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Account gehackt? Nachrücker Krick bestreitet Vorwürfe

Account gehackt? Nachrücker Krick bestreitet Vorwürfe


Carsten Krick soll im Aufsichtsrat des 1. FC Kaiserslautern für den zurückgetretenen Mar­kus Merk nachrücken. Vor seinem Amtsantritt sieht sich der 35-Jährige mit schweren Vorwürfen konfrontiert, die er auf Anfrage jedoch zurückweist.

Gegenüber der "Rheinpfalz" gab Krick an, dass er das Aufsichtsratsmandat annehmen werde. Die offizielle Bestätigung seitens des FCK steht allerdings noch aus. Die Zeitung konfrontierte Krick auch mit diversen Hass-Postings, die unter seinen Benutzernamen in den Sozialen Netzwerken kursieren. Die Beiträge wurden über mehrere Monate hinweg veröffentlicht und gestern Abend teilweise entfernt. Die Replik von Krick laut dem Zeitungsbericht: "Diverse indiskutable Posts in Sozialen Netzwerken, die ihn sogleich in die Schusslinie geraten ließen, seien nicht von ihm, sagte er der Rheinpfalz. Sein Profil sei kopiert und missbraucht worden, er habe die Sache einem Anwalt übergeben."

Einen Teil der kompromittieren Screenshots hat mittlerweile der Lautrer YouTuber Matze de Behler veröffentlicht. Zu sehen ist unter Kricks Profilfoto beispielsweise jener FCK-FCS-Aufkleber mit antisemitischer und homophober Symbolik, den sämtliche Vereinsgremien - darunter auch der Aufsichtsrat - vor rund einem Jahr scharf verurteilt hatten. In der damaligen FCK-Mitteilung hieß es wörtlich: "Wir - Ehrenrat, Aufsichtsrat, Vorstand sowie Beirat und Geschäftsführung des 1. FC Kaiserslautern - distanzieren uns ebenso wie der Fanbeirat des FCK ausdrücklich von solchen Darstellungen und möchten ein deutliches Signal setzen: NICHT MIT UNS! Solche Parolen werden wir nicht tolerieren und hiergegen werden wir mit aller Härte vorgehen."

Postings mit antisemitischem und homophobem Inhalt - FCK-Gremien prüften bereits Sanktionen - Krick wäre dritter und letzter Nachrücker

Nach DBB-Informationen wurden wegen dieser und zahlreicher weiterer vorliegender Internet-Beiträge aus den vergangenen Monaten bereits vereinsinterne Sanktionen gegen Krick geprüft. Umgesetzt wurden diese allerdings bislang nicht und durch das Nachrücken in den Aufsichtsrat ergäbe sich nun eine neue Situation. Bereits im Februar wurde Krick im Kandidaten-Interview bei Der Betze brennt auf länger zurückliegende beleidigende Internet-Beiträge angesprochen, worauf er antwortete: "Zuallererst möchte ich sagen, dass ich allen Leuten immer mit Respekt und Anstand gegenübertrete. Diskussionen, teils auch hitzig, gehören bei uns in Kaiserslautern dazu. (...) Wichtig ist, dass man sich danach die Hand gibt und alles vergessen ist. Solange alles im Rahmen bleibt und es immer um die Sache geht, habe ich nichts gegen Emotionen." (zum kompletten Interview)

Bei der Aufsichtsratswahl im Februar 2021 wurde Carsten Krick Achter von neun Kandidaten und damit letzter Nachrücker. Er erhielt 209 Stimmen der FCK-Mitglieder. Zum Vergleich: Der damalige Wahlsieger Martin Weimer kam auf 1.871 Stimmen, Markus Merk auf Platz 4 erhielt 1.715. Weimer und Merk sind mittlerweile ebenso wie Bernhard Koblischeck (1.717 Stimmen) zurückgetreten (zur Chronologie im DBB-Forum: Markus Merk erklärt seinen Rücktritt). Dafür sind Johannes B. Remy (762) und Valentin Helou (358) nachgerückt sowie nun vorbehaltlich der FCK-Bestätigung auch Carsten Krick. Sollte Krick sein Amt doch nicht antreten oder noch ein anderes Aufsichtsratsmitglied zurücktreten, bliebe das Gremium trotzdem handlungsfähig: Der Aufsichtsrat dürfte in diesem Fall laut Satzung auch aus vier statt der vorgesehenen fünf Mitglieder bestehen.

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Krick: "Man sollte den gleichen Fehler nicht zweimal machen" (Der Betze brennt, 23.02.2021)

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