Sieh an: Der 1. FC Kaiserslautern wird am Samstag gegen den VfB Lübeck beim Tabellenvorletzten vorstellig, der in Sachen Dribblings das zweitstärkste Team der 3. Liga stellt. Allerdings weist er auch eklatante Schwächen auf.
Anscheinend haben die Abwehrspieler des VfB Probleme, im eigenen Strafraum die Nerven zu behalten. Bereits acht Elfmeter hat die Mannschaft in dieser Saison gegen sich verursacht, so viele wie keine andere dieser Klasse. Der FCK steht in dieser Statistik übrigens ungewohnt gut da, hat erst zwei Strafstöße kassiert, was, kaum zu glauben, Liga-Bestwert ist. Die Lautrer sind also mehr denn je gut beraten, Anspiele in den Strafraum zu versuchen und Zweikampf-Situationen zu provozieren.
Dass die Lübecker in 54,4 Prozent ihrer Dribblings erfolgreich sind, wie unsere Statistiker von "Createfootball" errechnet haben, liegt vor allem an Yannick Deichmann. Der zählt nicht nur wegen seiner sieben Treffer und vier Vorlagen zu den Leistungsträgern des Aufsteigers. Im Schnitt setzt er sich 2,7-mal pro Partie im Eins-gegen-Eins gegen einen Gegenspieler durch.
Viele Flanken, keine Abnehmer
An Deichmann dürfte es auch liegen, dass das Spiel der Lübecker ziemlich rechtslastig ist, denn das ist die Seite, die der 26-Jährige bevorzugt. Die Flanken-Produktion kann sich für einen Abstiegskandidaten ebenfalls sehen lassen. Im Schnitt schlagen die Kicker von der Lohmühle 16 Flanken pro Spiel, davon kommen fünf an.
Mit einem kopfballstarken Stürmer wäre die Quote wohl besser, doch daran hapert es: Bislang haben die Lübecker nur vier Kopfballtore erzielt, das ist der viertschlechteste Wert der Liga. Der FCK hat immerhin schon achtmal aus der Luft genetzt.
Generell sind aber beide Teams in Kopfballduellen nur mäßig erfolgreich. Lübeck gewinnt nur 44,6 Prozent seiner Luftzweikämpfe, Lautern 45,2 Prozent. Das sind die viert- beziehungsweise drittschlechtesten Werte in der 3. Liga.
Weitere Leistungsträger: Zehir und Deichmann
Auf wen sonst noch zu achten ist? Neben Deichmann ist Mittelfeldspieler Ersin Zehir die treibende Kraft: Fünf Treffer und zwei Assists konnte der 23-Jährige bislang verbuchen, das ergibt eine Chancenverwertung von 83 Prozent. Und im Schnitt gewinnt die Leihgabe aus St. Pauli in der Offensive pro Spiel 3,6 Duelle.
Hinten sticht Tommy Grupe heraus, und das nicht nur wegen seiner 1,92 Meter Körpergröße. 88,4 Prozent Passgenauigkeit, 6,75 Balleroberungen pro Spiel, eine Zweikampfquote von 74,9 Prozent - das sind starke Werte für einen Innenverteidiger, der bei einem Kellerkind unter Vertrag steht. Für einen Drittligisten, der einen Abräumer für die Abwehr sucht, einen Sebastian Mai aber nicht bekommen kann, wäre der 29-Jährige vielleicht ein Transferkandidat, falls der VfB absteigt.
Quelle: Der Betze brennt
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