Beim 1. FC Kaiserslautern ist nach der 0:4-Klatsche bei Viktoria Berlin der Ärger, aber auch die Ratlosigkeit groß. Nach dem Spiel gingen Mannschaft und Trainer zum Rapport und entschuldigten sich bei den mitgereisten Fans für eine katastrophale Leistung.
Es war ein Tag zum Vergessen: Für die Mannschaft, aber vor allem die über 2.000 FCK-Fans, die mit nach Berlin gekommen waren, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Dementsprechend bedient war auch Marco Antwerpen nach der 0:4-Pleite beim Aufsteiger. Der FCK steht nach drei Spielen schon wieder auf einem Abstiegsplatz und wiederholte erneut die schon altbekannten Fehler. "Das war eine absolute Klatsche. Wir müssen uns bei unseren mitgereisten Fans, die uns immer bedingungslos unterstützen, entschuldigen. Das frühe 0:1 war symptomatisch für viele Defensiv-Aktionen, wo wir nicht entschlossen waren und nicht in die Zweikämpfe gekommen sind. Wir müssen und werden jetzt Lösungen für die nächsten Tage und Wochen erarbeiten, dass wir solche Leistungen nicht mehr anbieten. Mit dieser Leistung werden wir im Laufe der Saison keine Spiele gewinnen. Wir im Trainerteam hinterfragen uns, aber auch die Spieler müssen das tun", so ein merklich bedienter, aber auch nachdenklicher Trainer nach der Partie. Dass sich die Mannschaft nach Schlusspfiff noch den wütenden und enttäuschten Fans in der Kurve stellte, war für den Trainer eine Selbstverständlichkeit: "Die Fans haben Redebedarf, was ich absolut verstehen kann. Sie haben in den letzten Jahren schon zu viele solcher Spiele gesehen. Es ist unsere Pflicht, mit den Fans darüber zu sprechen, dass sich hier grundlegend Dinge ändern müssen."
Antwerpen: "So gewinnen wir kein Spiel" - Wunderlich: "Sind noch gut bedient"
Ratlos war auch Mike Wunderlich, aus dessen Sicht das Spiel sogar noch deutlicher hätte ausgehen müssen. "Wir haben uns viel vorgenommen nach den Spielen gegen Meppen und Gladbach sowie einer guten Trainingswoche, aber bekommen nach zwei Minuten direkt das Gegentor. Ich glaube, wir haben danach eine ordentliche Reaktion gezeigt, bekommen aber zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt vor dem Pausenpfiff das 0:2. Am Ende laufen wir in einen Konter nach dem anderen und sind mit dem 0:4 noch gut bedient."
Philipp Hercher, der heute nach drei Wochen Verletzungspause in die Startelf zurückgekehrt war, entschuldigte sich ebenfalls beim mitgereisten Anhang. "Wir haben uns so viel vorgenommen und starten so in das Spiel. Am Ende können wir noch froh sein, dass die Niederlage nicht noch höher ausfällt. Es ist Wahnsinn, da kommen über 2.000 Leute, extra für uns, und wir bringen so eine Leistung. Dafür können wir uns nur entschuldigen."
Ausfalldauer bei Götze und Klingenburg noch offen
Abseits des Sportlichen gab es in der 70. Minute einen Schreckensmoment: Felix Götze war in einem Zweikampf unglücklich an der Schläfe getroffen worden, musste von Sanitätern abtransportiert und in ein Berliner Krankenhaus gebracht werden. Eine genaue Diagnose steht laut Antwerpen noch aus. Ähnliches gilt für René Klingenburg, der die Reise nach Berlin wegen eines Außenbandrisses gar nicht erst mit angetreten hatte: Auch hier soll am Montag eine genauere Untersuchung folgen.
Quelle: Der Betze brennt
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