Das beste Team der 3. Liga trifft auf das drittbeste. Das sagt die Formtabelle der jüngsten fünf Spieltage. Chancen hat der 1. FC Kaiserslautern bei 1860 München, wenn er davon unbeeindruckt bleibt.
Die Löwen gelten mittlerweile zurecht als das spielstärkste Team der Liga. Betrachtet man sich das Datenmaterial, das "Createfootball" für uns erhoben hat, ist nicht zuletzt dieser Respekt, den sich 1860 erworben hat, auch ein Grund dafür, weshalb sie so erfolgreich sind. Denn keinem anderen Gegner in der Liga werden so viele Pässe gestattet, ehe er attackiert wird - im Schnitt dürfen sie sich 13,2 Mal den Ball zuspielen. Den Lautrern dagegen erlauben die Gegner im Schnitt nur 10,27 Pässe.
Setzt man die Münchner dagegen früh unter Druck und zwingt sie zu langen Pässen, verliert ihr Spiel deutlich an Präzision. Nur nach 53,2 Prozent ihrer langen Bälle berührt ein eigener Spieler den Ball, das ist in dieser Disziplin der schwächste Wert der 3. Liga. Nur werden sie diesbezüglich wohl nicht so oft gefordert.
Früh attackieren - und auch in Ruhephasen konzentriert bleiben
Das sollte fürs FCK-Team bedeuten: Bloß keine Zurückhaltung, bitte. Einfach solange wie möglich weiter das spielen, was es in den vergangenen Partien am besten gemacht hat: früh attackieren und den kurzen Weg zum Tor suchen. Dafür gilt es in den Phasen, in denen es den Druck herausnehmen muss, um sich die Kräfte einzuteilen, konzentrierter zu bleiben als zuletzt. Denn da bekamen die Roten Teufel auch gegen schwächere Gegner so ihre Probleme.
Darin, sich aus dem Spiel heraus in Schusspositionen zu bringen, sind die Löwen nämlich top. Das ist ihnen diese Saison bereits 451 Mal gelungen. Die einzige Mannschaft der Liga, die noch öfter aufs Tor schoss - 461 Mal nämlich - ist interessanter Weise der Aufsteiger aus Verl. Der FCK dagegen ist mit 362 Torschüssen aus dem Spiel heraus lediglich Mittelmaß.
Sie können es nicht nur mit Mölders, sondern auch aus der Distanz
Vor den Flanken der Löwen hat FCK-Trainer Marco Antwerpen ja schon in der Spieltags-PK gewarnt. Die Furcht lässt sich auch statistisch rechtfertigen: Die Weißblauen flanken 16,29 Mal pro Spiel, 5,39 dieser Bälle landen bei einem Mitspieler. Bei wem vorzugsweise, ist hinlänglich bekannt: Sascha Mölders, mit 21 Treffern und drei Assists der Topscorer der Liga.
Allerdings sind sie nicht nur durch Mölders im Sturmzentrum gefährlich: 13 Mal schon haben sie von außerhalb des Strafraums getroffen, öfter als jedes andere Team. Umgekehrt haben sie nur vier Gegentreffer aus der Distanz kassiert.
Weitere Schlüsselspieler der Münchner sind Routinier Stephan Salger, der Innenverteidiger fürs Aufbauspiel: Seine Passgenauigkeit von 92,6 Prozent spricht für sich. Und in dieser Saison stark in der Vordergrund gespielt hat sich der 22-Jährige Dennis Dressel, der bereits acht Treffer erzielte. Erstaunlich für einen Mittelfeldspieler, der aus eher zurückgezogener Position agiert.
Quelle: Der Betze brennt
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