwar unterm Strich zufrieden, insbesondere ein Roter Teufel trauert dem vergebenen Dreier aber nach.
Es lief die 55. Spielminute, Philipp Hercher hatte auf der rechten Seite freie Bahn, er suchte und fand in der Mitte Terrence Boyd. Der Winter-Neuzugang hätte eigentlich nur einschieben müssen, doch er verzog, sein Ball landete über dem Kasten. Eine Szene, die den 31-Jährigen auch nach Abpfiff noch verfolgte, schließlich hätte sie einen neuerlichen Sieg im Südwest-Derby bedeuten können: "Ich persönlich bin sehr angepisst, dass ich den Jungs nicht den Derbysieg schenken konnte. Gerade meine letzte Chance muss sitzen, ich wollte sie eigentlich mit Überzeugung reinknallen. Ich bin enttäuscht über mich selbst." Komplett unzufrieden war der Stürmer dann aber doch nicht. "Es war ein seltsames Spiel, in dem für beide Mannschaften alles drin war. Aber die Null haben wir wieder gehalten und mal wieder eine grandiose Abwehrleistung gezeigt. Gefühlt bin ich der einzige Verlierer in diesem Derby, denn ich hätte hier eine ganze Region stolz machen können. Aber so ist Fußball - nächste Woche geht es weiter", resümierte Boyd am Mikrofon von "Magenta Sport".
Antwerpen zufrieden: "Wir nehmen das Ergebnis gerne mit"
Die positiven Aspekte des Spiels wollte nach dem Abpfiff auch Trainer Marco Antwerpen herausstellen. Vor allem das schon insgesamt sechzehnte (!) Match ohne Gegentor machte den Trainer stolz: "Nach dem schwierigen Spiel letzte Woche gegen Magdeburg hatten wir heute die nächste ganz schwierige Partie. Es gibt wenige so schwere Auswärtsspiele wie in Mannheim. Wir sind nicht so gut ins Spiel reingekommen, haben aber viel Einsatz gezeigt und viel Bereitschaft. Die erste Hälfte war ziemlich ausgeglichen ohne große Chancen. In der zweiten Hälfte hatte Waldhof das dicke Ding durch Sohm, wir die Chance von Boyd. Unter dem Strich war es ein verdientes Unentschieden. Für uns ist das ein Ergebnis, das wir gerne mitnehmen."
Noch keine genaue Diagnose bei verletzt ausgewechseltem Götze
Einen Rückschlag musste Antwerpen allerdings nach einer Viertelstunde verdauen, als es für Felix Götze nicht mehr weiter ging, der kurz zuvor unglücklich umgeknickt war. "Das ist unglaublich bitter, sehr unglücklich. Wahrscheinlich wird er uns jetzt wieder einige Zeit fehlen, das ist absolut beschissen", so der Trainer. Eine genaue Diagnose stehe aber noch nicht fest, wie Antwerpen auf der Pressekonferenz nach der Partie auf Nachfrage sagte.
"Gegen Verl den Punkt vergolden": Blick geht schon aufs nächste Spiel
Nicht wirklich zufrieden mit dem eigenen Spiel war Hendrick Zuck, der vor allem in der Offensive am kommenden Wochenende zuhause gegen Verl (Samstag, 14:00 Uhr) wieder ein anderes Gesicht zeigen möchte. "Es war kein gutes Spiel von uns, das können wir auf jeden Fall besser. Wir haben defensiv wieder gut gestanden. Den Punkt gegen eine starke Mannheimer Mannschaft nehmen wir daher mit. Offensiv können wir das aber deutlich besser. Nächste Woche gegen Verl müssen wir das wieder besser machen und gewinnen."
Ähnlich sieht das Mike Wunderlich, der den Fans zwar gerne einen weiteren Derbysieg geschenkt hätte, aber auch schon wieder nach vorne blickt: "Es war ein hart umkämpftes Spiel, in dem wir wenig Torchancen hatten und so mit dem Punkt leben müssen. Man hat gemerkt, dass keiner der beiden Mannschaften den ersten Fehler machen wollte, so kommt dann so ein 0:0 zustande. Wir hätten natürlich gerne für unsere Fans gewonnen und einen weiteren Schritt gemacht. Für ein Derby haben wir aber alles reingeworfen, wir bleiben ungeschlagen und nun wollen wir gegen Verl den Punkt vergolden", so der 35-Jährige nach der Partie.
» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Auswärtsspiel bei Waldhof Mannheim
Quelle: Der Betze brennt
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