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Tragisches Genie: Wolfram Wuttke würde heute 60

Tragisches Genie: Wolfram Wuttke würde heute 60

Foto: Imago Images

Am 17. November 2021 wäre der ehemalige FCK-Spieler Wolfram Wuttke 60 Jahre alt geworden. Zu seinem Ehrentag gedenkt Matthias Gehring vom FCK-Museumsteam dem vor sechs Jahren verstorbenem Mittelfeldstrategen, der sich in keine Schublade stecken ließ.

Die einen liebten und vergötterten ihn, die anderen wünschten er würde bleiben wo der Pfeffer wächst. Über kaum einen anderen Spieler wurde über Jahre hinweg so kontrovers diskutiert wie über Wolfram Wuttke, der von 1985 bis 1990 auch das Trikot der Roten Teufel trug. Der frühere Mittelfeldakteur war in jeder Hinsicht eine Reizfigur, im negativen wie im positiven Sinne. Er eckte an und hatte einen streitbaren Charakter. Aber er war eben auch ein brillanter und genialer Fußballer, der mit seinen Fertigkeiten, mit seiner Ballbehandlung und mit seiner Art ein Spiel denken und lenken zu können, diesem auch seinen unverwechselbaren Stempel aufdrücken konnte. Ein Leben zwischen Genie und Wahnsinn, in dem sich der renitente Exzentriker bisweilen oft einfach nur selber im Weg stand. Am 17. November 2021 wäre Wolfram Wuttke 60 Jahre alt geworden.

Wolfram Wuttke wurde 1961 im westfälischen Castrop-Rauxel geboren und galt schon früh als eines der hoffnungsvollsten Talente des deutschen Fußballs. Als Jugendspieler wechselte er 1976 im Alter von 15 Jahren von seinem Heimatverein zur Jugend von Schalke 04, wo er über die U17 und die U19 den Sprung zu den Profis schaffte. 1979 konnte er sein Debüt in der Bundesliga feiern. Am 8. Spieltag der Saison 1979/80 stand er am 6. Oktober beim Heimspiel gegen Werder Bremen erstmals in der Startformation einer Bundesligamannschaft. Bis zum Ende seiner Karriere sollten noch 298 weitere Bundesligaspiele folgen. Bereits 1980 ging er zu Borussia Mönchengladbach, ehe es ihn in der Winterpause der Saison 1982/83 wieder nach Gelsenkirchen zu Schalke 04 zog. Für ein halbes Jahr. Nach Schalkes Abstieg im Sommer 1983 verpflichtete ihn Manager Günther Netzer für den Hamburger SV. Auch im HSV-Trikot lieferte er eine sportliche Achterbahnfahrt, bei der glänzenden Auftritten auch immer wieder schwache Leistungen folgten. Obwohl Wolfram Wuttke zu diesem Zeitpunkt bereits Juniorennationalspieler war, musste er sich wegen Mangels an Selbstdisziplin und Trainingsfleiß herbe Kritik von seinem Trainer Ernst Happel anhören, der ihn anfangs noch für einen „Zauberer“ gehalten hatte, ihn aufgrund seiner häufigen Flegelhaftigkeiten später auch mal einen „Oarsch“ nannte. Nach Streitereien zwischen Spieler und Trainer wurde Wolfram Wuttke schließlich im Herbst 1985 suspendiert.

Am 12. Spieltag der Saison noch auf der Gehaltsliste der Hanseaten, gehörte er am 13. Spieltag schon zum Spielerkader des 1. FC Kaiserslautern. Ein Geschäft auf Leihbasis machte es möglich. Wobei Wolfram Wuttke in den ersten beiden Spielen bei den Roten Teufeln noch keine Berücksichtigung fand. Seine erste Bundesligapartie für den FCK absolvierte er am 15. Spieltag, als er am 20. November 1985 vor heimischem Publikum beim torlosen Unentschieden gegen seinen Ex-Verein Schalke 04 in der Startelf stand. FCK-Trainer Hannes Bongartz sah in dem eigenwilligen Spieler Potential für mehr als das, was er bei seinen bisherigen Vereinen auf den Rasen gebracht hatte. Vor allem hinsichtlich seiner Rolle auf dem Feld, wo ihn Trainer Hannes Bongartz nicht in vorderster Front optimal aufgehoben sah, sondern ihm die Rolle eines offensiven Mittelfeldakteurs mit Spielmacher-Qualität zuwies. Sein Spielverständnis, seine Ballfertigkeit, seine Schnelligkeit und seine Kreativität waren mit den ihm gewährten Freiheiten der Nährboden dafür, dass er sich optimal entfalten konnte. Ein echter Neubeginn in Kaiserslautern! Zu Beginn der Saison 1986/87 wurde aus dem Leihgeschäft eine vertragliche Verpflichtung. FCK-Trainer Hannes Bongartz wollte seinen Spielmacher behalten, Wolfram Wuttke blieb in Kaiserslautern und unterschrieb beim FCK.

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Quelle und kompletter Text: fck.de

Weitere Links zum Thema:

- Hall of Fame: Wolfram Wuttke | Ein Stück FCK-Geschichte (Der Betze brennt, 08.04.2015)

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